Hattinger Musiker von „Stingray“ sind seit 25 Jahren verdammt nah dran am Original

Die Hattinger Coverband „Stingray“ in ihrem Element: Seit 25 Jahren stehen die Hobbymusiker inzwischen auf der Bühne – hier bei der letzten Autoparty.  Foto: privat
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  • Die Hattinger Coverband „Stingray“ in ihrem Element: Seit 25 Jahren stehen die Hobbymusiker inzwischen auf der Bühne – hier bei der letzten Autoparty. Foto: privat
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„Vielseitig und vor allem verdammt nah am Original“: So beschreibt sich die Band „Stingray“ selbst. Was die Coverband so besonders macht? Seit genau 25 Jahren rocken und rollen die fünf Hobbymusiker um Wolfgang Adamski nun schon von Hattingen aus quer durch das Ruhrgebiet und die benachbarten Regionen.

„Meine Frau Petra und ich, wir haben uns damals über die Musik kennengelernt“, plaudert Bandgründer Wolfgang Adamski aus dem Nähkästchen. „Eva hat nämlich früher in einer Band gesungen. Als wir damals nach Hattingen zogen, war also für uns klar, dass wir mit der Musik weitermachen. Weil wir aber hier niemanden kannten, haben wir ein Inserat aufgegeben. Schon drei Monate später war ,Stingray‘ komplett.“
Wichtig ist dem Gitarristen und Sänger dabei: „Die Chemie untereinander muss einfach stimmen. Und wir proben, weil wir proben wollen, nicht weil wir müssen. Wir freuen uns auf jeden Dienstag. Dann spielen wir unsere Stücke, weil es uns Spaß macht und nicht, weil wir öffentlich auftreten möchten. Wir träfen uns auf jeden Fall auch ohne Auftritte, denn inzwischen sind wir richtig gute Freunde. Weihnachten beispielsweise gibt es immer ein Bandessen – auch mit unseren Ehemaligen, die aus unterschiedlichen Gründen die Band zwar aktiv verlassen mussten, aber immer noch eng mit uns verbunden sind. Auf diesen Zusammenhalt sind wir alle schon ein bisschen stolz.“

Rund 120 Stücke aus den 60er bis 90er Jahren

Von Anfang an war die Richtung klar, die „Stingray“ – übrigens benannt nach dem legendären Corvette Stingray, den Wolfgang Adamski mal besessen hat – nehmen wollte, wie der „Boss“ der Band erzählt: „Unser Repertoire sollte Stücke aus den 60er bis 90er Jahren beinhalten, die alle einen hohen Wiedererkennungswert haben. Dafür machen alle Bandmitglieder Vorschläge. Aber ich arrangiere die für uns, denn wir müssen sie ja singen und spielen können. Da kann es auch schon mal passieren, dass ein Stück, obwohl es bereits ein paarmal geprobt worden ist, von uns wieder aus dem Programm geschmissen wird, wenn es einfach nicht richtig klingt.“
Rund 120 Songs haben die fünf Hobby-Musiker mittlerweile drauf. Hier ein paar Beispiele, die das breite Spektrum von „Stingray“ zeigen:
Proud Mary von CCR, Moviestar von Harpo, Lucky Man von Emerson, Lake and Palmer, It‘s my Life von Bon Jovi, Mr. Tambourine Man von Bob Dylan, Nights in White Satin von Procul Harum, Brown Sugar von den Rolling Stones, Verdamp lang her von BAP, Get it on von T. Rex, Simon Says von 1910 Fruitgum Company, More Than I Can Bear von Matt Bianco, Losing My Religion von REM, San Francisco von Scott McKenzie, Love is in the Air von John Paul Young, Sultans of Swing von Dire Straits, Take It Easy von den Eagles, I Shot The Sheriff von Eric Clapton, Mit Pfefferminz bin ich Dein Prinz von Westernhagen, Lady in Black von Uriah Heep, No Milk Today von Herman‘s Hermits oder Hang On Sloopy von The McCoys.
Die „Stingray“-Lieblingssongs von Wolfgang Adamski sind „Run To You“ von Bryan Adams und „irgendwie alles von den Eagles – trotz deren genialen Satzgesangs, den wir aber auch ganz gut hinbekommen“.
Gespielt wird übrigens nicht nach Noten. MP3 sei Dank, so dass die fünf Musiker neue Stücke in der Woche allein zu Hause proben können. Der Song wird anschließend noch ein paarmal gemeinsam im Bredenscheider Proberaum gespielt und schon sitzt er bei dieser geballten Ladung musikalischer Erfahrung, welche die aktuellen Bandmitglieder Wolfgang Adamski (Vocal, Leadguitar), Peter Brijoux (Vocal, Guitar), Peter Quast (Vocal, Bassguitar), Uli Großlindemann (Keyboards, Percussion) und Jürgen Paschedag (Drums, Vocal) unzweifelhaft ihr Eigen nennen.

„Der Funke muss auf das Publikum überspringen“

Und der „alte Hase“ in der Band-Szene, der bereits drei verstorbene Mit-Musiker zu beklagen hat, wartet gleich noch mit einem Tipp für andere Coverbands auf.
Wolfgang Adamski: „Viele Bands machen meines Erachtens falsch, dass sie spielen, was ihnen gefällt und nicht dem Publikum. Dabei vergessen sie, dass der Funke aufs Publikum überspringen muss. Erst wenn die Leute vor der Bühne mitgehen, dann gibt es für einen Musiker nichts Schöneres, als da oben zu stehen, sich mit in den Song treiben zu lassen und einfach nur Musik zu machen. Das ist heute noch jedesmal Gänsehaut pur.“
Rund zehn Auftritte absolviert die Band heutzutage nur noch und damit lediglich einen Bruchteil von den zahlreicheren früheren Gigs. Da alle die Musik als Hobby ansehen und ansonsten einem Beruf nachgehen oder nachgegangen sind, dreht sich bei ihnen alles nur noch um Spaß. Den hatten „Stingray“ und das Publikum insgesamt übrigens schon viermal allein beim Hattinger Altstadtfest.
Die einzigen Kriterien für einen Auftritt heutzutage sind die: „Wir müssen Bock darauf haben und die Gage muss unsere Kosten decken. Dann steht nichts mehr im Wege, das Publikum zu rocken – vielseitig und vor allem verdammt nah am Original!“

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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