NBO: "Verein soll Stellung beziehen"

Trainer Predrag Lukic inmitten seiner Spielerinnen während einer Auszeit. Foto: Heinrich Podobienski
  • Trainer Predrag Lukic inmitten seiner Spielerinnen während einer Auszeit. Foto: Heinrich Podobienski
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Von MARC KEITERLING
In Marburg tritt Damen Basketball-Bundesligist evoNBO am Samstag, 17. November, um 20 Uhr an. Mit dieser Halle verbindet sich eigentlich eine gute Erinnerung - jene an den einzigen Sieg in dieser Spielzeit im Rahmen des Season Opening. Am 29. September besiegte Oberhausen bei diesem Startspieltag aller Mannschaften an einem Ort Aufsteiger Bamberg.
Es folgten sechs Niederlagen in Serie. Ein kleiner Kader mit vielen jungen Spielerinnen, angeschlagene Leistungsträgerinnen, einige unglückliche Pleiten. Fertig ist das Trauerstück. Mittendrin Trainer Predrag Lukic, seit dieser Saison als Nachfolger von Julia Gajewski im Amt. Er beschönigt die Lage nicht und weiß, dass seine Arbeit kritisch beäugt wird.
Aber er hat auch einen Wunsch: „Die Vereinsführung soll einmal klar Stellung beziehen. Es sind keine Verstärkungen möglich, wir haben Probleme mit Verletzungen oder Erkrankungen unersetzbarer Leistungsträgerinnen. Es kann mit vereinten Kräften nur um den Klassenerhalt gehen - das sollte allen klar sein.“
Sechs Niederlagen - das knappe 61:62 gegen Osnabrück, sowie die hohe 54:70-Klatsche gegen Halle greift Lukic beispielhaft heraus. „Gegen Osnabrück war Spielmacherin Valerie Nainima angeschlagen, gegen Halle konnte sie überhaupt nicht spielen. `Val` kämpft immer und tut was in ihrer Macht steht. Ihre Knieprobleme sind jedoch auch ihr ständiger Begleiter. Oft kann sie nur eingeschränkt trainieren, auch in dieser Woche wieder. Sie ist für dieses Team aber absolut unersetzlich.“ Auch Chanita Jordan und Carla Bellscheidt waren in den angesprochenen Partien kaum, beziehungsweise gar nicht verfügbar.
Da machen sich die fehlenden Alternativen bemerkbar. Predrag Lukic streicht heraus: „Die jungen Spielerinnen enttäuschen keineswegs. Sie sind jedoch auch nicht so weit, um in der Bundesliga über lange Spielzeiten konstant mithalten zu können. Ich habe etwa Ramona Tews aus Herne zurückgeholt. Sie hat sich prächtig entwickelt, um zu einem Leader zu werden braucht sie aber noch Zeit.“
Daher dosiert der Trainer die Einsatzzeiten der Jungen, die Belastung für die erste Fünf ist folgerichtig sehr groß. „Das Spiel zuletzt gegen Rhein-Main (60:69, d. Red.) haben wir in der letzten Hälfte des finalen Viertels verloren. Da ging die Kraft verloren, was übrigens kein Indiz für eine mangelhafte Kondition ist. Die Mädels waren einfach kaputt, weil sie so lange durchspielen mussten“, betont Lukic. Seine Anfrage nach den Möglichkeiten von Nachverpflichtungen wurde negativ beschieden. „Wenn du kein Geld hast, kannst du eben nicht ins Geschäft gehen und dir was kaufen. Das habe ich akzeptiert. Ich hoffe gleichzeitig, dass akzeptiert wird, unter welchen Voraussetzungen hier Bundesliga-Basketball gespielt wird.“
Man muss kein Prophet sein, um die Chancen auf eine Trendwende beim Spiel in Marburg als nicht sehr hoch einzustufen. Da kommt der Begegnung am 24. November in heimischer Halle gegen Aufsteiger Herne eine ganz besondere Bedeutung zu. Predrag Lukic: „Den einen oder anderen Gegner können wir in der Liga schon schlagen. Diese Partie wird jedoch in jedem Fall sehr wichtig sein. Zweifelsfrei eine Art `kleines Endspiel`...“

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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