Von schrägen Vögeln und komischen Käuzen

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Sieht man einmal von kräch-
zenden Krähen, kotenden Stadttauben und angriffslustigen Möven ab, sind Vögel bei den Menschen sehr beliebt - erfreuen uns doch die Piepmätze alle Jahre wieder als erste Vorboten des Frühlings.

Angesichts dessen erscheint es eigentlich verwunderlich, dass die Vögel in unserem Wortschatz manchmal richtig schlecht wegkommen. So gibt es Wortzusam-
mensetzungen wie "Dreckspatz", "Seuchenvogel", "Pleitegeier" und "Wandervogel", aber auch Redewendungen wie "Scher dich doch zum Kuckuck!" und "Hol dich der Geier!".

Jedoch beflügeln Vögel unseren Wortschatz auch auf vielfältige Art und Weise. Ist jemand ganz besonders erstaunt, sagt er: "Mein lieber Schwan!" Neben diesen flattern auch noch "schräge Vögel" durch unsere Sprache. Wenn einer nicht ganz richtig im Oberstübchen ist, sagt man gleich: "Ich glaube, bei dem piept's." Und warum piept es bei ihm? Weil er einen Vogel hat! Und zwar nicht irgendeinen Vogel, sondern eine ganz schöne fette Meise!

Nun fehlt nicht mehr viel, und er wird zum "komischen Kauz". So nennt man jemanden, der ein wenig schrullig ist. Macht einer die Nacht zum Tag, wird er gleich "Nachteule" genannt. Und verbringt er die Dunkelheit vorzugsweise in Kneipen und Bars, heißt es: "Das ist aber ein Schluckspecht." Greift er gern zu Hochprozentigem, wird er gar "Schnapsdrossel" genannt.

Doch Seuchenvogel hin und Schluckspecht her, des Kolumnisten Lieblings-vögel sind der breiten Öffentlichkeit erst seit dem Jahr 1975 bekannt. Diese ganz speziellen Singvögel halten sich bevorzugt in Südtiroler Gefilden auf, sind nicht als Einzelgänger bekannt, sondern präsentieren sich stets als Gruppe und sind unter dem Namen "Kastelruther Spatzen" weltweit sehr beliebt.

Autor:

Alfred Möller aus Witten

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