Teil 18: Hexe Tina ... durchleuchtet Männerwahrheiten!

Ein freundliches "Blessed be" während meiner Besenlandung.
(Das ist der typische Hexengruß, aber NATÜRLICH kennt den jede von euch!)
Bin mit echt wichtigen Erkenntnissen zurück. Wisst ihr, warum die Kommunikation mit der männlichen Welt bis jetzt einfach nicht richtig gelungen ist? Die Männer verstehen uns TATSÄCHLICH nicht! Obwohl mir (mit vor dem Mund gehaltener Hand) zugewispert wurde, Männer hätten pro Tag insgesamt zwölftausend Worte zur Verfügung! Wahnsinn, oder? Wobei zum Teufel, an wen oder wo verschwenden sie sie dann? Auf der Arbeit? Oder beim Nachmittagstraining? Beim Wiedersehen mit dem Kollegen? Ha, oder zum Flirten? Beim Besen meiner Mama, so geht das wirklich nicht mehr weiter! Sicherlich habt ihr abends öfter bestimmt auch ein recht schweigsames Exemplar zu Hause sitzen. Seine Wörter scheinen aufgebraucht zu sein, jedenfalls für heute.
Da Frauen aber über mindestens dreiundzwanzigtausend Worte verfügen, kann die ernsthafte Gelegenheit, endlich mit ihm zu reden, schnell noch wahrgenommen werden. Fühlt euren "Couch Potatoes" doch mal wieder kräftig auf den Zahn. Schließlich haushalten Frauen mit allen Dingen sehr gut, die ihnen wichtig sind, also auch mit Worten. Und egal, wie wortreich der Tag auch gewesen sein mag, für den Liebsten sind immer noch genug übrig. Redet Tacheles mit ihm, am besten heute noch. Aber immer auf charmante, hexenmäßig verführerische Art.
Wie ich das jetzt herausgefunden habe? Und warum es so wichtig ist, mit ihm darüber zu reden? Aaaalsooo aufgepasst!
Frauen sagen wirklich zu jedem Zeitpunkt sehr deutlich, WAS sie wollen. Zum Beispiel, wenn "Mann" den Müll rausbringen, sein Portemonnaie auf den Tisch legen oder etwas im eigenen Haushalt reparieren soll. Meistens bekommen die männlichen Wesen daraufhin seltsame Schnappatmung oder Frau denkt kurz mit zusammengezogenen Augenbrauen darüber nach, ob er etwas an der Lunge haben könnte – bei diesem Husten! Gewiefte Männerexemplare scheinen urplötzlich einen Hörschaden erlitten zu haben. Ihre Reaktion? Überhaupt keine! Aber keine Sorge, jetzt nicht sofort den Notarzt anrufen. Ködert sie doch lieber mit einem Dinner. Egal wie anstrengend sein Tag gewesen sein mag, hungrig wird er immer sein. Wir schlauen Frauen regeln das einfach auf unsere Art!
Wer von euch gerne kocht, ran an den Herd! Wer lieber etwas Fertiges bestellt, ran ans Telefon. Und dann ist er dran! Liebevoll wird der Tisch gedeckt. Kerzen aufstellen nicht vergessen und immer lächeln. Zwar wird euer Held bestimmt im Vorfeld schon ein wenig nervös, aber das ist er selbst schuld. Zieht euch nun verführerisch an (vielleicht das Kleid mit dem tiefen Ausschnitt, das er so liebt, bei dem es aber lange keine Gelegenheit gab, es zu tragen? Einen besseren Anlass, als es heute Abend überzustreifen, gab es nie). Vergesst nicht, euer sündhaft teures Parfum aufzutragen und nehmt Platz. Ihm genau gegenüber. Lächelt und macht eine leichte Kopfbewegung, dass es Zeit dafür ist, sich den Wein von ihm einschenken zu lassen. Er wird sofort darauf reagieren! Nun lächelt weiterhin und fragt ihn zunächst einmal nach seinem Tag. Schon an seinen vorsichtigen Antworten werdet ihr hören, dass sein "Wortbudget" bereits mehr als ausgeschöpft ist. Gut so. So gibt's es später auch nicht so viel Widerworte. Genießt das leckere Essen und wartet wie eine kluge Spinne den richtigen Zeitpunkt ab. Entspannt sollte er sein, entspannt und erleichtert, dass eine gefährliche Situation in seinen Augen vorbei ist. Lasst ihn in dem Glauben, der Kelch sei vorübergezogen.
