Schwarze Heide: Wesel nimmt Pleite-Flugplatz unter die Lupe

Auch im Kreis Wesel wird immer klarer: Der Flugplatz Schwarze Heide ist befindet sich im Sturzflug. | Foto: Stadt Bottrop
  • Auch im Kreis Wesel wird immer klarer: Der Flugplatz Schwarze Heide ist befindet sich im Sturzflug.
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Die Bemühungen im Kreis Wesel, das Millionengrab Flugplatz Schwarze Heide abzustoßen, werden immer konkreter. Die Mehrheitsfraktionen von CDU, Grünen und FDP/VWG haben dem Landrat im Nachbarkreis einen rund 20 Fragen umfassenden Katalog zur Wirtschaftlichkeit und den Entwicklungsperspektiven des Airports geschickt.

Unter anderem fragen die Fraktionen nach Entwicklung des Jahresverlustes, Gesellschafterzuschüssen oder Entwicklung des Eigenkapitals. Die Fraktionen wollen aber auch wissen, wie die Investitions- und Personalentwicklung ist, ferner wie sich gewerbliche Starts und Landungen sowie die Vermietungslage in den alten und neuen Flugzeughallen entwickelt. Auch nach Marketingmaßnahmen und den
Gründen für das Scheitern der Abwerbung von Firmen vom Flughafen Mülheim wird gefragt. Ferner wollen die Kreisräte wissen, welche Fragen die Landebahnabsenkung aufwirft.

Wesel will Millionengrab Schwarze Heide loswerden

„Es wird immer deutlicher: Wesel will das Millionengrab Schwarze Heide loswerden. Nach heutigen Erkenntnissen gibt es keine wirtschaftliche Perspektive für den Flugplatz. Die Art der Fragen, die in Wesel nun gestellt werden, unterstreichen diese Einschätzung“, sagt LINKE-Ratsherr Niels Holger Schmidt.
Der Kreis Wesel ist mit einem Geschäftsanteil von 20 Prozent drittgrößter Anteilseigner der Flugplatzgesellschaft. Mit der Stadt Voerde sucht noch ein Anteilseigner nach Ausstiegsmöglichkeiten.

Konkrete Ausstiegsszenarien entwickeln

Auf Dauer werde sich Bottrop dem Druck anderer Anteilseigner, dieses Fass ohne Boden abzustoßen, nicht entziehen können, ist Schmidt sicher. „Wenn der Oberbürgermeister es weiterhin ablehnt, konkrete Ausstiegsszenarien für den Flugplatz zu entwickeln, ist das völlig unverantwortlich. Eine unkontrollierte Bruchlandung würde für Bottrop als größten Anteileigner mit Abstand am teuersten“, so Schmidt. Das Defizit, das Bottrop 2016 für den Flugplatz übernehmen muss, hat sich mit 129.000 € wieder erhöht. Schmidt kündigte an, den Fragenkatalog aus Wesel, auch der Bottroper Verwaltung zu stellen: „Es ist unbedingt nötig, dass der Bottroper Rat auf der gleichen Informationsgrundlage agieren kann wie der Kreistag in Wesel.“

Autor:

Niels Schmidt aus Bottrop

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