Klaus Ullrich geht am Laurentianum von Bord: "Schulmeister a.D."

Applaus für 13 Jahre „Schulmeister“-Tätigkeit: Ute Schlecht, Beate Nordmann, Dr. Volker Verch, Hans-Josef Vogel, Marie Köstens und Carmen Wilke sowie Dr. Ulrike Ruland gratulieren Klaus Ullrich (2.v.li.) zum Abschied in die Pension. Fotos: Albrecht
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  • Applaus für 13 Jahre „Schulmeister“-Tätigkeit: Ute Schlecht, Beate Nordmann, Dr. Volker Verch, Hans-Josef Vogel, Marie Köstens und Carmen Wilke sowie Dr. Ulrike Ruland gratulieren Klaus Ullrich (2.v.li.) zum Abschied in die Pension. Fotos: Albrecht
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Arnsberg. 13 Jahre in der Leitung des Arnsberger Gymnaisums Laurentianum - mehr waren Klaus Ullrich bis zu seiner Penisonierung nicht gegeben. Am Mittwoch gab es im Sauerlandtheater den Abschied von Kollgen und Schülern. Am wirklich letzten Schultag sagten 750 Schüler und Kollegen mit Hunderten Blumen vor der Schule "Tschüss!"

„Schulmeister“, das war ein Wort, das im Zug der Feierlichkeiten zur Verabschiedung in dieser Woche mehrfach gebraucht wurde. „Schulmeister ade!“ - das war zwischen den Zeilen zu hören, mit denen Weggefährten, Kollegen, Eltern- wie Schülervertreter an die Leistungen Ullrichs in der Leitung eines der ältesten Gymnasien im Land NRW erinnerten.

"Bilden und Erziehen ist kein Beruf..."

Unter den Titel „Bilden und Erziehen ist kein Beruf, sondern eine Haltung und Lebensweise“ hatte Bürgermeister Hans-Josef Vogel seine Festrede zur Verabschiedung gestellt. Darin erinnerte Vogel vor allem daran, dass Klaus Ullrich Schulen in einer gesellschaftlichen Umbruchzeit geführt habe. Der Bürgermeister lobte seine Tätigkeit als Organisations- und Personalentwickler, aber auch als Vorbild und Repräsentant. Ein „roten Faden“ habe sich dabei stets durch seine Arbeit gezogen.

Von 2002 bis zum Ende dieses Schuljahrs war Klaus Ullrich Schulleiter des Laurentianums. 13 Jahre, in denen er nicht nur die Schule entwickelte und ihr einen eigenen pädagogischen Anstrich gab, sondern sich auch Respekt und Anerkennung bei Kollegen und Schülern erarbeitete.

Respekt und Anerkennung

Elke Schlecht von der Schulaufsicht der Bezirksregierung lobte die „gelungene Aufführung“ Ullrichs am Laurentianum, für die er sich als Regisseur den verdienten Applaus abholen solle. Als Vorsitzender des Fördervereins gedachte Dr. Volker Verch sehr humorvoll der vielen Begegnungen und Gespräche, die man gemeinsam in den Jahren geführt hatte. „Im Sinne eines Schulmeisters haben Sie stets förderungswürdige Anliegen vorgebracht“, so Verch.

Genau nachgerechnet hatte die Schulpflegschaftsvorsitzende Dr. Ulrike Ruland: „1.270 Mal haben Sie im Zuge der Tage der offenen Tür die Hände geschüttelt und Fünftklässler willkommen geheißen“, so Ruland. Eine Herzlichkeit, die vielen in bester Erinnerung geblieben sei. Darüber hinaus seien es aber auch Selbstlernzentrum, Lerncoaching oder der offene Ganztag gewesen, die von Ullrich angestoßen und umgesetzt wurden.

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Die Anstrengungen von Klaus Ullrich hätten sich in bestem Sinne auf die Schule übertragen, so die Vertreterin der Elternschaft am Laurentianum. „Ein Gymnasium soll Anregungen zum Nachdenken geben“, so Dr. Ulrike Ruland, das sei durch den Einsatz von Ullrich gewährleistet gewesen. Für Respekt, Loyalität und die enge Zusammenarbeit gelte es nun einen großen Dank auszusprechen.

Loyalität und enge Zusammenarbeit

Aktuell 750 Schülerinnen und Schüler sowie 60 Lehrerinnen und Lehrer zu leiten, sei keine leichte Aufgabe gewesen. Daran erinnerten im Zwiegespräch auf der Bühne die beiden Schülersprecherinnen, Marie Köstens und Carmen Wilke. Beide stellten fest, dass es nicht leicht gewesen sei, die richtigen netten Worte zu finden. „Das“, so befanden die Schülersprecher, „sei wohl nicht abiturrelevant in der Schulbildung gewesen.

Eine Umfrage, so die Beiden, unter Mitschülern habe nur ein positives Bild gebracht. Vom „Anzug-Menschen“ oder „VIP-Parker“ (der immer neben dem Haupteingang parkt) war im Scherz die Rede. Und die - wissenschaftlich betrachtet - „Epoche Ullrich“ werde wohl eine sein, von der noch lange gesprochen werden müsse.

"Anzugmensch" und "VIP-Parker"

Schülerchor und Lehrerchor unter der Leitung von Andrea Niemand und natürlich der offene Ganztag und die Theatergruppe - sie alle gaben vortrefflich Zeugnis von den erfolgreich umgesetzten Zielen und Ideen Ullrichs am Gymnasium. Dann durfte auch der Gastgeber ans Mikrophon.

„Sehr bewegt“ sei er, sagte der Geehrte - von Worten und Taten beeindruckt. Und erklärte sogleich, was man in der nun folgenden Rede nicht von ihm erwarten dürfe. Ullrich nutzte den Raum im Theater jedoch, um an seine erste Schulkonferenz im Jahr 2002 zu erinnern.

Team-Gedanke prägend

Klaus Ullrich pries den Team-Gedanken, der seine Arbeit am Gymnasium Laurentianum geprägt habe. Von der erweiterten Schulleitung durch eine Steuergruppe bis zum gesamten Kollegium: „In den letzten 13 Jahren haben wird die Gelegenheiten ergriffen wie die Chancen genutzt, aber nur gemeinsam“, so Ullrich.

Dank an Mitstreiter, Kollegen und Behörden prägten den größten Teil von seiner Ansprache. Ullrich sprach die Unterstützer namentlich an. Schulische Mitstreiter im Offenen Ganztag, der Schulaufsicht oder im wohl „besten Hausmeister weit und breit“ hätten seine Arbeit geprägt und erleichtert.

Bester Hausmeister weit und breit

Seinen Kollegen gab Ullrich eine Hoffnung mit auf den Weg: „Ein klares Profil und gymnasialer Anspruch sollten für das Laurentianum auch in Zukunft gelten“, so Ullrich. Seinen Schülern bescheinigte er eine Fröhlichkeit und Freundlichkeit, die er schmerzlich vermissen werde. Den Eltern dankte er für viele Begegnungen. „In ihrem Einsatz für die Schule sollten Sie nicht nachlassen“, rief er die Eltern auf.

„Alternativlos“ sei nicht das richtige Wort, so Ullrich. Vielmehr gelte es, die politischen Mandatsträger für die Entwicklung der Schule bei ihrer Ehre zu packen, so Ullrich zum Abschluss. Mit minutenlangem Applaus und stehenden Ovationen endete schließlich der offizielle Teil vor dem Empfang im Foyer.

Eine tolle Schule...

Autor:

Frank Albrecht aus Arnsberg

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