Jetzt ist es bald so weit. Fragt ihn noch einmal nach seinem Hobby, seinem Motorrad oder dem neuen Auto, auf das er schon lange gespart hat. Lasst ihn kurz erzählen. Aha! Er hat doch noch genug Worte übrig! Dann schlagt ihr zu mit dem Satz "Schatz, wir müssen reden" zu. Schlicht, ruhig und wie selbstverständlich. Einfach so hinein schmeißen. Es wird mucksmäuschenstill bei euch sein. Ihr habt den gefürchtetsten Codesatz ausgesprochen. Aber seid versichert, genau hier und jetzt wird euch euer Held garantiert zuhören. Wählt eure Worte genau und haltet euch kurz und bündig, denn seine Starre und seine Konzentration werden recht schnell nachlassen. Legt jetzt alles auf den Tisch, was ihr geändert haben wollt. Dann kommt zum Schlussakt.
Damit ihr auch wirklich sicher sein könnt, dass er euch zugehört hat, stellt die zwei Fragen. Welche zwei Fragen? Natürlich ob er mit euren Änderungen einverstanden ist und welchen Vorschlag er nun selbst dazu beitragen würde. Seinen Anteil muss er heute Abend schon bringen! Vielleicht habt ihr damit ein kleines Drama heraufbeschworen, aber die volle Aufmerksamkeit eures Mannes habt ihr damit auf jeden Fall. Und vielleicht könnt ihr nach diesem bestimmt etwas schwierigen Abend ja auch noch verhexte Dinge gemeinsam tun, die keine weiteren Worte benötigen (*frechgrins*).
In einer Hinsicht muss ich jetzt ganz artig sein. Männer und Sex! Natürlich werde ich mich hierbei nun nicht vertiefen. Niemals würde ich wagen, das "männliche Gebaumel" herunterzuputzen. Nö. Ich zupfe meinem Besen lieber ein zwei Ästchen aus und opfere sie für alle Alltagshelden. Manchmal gefällt Frau ein wilder, animalischer, wortangepeitschter Quickie, ein anderes Mal mag sie lieber gefühlvollen Sex, vielleicht sogar mit einem ausgedehnten Vorspiel. Was dann für Worte dabei fallen, das wird sie ihrem Loverboy schon entlocken. Deswegen wird eine Frau von heute sicherlich keine schlaflosen Nächte haben.
Viele Männer äußern sich auch gerne mit verschiedenen "Brumm-Seufz" oder Sabberlauten. Wenn Frau sich zu einer festen Beziehung entschlossen hat, sollte sie sich lieber vorher darauf vorbereiten. Weibliche Wesen sagen: „Ich ruf dich an“ (und tun das dann auch), „Es ist erledigt“ (dann ist es erledigt), „Hab ich dran gedacht“, und planen spontan um (dann entsteht erst gar kein Problem). Männer prutscheln vor sich hin. Aber das ist ja auch kein Wunder. Schauen wir doch mal kurz, welche Filme sie bevorzugen (und das bestimmt schon seit Kindesbeinen an!).
- Cowboyfilme: Ihre Helden jagen wehrlose Indianer, nicken zwischendurch eventuell mal gewichtig mit dem Kopf und preschen in atemberaubender Geschwindigkeit davon (fast schon ein Stummfilm).
- Science Fiction: Böse Helden in schlauchartigen Anzügen ballern mit ausgefallenen Zukunftswaffen auf Wesen von anderen Sternen oder erobern Raumkreuzer, die mit der neusten Technik ausgestattet sind. Hierbei kommt es bestimmt nicht auf die verblödeten Aliens an, die reihenweise vernichtet werden, sondern mehr auf die Waffen, die sie mit zur Erde gebracht haben.
