Masterplan Innovation City wurde im Rat diskutiert

Gerade ist der Masterplan „Klimagerechter Stadtumbau für die Innovation City Ruhr | Modellstadt Bottrop“ an Oberbürgermeister Bernd Tischler übergeben worden. Nun wurde das 1.300 Seiten starke Werk auch den Mitgliedern des Rates vorgestellt.

Dr. Michael Denkel vom Planungsbüro AS&P – Albert Speer und Partner aus Frankfurt machte bei der Präsentation deutlich: „Die eigentliche Arbeit des klimagerechten Stadtumbaus hat erst begonnen.“ Dabei solle CO2 eingespart und gleichzeitig die Lebensqualität der Menschen erhöht werden. „Der Masterplan ist als Angebot zu sehen, als Ideenfundus“, so Denkel. „Nur wenn man die Bürger mitnimmt kann man erwarten, dass sie nachher dabei sind. Am Ende des Tages wird sich das Projekt ,Modellstadt Bottrop‘ gelohnt haben.“

Bürgermeister Bernd Tischler nutzte die Gelegenheit, sich beim Initiativkreis Ruhr und der Landesregierung für die Finanzierung des Masterplans zu bedanken. „Jetzt müssen wir diese Chance für die Stadt nutzen“, forderte der OB alle auf.

Es gab jedoch auch eine Reihe von Ratsmitgliedern, die etwas Wasser in den Wein gossen. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Hermann Hirschfelder orakelte: „Der Prophet gilt nichts im eigenen Land“ und fordert : „Wir müssen den Bürgern begreiflich machen, dass das ein Gewinn für sie ist. Es reicht nicht, die Fachwelt zu begeistern.“

Auch Bürgermeister Klaus Strehl (SPD) gab in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Lenkungsausschusses zu bedenken, dass nur rund 68.000 Einwohner in dem Innovation City Quartier leben. „40.000 Einwohner werden abgeschnitten. Es besteht die Gefahr, dass ein Teil der Stadt abgehängt wird“, warnte Klaus Strehl.

Auch Johannes Bombeck von der ÖDP stellte fest: „In Bottrop ist die Euphorie etwas verflogen.“ Die Bürger gehörten aber bei Innovation City mit ins Boot: „Die Kommunikation muss verbessert werden“, so Bombeck. Michael Gerber (DKP) forderte weiterhin regelmäßige Bürgerwerkstätten.

Bei all diesen kritischen Tönen riss dem SPD-Bundestagsabgeordneten Michel Gerdes schließlich der Geduldsfaden: „Eigentlich wollte ich mich heute gar nicht zu Wort melden“, so Gerdes. „Aber hier wird schon wieder so kleinklein geredet.“ Das ehemalige negative Image der Stadt wandele sich gerade: „Lasst uns das doch nutzen!“

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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