KiTa Augustinchen – ist Nehmen doch seeliger denn Geben?

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Am 29. Januar 2015 wurde der Fraktion PIRATEN und anderen Ratsfraktionen der Stadt Witten ein Offener Brief des Elternrats der KiTa Augustinchen geschickt.

Zuvor hatte der Träger, der Ev. Kirchenkreis Witten-Hattingen, 1,6 Millionen Euro für die Sanierung und den Ausbau der KiTa von der Stadt Witten gefordert, 800.000 € davon offensichtlich für die Sanierung. Der Elternrat der KiTa wiederholt in seinem Brief die Forderung der Kirche was die Sanierung angeht.

Die Fraktion PIRATEN antwortet öffentlich:
Antwortbrief vom 6. Februar

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für Ihren Offenen Brief! Wir sind für die Schaffung weiterer städtischer KiTa-Plätze in der Innenstadt und wissen, dass es dafür auch konkrete Vorüberlegungen gibt, auch um einen möglichen Wegfall der KiTa Augustinchen aufzufangen. Wir werden diese Vorhaben im Rat unterstützen!

Am einfachsten wäre es natürlich, wenn das Augustinchen erhalten bliebe. Wir sehen dort allerdings die evangelische Kirche als Träger in der Pflicht. Die Kirchen werben gerne damit, dass sie mit ihren KiTas eine soziale Leistung für die Gesellschaft erbringen. Fakt ist allerdings, dass kirchliche KiTas wie das Augustinchen in NRW zu mindestens 88 % durch staatliche Zuschüsse finanziert werden. Hiermit sind wohlgemerkt nicht die Kirchensteuern gemeint, die zum Großteil in die Gehälter des geistlichen Personals und in den Erhalt der Kirchen fließen.

Wie kann es sein, dass die KiTa in den aktuellen sanierungsbedürftigen Zustand gekommen ist, wenn sie bereits so großzügig vom Steuerzahler unterstützt wurde? Was ist mit dem Geld passiert?

Wir finden es schon dreist, dass der Träger nun wieder die Hand für seine heruntergewirtschafteten Gebäude aufhält und erneut die Steuerzahler auffordert, mindestens 800.000 € für die Sanierung zu bezahlen. Dies sind Steuergelder, die auch von konfessionslosen Bürgern und Bürgern anderer Religionen bezahlt wurden! Wir werden unserer Veranwortung gegenüber allen Wittener Einwohnern gerecht werden und einer solchen Zahlung nicht zustimmen.

Wir haben großes Verständnis für Ihr Anliegen und werden uns für den Ausbau von KiTa-Plätzen im Innenstadtbereich weiter einsetzen. Ein Offener Brief bezüglich des Augustinchens sollte allerdings auch an den Träger der KiTa, also dem Evangelischen Kirchenkreis Hattingen-Witten, geschickt werden.

Sie schreiben in Ihrem Brief sehr richtig, dass die Stadt Witten derzeit Schulden in ungeheurer Höhe hat. Ist Ihnen auch bewusst, dass die Kirchensteuereinnahmen derzeit auf Rekordniveau liegen?

Mit freundlichen Grüßen,

Roland Löpke und Stefan Borggraefe

Die Piraten setzen sich selbstverständlich dafür ein, dass eine ausreichende Anzahl an KiTa-Plätzen an geeigneten Orten zur Verfügung steht. Im Falle der KiTa Augustinchen sind sie der Überzeugung, dass die Kirche in der Verantwortung steht und ihren Beitrag zum Erhalt leisten muss.

Autor:

Maria Bach (Piratenpartei) aus Witten

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