Bollerwagen für die Kinder - Waldkindergarten kommt doch nicht nach Birten

Der Bollerwagen samt großer Zeltplane und Picknickdecke wurde von den Vertretern der Kolpingfamilie Xanten an den Waldkindergarten Xanten e.V. übergeben. Katja Jarisch (Waldkindergarten Xanten e.V.), René Schneider, Ulla Steltnes, Christoph Laugs (alle von der Kolpingfamilie) und Hellena Ahls (ebenfalls vom Waldkindergarten, von links) wohnten der Übergabe bei.
  • Der Bollerwagen samt großer Zeltplane und Picknickdecke wurde von den Vertretern der Kolpingfamilie Xanten an den Waldkindergarten Xanten e.V. übergeben. Katja Jarisch (Waldkindergarten Xanten e.V.), René Schneider, Ulla Steltnes, Christoph Laugs (alle von der Kolpingfamilie) und Hellena Ahls (ebenfalls vom Waldkindergarten, von links) wohnten der Übergabe bei.
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Wenn man den Namen "Waldkindergarten" hört, denken einige an einen Kindergarten, bei dem die Räumlichkeiten in oder an einem Wald liegen.

Und so ist es auch. Bei dem geplanten Waldkindergarten soll es eine Schutzhütte geben und die Kinder spielen bei Wind und Wetter wirklich draußen im Wald und in der Natur. Um die Arbeit des Vereins zu unterstützen wurde nun unter anderem ein Bollerwagen gespendet.
Über 20 Jahre sind ins Land gezogen, seit der erste Waldkindergarten in Deutschland gegründet wurde. Heute sind es 1.500 deutschlandweit und der erste seiner Art sollte eigentlich noch in diesem Jahr am Niederrhein, in Birten, seine Pforten öffnen. Jetzt wurde aber bekannt: die Stadt Xanten erteilt die Baugenehmigung nicht (siehe unten). Trotzdem soll der Waldkindergarten im Kreis Wesel vielleicht sogar in Alpen oder Sonsbeck realisiert werden. Denn diese "Form" des Kindergartens hat für die Kleinen einige Vorteile.
Da der Name "Waldkindergarten" nicht geschützt ist, kann sich im Prinzip jeder Kindergarten so nennen, aber nur im echten Waldkindergarten, wie es schon lange in Skandinavien praktiziert wird, spielen die Kinder den ganzen Tag im Wald und in der Natur. Das ist für die Kids super gesund. Und so lernen sie ihre Umgebung zu achten und Wert zu schätzen.
Die Kinder spielen zwar jeden Tag im Wald, aber langweilig werde es bestimmt nicht, denn jeden Tag gibt es dort etwas Neues zu sehen und zu entdecken. So sehen die Kinder wie der Wald sich bei den verschiedenen Wetterlagen und Jahreszeiten verändert.
Und damit das Projekt auch einen guten Start bekommt, hat die Kolpingfamilie einen Bollerwagen, zum Transportieren von Kindern und Utensilien, eine Picknick-Decke und eine große Zeltplane für den Waldkindergarten Xanten e.V. gespendet.
"Diese Sachspende ist ein großer Schritt in die richtige Richtung", berichtet Katja Jarisch vom Waldkindergarten Xanten e.V., "denn solche Spenden helfen uns natürlich enorm weiter."
Die geplante Eröffnung des Kindergartens sollte in Birten eigentlich am 1. August sein.
"Wir haben auch schon einige Anmeldungen und das Auswahlverfahren hat begonnen", berichtet Hellena Ahls. Zu dem Zeitpunkt ging man noch davon aus, dass der Waldkindergarten in Birten verwirklicht wird. Doch keine Sorge. In der Übergangszeit werden die betroffenen Kinder von Tagesmüttern und Tagesvätern betreut.
Dennoch halten die Verantwortlichen an der Idee fest, in naher Umgebung einen Waldkindergarten zu realisieren.

Die Stadt Xanten hat dem Waldkindergarten Xanten e.V. die Baugenehmigung für den ersten Waldkindergarten im Kreis Wesel nicht erteilt. Geplant war die Eröffnung in einem Waldstück in Birten, bereits zum nächsten Kindergartenjahr am 1. August 2018.
"Natürlich sind wir nach den vielen Gesprächen in den letzten zwei Jahren Vorbereitungszeit enttäuscht, aber wir können die Argumente der Stadt Xanten auch verstehen," so der 1.Vorsitzende des Vereins Carlo Ridder.

Argumente der Stadt sind plausibel

Die geeignete Fläche hatten die Initiatoren in einem Birtener Waldstück gefunden und auch mit dem Eigentümer vorbereitet. Der Erzieher und Familienvater weiter: "Besonders scheint der Brandschutz eine zu große Hürde für das geplante Gelände zu sein. Eine Zufahrt bis direkt auf die Lichtung zum geplanten Bauwagen ist nicht möglich, aus Sicht der Verwaltung aber notwendig."
Der technische Dezernent der Stadt Xanten, Niklas Franke, bezog bei der Entscheidung die verschiedenen Fachämter aus Forstamt, Untere Naturschutzbehörde, Bauamt, Ordnungsamt, Kampfmittelräumdienst, sowie das Rettungswesen und den Brandschutz mit ein.
"Wir sind von der Idee überzeugt, können aber für diesen Standort keine 100-prozentige Sicherheit garantieren," so Franke.
Nach wie vor wäre der Standort Xanten für den Verein Waldkindergarten Xanten e.V.
vorstellbar. "Die Gespräche mit dem Waldeigentümer und vielen Eltern waren sehr positiv. Wir prüfen aber derzeit auch andere Standorte," so Ridder.
Gute Nachrichten gibt es vom Kreisjugendamt: Der geplante Waldkindergarten könnte nun auch in Sonsbeck oder Alpen eröffnet werden. Zudem erlaubt die Behörde einen Start im Laufe des Kindergartenjahres 2018/2019.
Der Plan ist nun im Frühjahr 2019 mit dem ersten Waldkindergarten am nördlichen Niederrhein zu starten. Die Zeit bis zur Eröffnung wird durch eine Betreuung durch Tagesmütter und Tagesväter überbrückt.

Eröffnung im Frühjahr 2019

„Wir freuen uns, dass wir durch die Eltern der künftigen „Waldkinder“ und Mitglieder des Vereins so viel Unterstützung erfahren haben und sind nach wie vor überzeugt, dass es Zeit wird für den ersten Waldkindergarten hier bei uns“, so Ridder.
Wer Interesse hat den Waldkindergarten zu unterstützen, kann sich beim Waldkindergarten Xanten e.V. melden. Kontakt: www.waldkindergarten-xanten.de oder info@waldkindergarten-xanten.de.

Autor:

Markus Decker aus Xanten

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