Kran könnte Dachsanierung beschleunigen
Dem Dombaumeister dauern die Arbeiten an der Wallfahrtskirche zu lange
Vor dem Förderverein Nevigeser Wallfahrtstätten berichtete Erzdiözesanbaumeister Martin Struck über den Stand der Dachsanierung am Dom. Zusammen mit den Experten des Institutes für Bauforschung an der RWTH Aachen und dem Architekten Peter Böhm, Sohn des Domerbauers Gottfried Böhm, wurde ein Verfahren entwickelt, das den speziellen Anforderungen der ungewöhnlichen Dachkonstruktion gerecht wird.
Die Epoxidharzbeschichtung aus den 80er Jahren, die keine Wirkung zeigte, musste mit großen Mühen entfernt werden, bevor die Carbonfasermatten aufgebracht wurden. „Carbon ist reiner Kohlenstoff und 70 mal zugfester als Stahl“, erklärte der Dombaumeister seinen interessierten Zuhörern. Nachdem diese Matten auf dem Beton befestigt wurden, konnte Spritzbeton aufgebracht werden. „Das Material darf nicht zu schnell austrocknen, es muss immer wieder befeuchtet werden und wird deshalb mit Folie bedeckt“, schilderte Martin Struck die Eigenschaften des Materials.
Zufrieden mit dem Ergebnis
Bis jetzt ist der Chefbaumeister zufrieden mit dem Ergebnis, obwohl es für eine endgültige Beurteilung noch zu früh ist. Weniger zufrieden ist er mit dem Zeitablauf: „Wir haben mit 300 Quadratmetern nur ein kleines Stück saniert und dafür sehr lange gebraucht – 2.500 Quadratmeter haben wir noch vor uns.“ Zeit und Geld ließe sich einsparen, wenn ein großer Baukran zum Einsatz käme. „Dann könnten wir effizienter arbeiten“, so die Einschätzung des Experten. „Durch einen solchen Kran könnten mehrere hunderttausend Euro eingespart werden. Aber es wäre natürlich ein Hammer, wenn ein Kran auf der Löher Straße stehen würde und die nicht mehr befahrbar ist.“ Den Vorplatz des Gotteshauses hält Struck wegen der Ziegelstruktur und wegen der Platanen als Kranstandort weniger geeignet.
Finanzierung war nicht ganz einfach
Die Finanzierung der geplanten Sanierungskosten war nicht ganz einfach: Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Heinz Schemken und Gründungsmitglied des Fördervereins setzte sich beim Kulturstaatsministerium für eine Förderung ein, außerdem wird das Erzbistum Köln durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Wüstenrot-Stiftung unterstützt. Wallfahrtsleiter Bruder Frank Krampf würde es bedauern, wenn der Dom im nächsten Jahr zu seinem 50-jährigen Bestehen eingerüstet ist. „Das wäre nicht schön, aber wenn wir nicht rein könnten, wäre das die schlechteste Möglichkeit“, so sein Appell an den Dombaumeister.
Autor:Maren Menke aus Velbert |
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