Die Kurzhosengang und das Totem von Okkerville - Rezension

Foto: cbj / Randomhouse

Eine Rezension von Shervin (11) und Sabrina Roth, die das Buch im Rahmen der Aktion Bücherkompass erhielt

Die Lektüre ist in 65 unterschiedlich lange Kapitel, die die einzelnen Namen der beteiligten Figuren tragen, unterteilt. Das Abenteuer der Kurzhosengang wird als zusammenhängende Erzählung, allerdings aus den verschiedenen Sichten der einzelnen Figuren, erzählt. Jede Figur tritt als Ich-Erzähler auf, wodurch die jungen Leserinnen und Leser eine detaillierte Sicht auf die Handlungsabläufe erhalten, Gedanken und Gefühle der Jungen nachvollziehen und sich Personen und Dinge, die beschrieben werden, gut vorstellen können.

Dialoge werden sprachlich aus der Perspektive des Betrachters umgesetzt, insofern der jeweilige Erzähler nicht selbst involviert ist. Die gesamte Erzählstruktur ist daraufhin ausgelegt, sich als Leser in die Geschichte hineinzudenken und gedanklich an ihr Teil zu haben. Die Sprache des Buches ist für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren gut zu verstehen. Die Leselust wird durch witzige Darstellungen und die bereits beschriebene Erzählstruktur immer wieder aufs Neue geweckt bzw. erhalten. Vorkenntnisse aus den beiden ersten Teilen der Kurzhosengang können beim Verständnis helfen, sind aber nicht zwingend erforderlich. Insgesamt gesehen ist das Buch trotz seiner Länge von 502 Seiten aufgrund der schülergerechten Sprache, den witzigen Darstellungen und der Erzählstruktur für die angegebene Altersstufe gut geeignet.

Die Handlung des Buches

Ein Jahr nachdem die Kurzhosengang im 100 Einwohner großen Okkerville bekannt geworden ist, steht für die vier 12-jährigen Jungen ein neues Abenteuer an. Rudolpho, Island, Snickers und Zement begeben sich auf die Suche nach dem verschwundenen Totem von Okkerville, dem Wahrzeichen der Stadt, und Islands verschwundenem Vater. Bei der aufregenden Reise werden die vier Helden von Sportlehrer Kniescheibe, der alten Laroux und Ranger Tegebook begleitet und wieder einmal von der PauliGang, dem 126 Jahre alten Urgroßvater Bronco (gennant Mumie) und dessen Freund Flamme verfolgt und gejagt.

Das Reiseziel ist die Stadt Kotzebue, in der Islands Vater vermutet wird. Die alte Laroux organisiert das Zusammentreffen von Vater und Sohn, bevor man sich gemeinsam auf den Weg zu dem Totem macht, das Islands Vater ins kanadische Yukon gebracht hat.Durch Zufall landet die „Reisegruppe“ in einer Geisterstadt, in der sie einen Schatz finden, der von den Geistern mit aller Macht beschützt wird. Zements Schutzengel Lothar sorgt dafür, dass die KHG und ihre Begleiter die Geisterstadt verlassen und ihre Mission fortsetzen können. Währenddessen findet Ranger Tegebook das Totem in dem kleinen Dorf und macht sich damit auf die Suche nach der KHG.

An einem Waldrand treffen die KHG mit der alten Laroux, Islands Vater und Sportlehrer Kniescheibe auf den Finder des Totems. Doch nun wartet wieder die PauliGang mit einer bösen Überraschung auf die KHG und deren Begleiter. Ein Hubschrauber wird zur Rettung herbei gerufen, doch die PauliGang übernimmt die Kontrolle und will alleine nach Okkerville zurückfliegen und die KHG zurücklassen. Die Feststellung, dass die KHG und ihre Begleiter schon an Bord sind und der Treibstoff ausgeht, versetzt die PauliGang in Panik, sodass sie mit Fallschirmen aus dem Hubschrauber springen.

Die KHG muss nun noch einmal beweisen, dass sie mutig und clever sind und den Hubschrauber unter Kontrolle bringen und nach Hause steuern können. Auch diese Aufgabe meistert die KHG unter schwierigen Voraussetzungen. Am Ende müssen alle um das Leben ihres Freundes Zement bangen, bevor sie endlich nach Hause kommen und das Totem und Islands verschwunden Vater zurückbringen.
In der aufregenden Geschichte erfährt Island, dass sein Vater und er eine besondere Gabe und eine große Verantwortung für die Stadt Okkerville haben, die jeden Leser berührt.

Eine kleine Leseprobe

»Ich bin aufgewacht und habe sofort gemerkt, dass da was nicht stimmt. Das nennt man Instinkt. […] Es war stockdunkel und ich wusste, ich bin nicht mehr alleine im Zimmer. Eine Gestalt stand an meinem Bettende […] und sah mich an und war grau in schwarz in grau. Ich rührte mich nicht […]. Ich weiß ja nicht, was das Doppelte von gruselig ist, aber das da war es. „Ich sehe dich“, brachte ich endlich hervor […]. „Es wurde aber auch Zeit“, knurrte die Gestalt. „Ich stehe hier schon seit einer halben Stunde […].“ Die Gestalt beugte sich vor, die Nacht wich zurück, ich klebte schon mit dem Rücken an der Wand und es ging nicht mehr weiter. […] Im nächsten Moment flackerte eine Flamme auf und erhellte ein uraltes Gesicht und mein Herz blieb noch einmal stehen und machte vor Schreck einen leisen Rülpser.« (Vgl. Seiten 11 – 13)

Fazit: Kann man das Buch weiterempfehlen?

Die KHG stürzt sich in dieser Fortsetzung wieder in ein spannendes Abenteuer, dass die Leser von Anfang an mitreißt. In dem Buch treffen viele bekannte Charaktere aufeinander, die für Spannung und Abwechslung sorgen. Das Buch ist sehr abwechslungsreich, da sowohl die KHG und ihre Begleiter, als auch die verhasste PauliGang Teile der Geschichte aus ihrer persönlichen Sicht erzählen. Viele Rätsel sorgen für zusätzliche Spannung bei den jungen Lesern. Die mysteriöse Entstehungsgeschichte der Stadt Okkerville und der Verbindung von Island zu diesem über 100 Jahre alten Ereignis, lässt den Leser nicht mehr los.

Auch wenn das Buch über 500 Seiten hat, fesselt es jeden Leser, sodass man nicht mehr aufhören kann. Das Buch ist ein Muss für jeden Fan der Kurzhosengang und für alle, die es noch werden wollen!

Autor:

Sabrina Roth aus Iserlohn

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