Werner Bartels: Vom talentierten Straßen-Fußballer zum 60-fachen deutschen Handball-Nationalspieler

Werner Bartels präsentiert den Wimpel der ungarischen Handball-Nationalmannschaft, den er im Jahre 1965 als Spielführer der deutschen Handball-Elite überreicht bekam.  Foto: Alfred Möller
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  • Werner Bartels präsentiert den Wimpel der ungarischen Handball-Nationalmannschaft, den er im Jahre 1965 als Spielführer der deutschen Handball-Elite überreicht bekam. Foto: Alfred Möller
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Was macht eigentlich
Ex-Handballer
Werner Bartels noch?

VON ALFRED MÖLLER

Für den sportbegeisterten Jungspund "Mickey" Bartels brachen hammerharte Zeiten an, als sein strenger Vater, Ober-
haupt einer 9-köpfigen Groß-
familie, dem kleinen Werner
strikt jeglichen Vereinssport verbot.

"Für mich war das die absolute Höchststrafe. Und aus Protest habe ich jahrelang keine Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke mehr angenommen", verrät die inzwischen 72-jährige Wittener Handball-Legende und schmunzelt. "Doch an meinem 13. Geburtstag ließ mein Vater sich endlich erweichen und gab das für mich erlösende Okay", erinnert sich der ehemals leidenschaftliche Straßensportler.

Und damit war der Weg frei für eine grandiose Handball-Karriere, die den wurfgewaltigen Wittener "Rechtshänder" aus der Handball-Landesliga über die Westfalen-Auswahl bis hin zum Kapitän der deutschen Handball-Nationalmannschaft führte. Dabei wäre der Ruhr-Gymnasium-Schüler beinahe bei Borussia Dortmund gelandet, die nach Bartels' tollen vier Toren beim 5:0-Endspielsieg um die westfälische Schulfußball-Meisterschaft im Stadion "Rote Erde" mehr als nur ein Auge auf den talentierten Wittener Kicker geworfen hatte. "Doch das ehrenvolle BVB-Angebot habe ich abgelehnt, da ich zu dem Zeitpunkt erstmals eine Einladung für die Feldhandball-Westfalenauswahl erhielt, und fortan hatte ich mich voll dem Handball verschrieben", so Bartels.

Und dass seine Entscheidung gegen das vielleicht große Geld, aber für den Handball richtig war, beweisen seine beeindruckenden Erfolge, die sich bei Bartels' kometenhaften "Take off" wie bunte Perlen auf eine Schnur reihen. Oberliga-Aufstieg mit seiner TG, jüngster Spieler im Landeskader, Gewinn der Landesmeisterschaft, anno 1958 Berufung in die Feld- und Hallen-Nationalmannschaft. Und nach elfjähriger Zugehörigkeit zur deutschen Handball-Elite konnte der treffsichere Schütze mit dem direkten Zug zum Tor nicht nur auf insgesamt 60 Länderspiele sowie 100 Treffer im Nationalteam zurückblicken, sondern auch noch auf drei Handball-Weltmeisterschaften. Doch eins wurmt den früheren ehrgeizigen Athleten auch heute noch: die 7:14-WM-Finalniederlage gegen das Handball-Kollektiv der ehemaligen DDR. "Ich kann es immer noch nicht begreifen, wie wir in 60 Minuten nur sieben Tore werfen konnten. Ich glaube, wir mussten damals alle ziemlich blind gewesen sein", blickt Handball-Fachmann Bartels zurück und lächelt.

Sein letztes Spiel im Nationaltrikot bestritt Bartels am 11. Februar 1968 in der Dortmunder Westfalenhalle gegen die damalige UdSSR. Beim knappen 20:19-Sieg der deutschen Mannschaft zeigte sich der Wittener noch einmal von seiner besten Seite und glänzte mit fünf Treffern. Nach seinem einjährigen Engagement als Spielertrainer beim Bundesliga-Aufsteiger RSV Mülheim beendete Werner Bartels beruflich bedingt seine höchst erfolgreiche Handball-Karriere. "Damals hieß es für mich Sport oder Beruf. Und da du beim Handball selbst in der Nationalmannschaft noch Geld mitbringen musstest, war die Entscheidung für mich klar", so der ehemalige leitende Angestellte von Lohmann & Stolterfoth.

"Mit 29 Jahren mit meinem Sport aufzuhören, war schon echt hart. Aber dafür hat der Handball mir auch sehr viel gegeben. Durch ihn habe ich einen Teil der Welt gesehen, viele Persönlichkeiten kennengelernt und ein Stück Lebenserfahrung gewonnen, das mich sowohl geprägt hat als auch weltoffener werden ließ. Alles in allem waren es schon tolle Jahre", resümiert rückblickend der zweifache Vater und Großvater.

Doch so ganz ohne sportliche Betätigung kann einer wie er natürlich nicht sein. Um fit zu bleiben, geht's im Winter dreimal wöchentlich in die "Muckibude", und im Sommer stehen ausgiebige Radtouren mit alten Sportfreunden auf der Agenda. Dagegen beschäftigt sich seine aus dem holländischen Tilburg stammende Frau Tonny mit ganz anderen Prioritäten. Unter ihrer kreativen Regie und seinen handwerklichen Fähigkeiten entstand bei den Bartels' in Stockum ein wahrhaft idyllisches kleines Paradies namens "Wellness-Oase". Und genau darin wurde nach dem 70. Geburtstag des Hausherrn eine weitere Null angstoßen: die runde Rubinhochzeit! Oder anders formuliert: 40 Jahre Werner und Tonny - in Treue fest verbunden.

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Autor:

Alfred Möller aus Witten

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