Stangenwald statt Badespaß

So hat man das Hademarebad sicherlich in den vergangenen Jahrzehnten noch nie gesehen. Das in die Jahre gekommene Hemeraner Hallenbad präsentiert sich momentan eher als Stangenwald statt mit Badewasser gefüllt.
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Im Hademarebad laufen die Sanierungsarbeiten auf Hochtouren, schließlich strebt die Verwaltung die Wiedereröffnung des Hemeraner Hallenbades für Februar 2018 an.

Wer das in die Jahre gekommene Bad in diesem Tagen betritt, erkennt es kaum wieder. Der komplette Bodenbereich inklusive der Beckenflächen ist mit schwarzen, gummiartigen Schutzfolien ausgelegt. Im Bereich der Sprung- und Nichtschwimmerbecken türmen sich bis zu zehn Meter hohe Gerüste bis unter das Dach, und dort kann man bereits die freigelegte Lüftungsanlage erkennen. Schließlich haben die Mitarbeiter bereits die Zwischendecke, bestehend aus weißen, gitterartigen Pressspan-Elementen entfernt.
"Diese Zwischendecke war einer der Hauptgründe für die Schließung des Hallenbades", erläuterte der technische Beigeordnete Christian Schweitzer, "einem Schwimmmeister waren einzelne Elemente aufgefallen, die sich nach unten wölbten und herabzufallen drohten." Insbesondere die Haken, die die einzelnen Elemente zusammenhielten, war teilweise bereits stark angerostet. Deshalb wird jetzt die komplette Zwischendecke ersatzlos demontiert und die Badegäste werden nach der Wiedereröffnung auf eben die bislang verborgene Lüftungsanlage schauen. "Uns war von Anfang an klar, dass wir bei einer Wiederinbetriebnahme des Bades mit optischen und akustischen Beeinträchtigungen leben müssen", warb Bürgermeister Michael Heilmann bereits jetzt um Verständnis bei den Badnutzern. Aktuell überlege man im Planungsamt, wie man den nicht gerade ansprechenden optischen Eindruck eventuell wenigstens etwas abmildern könne. Doch es gab auch positive Meldungen. "Die von der Politik genehmigte Investition von 100.000 Euro für die wenigstens vierjährige Wiederinbetriebnahme war sicherlich ein Risiko", befand Christian Schweitzer, "doch bislang sind die befürchteten negativen Überraschungen beim Öffnen der Zwischendecke weitgehend ausgeblieben." Das Dach sei dicht und die übrige Bausubstanz nach dem ersten Eindruck in Ordnung. Nur im Bereich der Seitenwand zum Hademareplatz sei ein offener Fassadenstreifen unter dem Dach nach außen hin lediglich mit Dämmwolle verfüllt worden. "Das bessern wir im Rahmen des Budgets aber gleich mit aus", gab Christian Schweitzer bekannt. Wenn sich jetzt auch bei der Lüftungs- und Brandmeldeanlage keine bösen Überraschungen mehr ergeben, sieht es gut aus mit der Einhaltung des ambitionierten Zeitplans. Und mit Blick auf die zukünftigen optischen Mängel empfahl ein Teilnehmer des Pressetermins abschließend nicht ganz ernst gemeint: "Tauchen erlaubt, aber Rückenschwimmen nicht empfohlen!" Damit werden Hemers Wasserratten sicherlich für eine Übergangszeit gut leben können.
Apropos: Über "Schwimmen in Hemer" nach dem endgültigen Aus für das Hademarebad berät erstmals der Haupt- und Finanzausschuss in seiner Sitzung am 20. Februar 2018.

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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