So kam Langenberg zu den prächtigen Villen

Die Ausstellung des VHS-Arbeitskreises Alt-Langenberg gab den Ausschlag für das Buch über Langenberger Villen, das hier von Barbara Brombeis (von links), Julius von Felbert und Dr. Jutta Scheidsteger vorgestellt wird.
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  • hochgeladen von Ulrich Bangert

Es gibt kaum eine Kleinstadt, die über so viele prächtige Villen verfügt wie Langenberg. Kein Wunder, denn die Stadt am Zusammenfluss von Deilbach und Hardenberger Bach war die zweitreichste Stadt im Kaiserreich, vor dem Ersten Weltkrieg lebten hier zwölf Millionäre.
Der VHS-Arbeitskreis Alt-Langenberg hatte vor zwei Jahren in den Räumen des alten Rathauses eine Ausstellung über die Villen zusammengetragen. „Sollen wir darüber nicht ein Buch machen?“, schlug Barbara Brombeis vor, die Vorsitzende des Arbeitskreises. Von der Idee begeistert, stellte sich Julius von Felbert als Herausgeber zur Verfügung und fand in Dr. Jutta Scheidsteger vom Scala Verlag eine erfahrene Verlegerin, die bereits zahlreiche regionale Bücher begleitete.
Als gebürtiger Langenberger hat Julius von Felbert eine besondere Beziehung zu den Villen. „Durch meine Schulkameraden habe ich viele Villen von innen kennen gelernt, aber längst nicht alle. Erst durch die Forschung für dieses Buch wurde deutlich, wie viele Villen es in Langenberg gibt.“
Schließlich wurde der Installateurmeister von Felbert selber Besitzer und Sanierer einer Villa, und zwar der Villa Hohenfriedberg. Weil das Betriebsgelände seines Unternehmens im Bereich Sambeck/Hauptstraße für den Bau der Querspange und damit die Umfahrung des historischen Ortskerns von Langenberg gebraucht wurde, einigte er sich 1979 mit der Stadt Velbert auf einen Tausch mit der 1905 errichteten Villa des Fabrikanten Ernst Feldhoff, die ziemlich herunter gekommen war, teilweise leer stand und als Obdachlosenunterkunft diente.
„Wir hatten den Verdacht, dass es 60 Villen geben könnte, schließlich haben wir 43 Villen ausgesucht, von denen 21 unter Denkmalschutz stehen“, so Barbara Brombeis, die sich als Architektin mit entsprechend fachlichem Hintergrund in dem Buch über die Langenberger Villen auslässt. Alle 43 Villen werden in dem Buch in Kurzporträts vorgestellt, auch jene drei, die inzwischen abgerissen wurden. Die Villa Quellental etwa, als eine der frühsten Villen 1821 errichtet, wurde 2011 abgerissen, weil die Substanz nicht mehr zu retten war, nur vier Säulen erinnern noch an das klassizistische Haupthaus.
Das Buch beleuchtet nicht nur die Villen, sondern es werden Zusammenhänge herausgestellt. Monika Heitmann informiert über die Bauherrn, Professor Dr. Volkmar Wittmütz beschreibt, wie sich Langenberger Händler zu Unternehmern entwickelten, Wolfgang Wruck beschäftigt sich mit Handel, Gewerbe und Industrie und dem Wirken der Unternehmer in gesellschaftlicher und sozialer Verantwortung. Abgerundet wird das Buch durch Informationen rund um die Textilgeschichte sowie die Stiftungen Langenberger Persönlichkeiten und das Seidenweberdenkmal, das an die Heim-Seidenweber erinnert, deren Fleiß die Grundlage war für den Reichtum in Langenberg.
Der reich bebilderte Band ist im örtlichen Buchhandel erhältlich.

Autor:

Ulrich Bangert aus Heiligenhaus

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