Zertifikat für Systemelektroniker: Hellweg-Berufsschüler lernten neueste Mobilfunktechnik kennen

Mehr Wissen um die aufwendige Technik im Smartphone erhielten IT-Azubi Joshua Vannoster(l.) und seine Berufskollegen. Rund um die Uhr online zu sein, ist für die angehenden Systemelektroniker selbstverständlich. Bild: Stefan Reimet
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Als ob Comic-Seemann Popeye ständig Spinat futtert, werden Smartphone, Wlan-Netzwerke und Mobilfunksysteme zusehends leistungsfähiger. Mess- und erlebbar wurde das Wellenmeer der Mobilfunktechnik für 21 angehende Systeminformatiker und Elektroniker jetzt am Hellweg-Berufskolleg. Technische Kraftprotze sind die Funknetze schon heute, eine Vision der Möglichkeiten erhielten die Azubis jetzt von Experten.

„Die Praxis bleibt oft auf der Strecke.“ Was die Absolventen im Berufsschulunterricht vermissen, ermöglichten jetzt Experten eines Mobilfunkanbieters. Wie wird die Sendeleistung der Funknetze gemessen, wo gibt es „schwarze Löcher“ in der Netzabdeckung, dem gingen die Berufseinsteiger mit einem Messwagen bei einer Fahrt durch Unna auf die Spur. Und erkannten, dass etwa die Fernbedienung für ein Garagentor mehr Funkwellen absetzt, als ein Handy im Standby-Betrieb. Und: Bereiche mit Nullversorgung gibt es vereinzelt auch im Kreis Unna. Der Sechs-Stunden-Intensiv-Kurs eines Mobilfunkanbieters, im Rahmen der Unterrichtszeiten, vermittelte Grundlagen der Hochfrequenztechnik, ein sich ständig wandelndes Forschungs- und Berufsfeld. Bernd Marek, Leiter des Hellweg-Berufskolleg: “Bei den geringen Halbwertzeiten der Technik ist solches Wissen unverzichtbar.“ Indes fehle der öffentlichen Hand das Geld für praktischeren Unterricht, die Kooperation mit ausserschulischen Partnern sei willkommen. Diese startete vor zehn Jahren mit dem Ziel, das Schulwissen zu festigen. Frank Feser, Ausbildungsleiter bei Vodafone-Dortmund und IHK-Prüfer für IT-Systemelektroniker, überreichte den Teilnehmern jetzt erstmalig ein Zertifikat, in dem u.a. Grundlagenwissen der neuen, schnelleren LTE-Technik bestätigt werden. Anja Hohrath, Abteilungsleiterin IT des Berufskollegs: „Wichtiges Praxiswissen um künftig in Industriebetrieben zu lernen, aber nicht im Lehrplan.“ Eine Berufszukunft in der Mobilfunktechnik können sich die angehenden Systeminformatiker aber kaum vorstellen. Ihre Ausbildungsstätten sind das Kath. Krankenhaus Unna ebenso wie Autoteilezuliefer, Logistiker, Softwareentwickler wie auch ein Möbelhaus. Das Meer der Funkwellen um uns sicht- und messbar zu machen, faszinierte die Azubis. Fragen nach möglichen Folgen des Rund-um-die-Uhr-Funkwellenbad konterte ein Teilnehmer: „Man kann ja ausschalten.“

Um auf dem neuesten Stand zu bleiben erhalten auch die Lehrer des Berufskollegs jährlich ein Update der Mobilfunktechnik. Das Seminar wurde auch durch die Unterstützung der Wirtschaftförderung Dortmund und Unna ermöglicht. Frank Feser: „Eine Win-Win-Situation für alle Seiten.“

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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