Tier des Monats Dezember ist die Blässgans

Blässgänse auf Viehweiden am Unteren Niederrhein bei Emmerich. | Foto: LANUV/Schütz
  • Blässgänse auf Viehweiden am Unteren Niederrhein bei Emmerich.
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Wenn sich ab Anfang Oktober am Himmel über dem Niederrhein große Trupps von Wildgänsen zeigen, dann weiß jeder: Der Winter steht vor der Tür. Unter lautem Rufen fliegen dann in Pfeilform Bläss- und Saatgänse, gefolgt von selteneren Arten wie Weißwangengans, Kurzschnabelgans und Zwerggans ein, um auf den Wiesen und Weiden zu überwintern oder für den Weiterflug zu rasten.

Ein großer Teil sind Blässgänse. Für sie hat der Niederrhein eine ganz besonders große Bedeutung, denn ein Großteil der Welt-Population überwintert hier. NRW fällt wegen der hohen Bedeutung des Überwinterungsgebietes am unteren Niederrhein für die Welt-Population der Blässgänse international eine „besondere Verantwortung“ für die Blässgans zu – Anlass dafür, die Blässgans zum Tier des Monats Dezember zu küren.

Die höchsten Blässgans-Zahlen entstehen jetzt im Dezember und noch bis in den Januar hinein – sie können zwischen 120.000 und 180.000 liegen. So hoch sich diese Zahlen auch anhören, in ihren arktischen Brutgebieten verteilen sich die Gänse auf riesige Flächen. Seit Ende der 1990er Jahre schwanken die Rast- und Überwinterungsbestände stark, eine Zunahme wird jedoch seit den 1990er Jahren nicht mehr festgestellt.

Für die erfolgreiche Überwinterung der Wildgänse aus den Tundren Nordeuropas sind möglichst störungsfreie Viehweiden und Wiesen - sog. „Grünland“ – nötig. Denn Wildgänse fressen im Winter hauptsächlich, sie „ähsen“. Geschlafen wird dann auf Wasserflächen. Solche Flächen finden sie vor allem am Niederrhein zwischen Duisburg und Emmerich, aber auch in den Auen von Weser und Ems sowie in Feuchtgebieten des Münsterlandes. Im Februar/März machen sich die Wildgänse wieder auf den Rückweg nach Norden und Osten in ihre arktischen Brutgebiete.

Für die Menschen in der Region sind die arktischen Überwinterer indes zu einer Attraktion geworden: So bieten Biologische Stationen und Naturschutzstationen vor Ort alljährlich im Winterhalbjahr sachkundige Führungen an. Eine Broschüre mit allen wichtigen Informationen und den genauen Terminen gibt zum Beispiel die Naturschutzorganisation NABU heraus. Kontakt: http://nrw.nabu.de/naturerleben/nabustationen/kranenburg/10317.htm l

Außer den arktischen Wildgänsen gibt es noch weitere Gänsearten in NRW: Große Teile der Graugänse brüten hier in Mitteleuropa, nur der Anteil, der im Winterhalbjahr zusätzlich Mitteleuropa aufsucht, zählt zu den nordischen Wildgänsen. Nilgans, Rostgans, Kanadagans und Streifengans sind Neozoen (Neubürger) und zählen nicht zu den nordischen Wildgänsen. Denn es handelt sich bei ihnen ursprünglich um Ziervögel aus Übersee, die nun mittlerweile hier das ganze Jahr über leben.

Autor:

Lokalkompass Kreis RE aus Recklinghausen

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