Kunst voller Zufall: QQTec-Gruppe präsentiert Raku-Objekte

Zu der Raku-Gruppe, die sich regelmäßig im QQTec trifft, gehören (v.l.) Marlies Cremer, Doris Klepper, Peter Weissner, Birgit Schubert, Ute Alkenings und Brigitte Gerresheim. | Foto: Michael de Clerque
  • Zu der Raku-Gruppe, die sich regelmäßig im QQTec trifft, gehören (v.l.) Marlies Cremer, Doris Klepper, Peter Weissner, Birgit Schubert, Ute Alkenings und Brigitte Gerresheim.
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Die Arbeit aus 13 Jahren ist derzeit im Bürgerhaus, Mittelstraße 40, zu sehen: Die siebenköpfige Gruppe um Künstler Peter Weisner hat sich ausgiebig mit dem fernöstlichen Raku beschäftigt - einer Brenntechnik für Keramik, die gleichzeitig eine Geisteshaltung ist.

Ofen ist ein Loch im Boden

Schalen, Kugeln, Figürliches und vieles mehr wird in der Ausstellung "Unterwegs" gezeigt. Weiße, graue und schwarze Farbtöne dominieren bei der Keramik - dies liegt an der ungewöhnlichen Brenntechnik. Ein circa 50 Zentimeter tiefes Loch wird in den Erdboden gebuddelt, das Loch mit brennbaren Materialien wie Holzstücken, Stöcken, Blättern oder Papier gefüllt. Das Material wird angezündet, die Keramik in diesem simplen Ofen gebrannt. Der Clou: Das Feuer wird abgedeckt, nur noch ein kleines Loch für die Abluft wird gelassen. Unter dem Sauerstoffentzug wird der Ton geschmaucht.

Im Idealfall entstehen so Keramiken mit individueller Glasur - unter anderem, weil sich das eine oder andere Ästchen auf der Oberfläche verewigt. Im schlechtesten Fall platzen die Keramiken. Vieles sei beim Brennen kaputt gegangen, berichten die Künstler.

"Es lässt einen nicht los"

Trotzdem beschäftigen sie sich mehr als ein Jahrzehnt eingehend mit der Technik, für die Zufall und die Unvollkommenheit wichtige Bestandteile sind. "Eigentlich hatte ich längst abgeschlossen mit Keramik. Aber das Brennen in der Erde, ganz ursprünglich, und das Feuer - das lässt einen nicht los", erzählt Marlies Cremer.

Philosophie aus dem fernen Osten

Angefangen hatte es vor 13 Jahren mit einer Anfrage von Dr. Helmut Stein, Vorsitzender von QQTec, erinnert sich Peter Weissner. Einen Kurs zum Thema "Keramik" zu halten, konnte er sich damals nicht vorstellen. Aber sich einmal tiefgründig mit Raku auseinanderzusetzen, das wäre sein Traum. Die Idee fand Dr. Stein gut. Das QQTec stellte einen Raum und Platz für den urtümlichen Ofen zur Verfügung. Weissner fand sechs Mitstreiter, die sich ebenfalls für die Technik und die Philosophie aus dem fernen Osten interessierten.

"Damals wusste ich quasi nichts über Raku", erzählt Weissner weiter. Regelmäßig hat sich die Gruppe getroffen, um sich mit der Philosophie auseinanderzusetzen, zu diskutieren und natürlich, um an den Keramiken zu arbeiten. Unterstützung gab es unter anderem vom Japanischen Kulturinstitut Köln.

Eintritt ist frei

Übrigens: Die Raku-Projekt-Gruppe hat sich nicht nur mit Keramik auseinandergesetzt. Auch Werke aus Stoff, mit Fotografien oder Tusche auf Papier finden sich in der Ausstellung.

"Unterwegs" wurde von Ute Alkenings, Marlies Cremer, Brigitte Gerresheim, Doris Klepper, Birgit Schubert, Rafael Siganschin und Peter Weissner gestaltet. Öffnungszeiten sind dienstags, mittwochs und freitags von 16 bis 18 Uhr, donnerstags von 16 bis 19 Uhr und samstags von 11 bis 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Autor:

Janina Krause (Rauers) aus Hilden

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