Stoff für mehrere Sitzungen

Zehn Jahre ist die Geschichte des Projekts „Ferienpark Sorpesee“ inzwischen alt. Am Donnerstagabend sollte im Rat der Stadt Sundern die Aufarbeitung beginnen. Richtig geklappt hat das Vorhaben indes nicht. Stattdessen wird es am 9. Dezember eine Sondersitzung zu diesem Thema geben.


Um kurz nach 21 Uhr erklärte Bürgermeister Detlef Lins den öffentlichen Teil der 5. Ratssitzung für beendet. Hinter den Mitglieder und Zuschauern lag da eine dreieinhalbstündige Sitzung, in der die Politiker über zahlreiche Tagesordnungspunkte diskutiert hatten.

Unter anderem entschied der Rat mehrheitlich, dass das Schulgebäude und die Turnhalle der Antoniusschule in Langscheid an den Förderverein der Schule übertragen wird. Damit konnte eine wichtige Hürde auf dem Weg zur Ersatzschule in Langscheid genommen werden. Wenn die Bezirksregiung Arnsberg nun die weiteren Genehmigungen erteilt, steht der „Freien Schule am See“ ab Sommer 2015 nichts mehr im Wege.

Auf Antrag der Ratsfraktion „Wir sind Sundern“ (WISU) sprachen die Ratsmitglieder auch über die Visualisierung des Projekts „Windenergie“. Die WISU fordert, dass die Bilder der beauftragten Firma IMP nur mit dem Hinweis „Aufgenommen mit 18mmSuperweitwinkelobjektiv – Daraus ergeben sich Bildverzerrungen/Verkleinerungen in der Ferne“ im Internet veröffentlicht werden dürfen. Andernfalls seien „die Bilder eine bewusste Irreführung der interessierten Bevölkerung“, so die WISU weiter.

IMP wehrt sich gegen „Rufschädigung“

Die Firma IMP, vertreten durch Geschäftsführer Wolfgang Becker, wehrte sich gegen den Vorwurf, seine Firma wolle die Bevölkerung bewusst irreführen und sagte, die vor allem im Internet geführte Diskussion gehe schon in Richtung Ruf-schädigung. Meinolf Kühn, Beigeordneter der Stadt Sundern, bescheinigte der Firma ausgezeichnete Arbeit und bat die Ratsmitglieder um mehr Respekt vor der Arbeit der beauftragten Firma und auch vor der Arbeit der Verwaltungsmitarbeiter, die zum Teil ebenfalls scharf angegriffen worden waren.

Als der Rat nach über zweieinhalb Stunden endlich auf den Punkt „Ferienpark Sorpesee“ kam, wurde die Unruhe und Müdigkeit der Mitglieder immer spürbarer. Bürgermeister Detlef Lins hatte eine 19-seitige Vorlage vorbereitet, in der er Ratsbeschlüsse, Verhandlungen mit den niederländischen Investoren, Grundstücksverträge und vieles mehr zum Thema aufgelistet hatte. Damit wollte der Bürgermeister alle Ratsmitglieder auf den gleichen Wissensstand setzen. Schließlich waren 2004 nur zehn der 40 Mitglieder bereits im Rat vertreten und auch Lins wurde erst im Jahr 2009 zum Sunderner Bürgermeister gewählt.

Der Versuch des Bürgermeisters den Sachverhalt „transparent und chronologisch“ aufzuarbeiten misslang im Rat. Zunächst versuchte er die ersten Jahre im „Schweinsgalopp“ (Siegfried Huff von der Partei "Die Linke") durchzugehen. Anschließend entbrannte eine rund halbstündige Diskussion, ob es um diese Uhrzeit noch Sinn mache weiter über das Thema zu diskutiert. Schließlich entschieden sich die Lokalpolitiker dazu den Rückblick auf die bisherige Entwicklung des Projektes „Ferienpark Sorpesee“ in einer Sondersitzung zu behandeln. Diese Sitzung wird am Dienstag, 9. Dezember, im Ratssaal stattfinden.

Dann wird Bürgermeister Lins auch die Fragen, die die Initiative „Amecke 21“ sowie die WISU im Vorfeld der Sitzung schriftlich eingereicht hatten, beantworten.

Autor:

Dirk Osterholz aus Arnsberg-Neheim

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