SPD-Reisegruppe besuchte die Partnerstadt in Polen

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Es war quasi eine Ferntrauung, die Städtepartnerschaft Wolin und Kalkar.So war es bereits im vergangenen Jahr für die SPD Kalkar klar, für die kommende Fraktionsfahrt die noch unbekannte Partnerstadt im ehemaligen Hinterpommern zum Ziel zu machen, denn Städtepartnerschaften müssen mit Leben gefüllt werden, erfordern gegenseitiges Kennenlermen und vertiefenden Kontakt. Da bot es sich an, mit dem auf Polenfahrten spezialisierten Reiseunternehmen BTS Taday aus Düsseldorf ein Programm zu entwerfen, um die Stadt und die umliegende reizvolle und geschichtsträchtige Region in Augenschein zu nehmen. Bewusst wurde von vornherein die Teilnahme auch für interessierte Bürger ermöglicht, ein Angebot, von dem zahlreiche Kalkarer und Einwohner der Umlandgemeinden Gebrauch machten.

Nach einer langen Busfahrt am Mittwoch wurden die Zimmer im strandnahen Amber Baltic-Hotel in Miedzyzdroje bezogen und beim ersten gemeinsamen Abendessen waren sich die Teilnehmer der Fahrt bereits näher gekommen.Am folgenden Donnerstag ging es zunächst im Rahmen einer Inselrundfahrt in den Naturpark Wolin, um dann in Wolin im Rahmen einer Führung das Museum zu besichtigen, das mit einer Vielzahl von Exponaten die ungemein reiche Geschichte der Stadt eindrucksvoll dokumentieren konnte.Beim gemeinsamen Kaffee gab Museumsleiter Banaszkiewicz zusätzliche Erläuterungen, die natürlich auch Luthers Weggefährten Buggenhagen, der u.a. für die niederdeutsche Fassung seiner Bibelübersetzung gesorgt hatte, nicht unerwähnt ließ.Als Sohn der Stadt war er einer der bedeutendsten Repräsentanten der Reformation.Nächste Station war die Stiftskirche St. Nikolai, die nach fast völliger Kriegszerstörung eindrucksvoll wieder rekonstruiert wurde.Mit einem spontan angestimmten geistlichen Liedgut verabschiedete sich die Besuchergruppe.
Nachdem die Kapazitäten eines örtlichen Eissalons an ihre Grenzen gelangt waren und das Angebot des Wochenmarktes inspiziert war, ging es weiter nach Cammin, wo nach einer Stadtrundfahrt die nahezu unzerstörte Kathedrale besichtigt wurde.Besonders bemerkenswert die Barockorgel , das spätgotische Triptychon, die Barockkanzel sowie die Tafelmalereien von Lucas Cranach dem Älteren.Auch der Kreuzgang war erhalten. Der Rückweg führte an der Ostseeküste über den zu Wolin gehörenden Badeort Wiselka. Nach einer Fahrt entlang der Küste über mit Besichtigung der an Caspar David Friedrich erinnerden Kirchenruine von Hoff unmittelbar an der Steilküste ging es weiter nach Kolberg und Treptow . In beiden Orten gab es Anschauungsunterricht, wie man in den zerstörten Innenstädten nach einer anfänglichen Phase uniformer Plattenbauten zu einer kleinmaßstäbigen Bebauung zurückfand.Kolberg,ehemals Schauplatz des Hitlerschen Durchhaltefilms „Die Festung Kolberg“, entpuppte sich als Universitätsstadt und Seebad mit bemerkenswerten Kureinrichtungen, sehr schön das Lokal Domek Kata, Endpunkt des Stadtrundgangs.

Im Zentrum der gotische Marien-Dom und das Altstädtische Ratschaus, ein Schinkel-Bau.Beeindruckend auch die Marina, die wie in Cammin, aus EU-Mitteln gefördert wurde.Nach einem Strandaufenthalt ein Zwischenstop in Treptow, Wahrzeichen der Stadt der 90m hohe Turm der gotischen Marienkirche mit ihrem völlig erhaltenen Renaissance-Chorgestühl.Am Samstag ein Besuch in Swinemünde, wo zunächst eine Fahrt über die Swine zum Stettiner Haff an- stand, dann der Besuch im Kurviertel mit einem Gang durch den von Lenne angelegten Kurgarten.
Am Nachmittag erwarteten zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens in Wolin, an der Spitze Bürgermeister Eugeniusz Jasiewicz, die Kalkarer Delegation im Rathaussaal. Kalkars stellvertretende Bürgermeisterin Anita Kipper überbrachte eine Grußadresse von Jasiewicz´s Amtskollegen Gerhard Fonck, SPD-Fraktionsvorsitzender Jochem Reinkens zitierte Marie Curie und Lech Walesa, um dann auf Gemeinsamkeiten beider Städte durch die mittelalterliche Hanse und ihre exponierte Lage an den Außengrenzen des preußischen Reiches hinzuweisen.“Die Herausforderung liegt in der Entfernung, als erste Ratspartei haben wir uns ihr gestellt und mit unserem Besuch Nähe hergestellt.
Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass die Städtepartnerschaft lebt.“
Anschließend ging es zu Fuß zur Woliner Marina. Dort waren Vereinsvertreter zugegen, die die Erfolge der verschiedenen Jugendabteilungen im Leistungs- wie im sozial-integrativen Bereich vorstellten. Anschließend wurde feierlich die Flagge der Stadt Kalkar gehisst, die Fahne der ehemaligen Hansestadt Grieth, enthüllt von Dr. Anneliese Freericks und Jochem Reinkens, so versprach Bürgermeister Jasiewicz, wird ihren Platz neben der Woliner Hanseflagge im Rathaus finden.

Nachdem bereits eine polnische Hochzeitsgesellschaft die Delegation mit Wodka ausgestattet hatte, wurde er zum Abschied mit dem Blick auf die über der Dziwna untergehende Sonne kredenzt. In fröhlicher Runde und herzlicher Atmosphäre gab es reichlich Gelegenheit zu Gesprächen und Anregungen für die Zukunft – ein Übersetzungsmarathon für das Ehepaar Schröder, dem Kalkarer „Beginchen“ zur Nachkur der lädierten Stimmbänder überreicht wurden.

Alle Teilnehmer der Reisegruppe zogen bei ihrer Rückkehr ein positives Fazit und ließen vielfach anklingen,dass während der Fahrt eine wirkliche Gemeinschaft entstanden sei, hoben das fröhliche Miteinander hervor und die zahlreichen Gespräche, in denen man sich einander öffnete. Zum Abschied in Kalkar oft gehört: wir würden wieder mitmachen!

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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