- Krimis: Ein ausgeklügeltes Verbrechen, das (natürlich nur von einem gleichgeschlechtlichen Wesen) clever aufgelöst wird. Selbstverständlich hat der Mann von heute den Fall bereits gelöst, kaum dass der Titel eingeblendet wurde.
- Sport und Weiber: Dazu muss ich jetzt nicht viel sagen. Laute Motoren, die bis ans Limit getrieben werden, und heiße Weiber, mit denen "Mann" im echten Leben völlig überfordert wäre (soll'n se doch gucken und sabbern, solange zu Hause gegessen wird).
Tja und dann ist Ende. Vielleicht hört "Mann" sich noch die Nachrichten an. Aber spätestens danach ist er durch den deutschen Tatort vollkommen in seiner Welt.
Und jetzt sagt mir, ihr schlauen Frauen, habe ich damit so Unrecht? Nein, natürlich nicht, ich weiß. Natürlich gibt es auch andere Exemplare, wie sensible Dichter, wilde Musiker, aber das sind eher die Ausnahmen, im Gegensatz zu euren "Alltagshelden".
Ich wollte noch mal kurz auf männliche Ausdrucksweisen zurückkommen. Männliche Dialoge werden also kurz und knapp gehalten. Aber habt ihr mal auf die Ausdrücke geachtet, die eigentlich einige Worte wert wären?
"Juchiii." (Freude, vielleicht ist gerade das neue Auto angeliefert worden.)
"Schmatz, schmatz, jaja."(Genugtuung, wenn es eindeutig um "Recht gehabt" ging.)
"Hmmm,Ohaaa." (Kompliment, wenn ein sexy Kleid hohe Beinfreiheit oder einen tiefen Ausschnitt hat und viel Haut durchblicken lässt.)
"Urgggg." (Höchste Konzentration, zum Beispiel beim Sport.)
"Hahaaa." (Stolz, dabei wird der Rücken durchgedrückt und die Brust rausgestreckt.)
Und so weiter und so weiter. Männer finden einfach für alles einen Ausdruck, ohne wirklich etwas zu sagen.
Vielleicht mögen Frauen deshalb auch Tiere so besondere. Diese Wesen drücken sich auch durch Laute aus, aber die sind sofort zu verstehen. Außerdem haben Kuscheltiere einen besonderen Platz im Herzen einer Frau erobert, schließlich zeigen diese schlauen und niedlichen Tiere zu jeder Zeit ihre Anhänglichkeit, ihre Treue und ihre übergroße Freude, wenn "Frauchen" ihnen ihre Zeit widmet.
Männer bräuchten auf die "Familientiere" überhaupt nicht eifersüchtig zu werden. Sie könnten doch mit zum Pferdestall kommen und dort helfen, all die nötigen Arbeiten zu erledigen, damit sich das eigene Pferd wohlfühlt und gut versorgt ist. Er könnte beim Hundespaziergang mitgehen und sehen, wie gut das Familientier erzogen worden ist. Er könnte das Katzenklo mal von alleine sauber machen. Handschuhe und Schäufelchen liegen doch direkt daneben. Gemeinsames Shoppen, im Namen des Tieres, wäre selbstverständlich auch ein guter Anfang. Natürlich sollten sie sich Männer dabei aber niemals einmischen, wenn es um "tierische Accessoires" oder überteuertes Futter geht. Das Geld wird sowieso für den Liebling ausgegeben und im Zweifelsfall kommt "Mann" einfach nicht mehr mit. Basta.
Überhaupt, wie stehen Männer eigentlich dazu, wenn der Kinderwunsch einer Frau erfüllt ist und sie sich sehnsüchtig nach einem Haustier sehnt? Schluckt nicht, wenn ihr an die lebenslangen Kosten denkt. Genau dies sind die Momente, wo Männer einfach nur lächeln sollten, wenn auch grummelnd, weil's eben schwer fällt. Frauen haben schnell gelernt, sie zu verstehen – auch non-verbal. Manchmal sind einfach keine Worte nötig. Genau das wollen Männer doch immer hören, oder?
Bei all den Worten vergesst trotzdem nicht, eure Besen zu schwingen!
Bis in hundert Jahren
Eure Hexe Tina

Autor:

Tina Becker aus Oberhausen

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