Rotlicht-Verstoß: Handschellen für Markus Lüpertz

Markus Lüpertz Foto: Screenshot

Was ist denn das nun wieder für eine Nachricht: Der Künstler und ehemalige Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie, Professor Markus Lüpertz, soll festgenommen worden sein. Wegen Mißachtens einer roten Ampel! Die Medien stürzten sich auf die Meldung. Weil womöglich mit unverhältnismäßiger Härte vorgegangen wurde oder aus Häme und Schadenfreude?

Was geschehen sein soll: Dem Künstler sind am vergangenen Dienstag am Hofgarten in Düsseldorf Handschellen angelegt worden, nachdem er bei Rot über eine Fußgängerampel gegangen sein soll. Dieser habe zwar eingeräumt, eventuell etwas zu schnell losgegangen zu sein. Dass sei jedoch kein Grund, dass man ihn mit dem Gesicht gegen die Wand gedrückt habe und ihm die Arme hochgebogen habe, um ihm Handschellen anzulegen, wie die NRZ berichtete.

Nun wird gegen Lüpertz wegen Widerstand gegen Polizisten ermittelt. Er soll trotz Ermahnung durch eine Fahrradstreife seinen Weg fortgesetzt haben. "Unkooperativität" und eine "aggressive Haltung" werden dem 72-Jährigen vorgeworfen.

Der Künstler habe ausgesagt, eine Polizistin habe ihn angegriffen, geschubst und sogar zur Dienstwaffe gegriffen. Ob sie ihn erschießen wolle, weil er eine rote Ampel überquert habe, hätte er sie gefragt. Anschließend seien mehrere Polizeiwagen vorgefahren. Lüpertz will nun Strafanzeige wegen Freiheitsberaubung stellen. Sehr merkwürdige Vorkommnisse.

Die Medien stürzten sich selbstverständlich auf dieses ungehörige "Ereignis". Aber man kommt nicht umhin, zu erkennen, dass verschiedentlich eine gewisse Schadenfreude darüber durchblitzt, dass "Das deutsche Genie bei Rot über die Ampel geht" (O-Ton Welt). Denn: Die Verkehrsordnung gelte auch für Genies, so Welt online. Weiter heisst es dort: "Ja, man macht was mit als deutsches Genie. Nicht nur, dass man nicht mehr als solches erkannt wird. Man wird auch noch zum stinknormalen Verkehrsteilnehmer degradiert." Allein, dass in diesem Zusammenhang der abgedroschene "Zusatztitel" Malerfürst bemüht wird, verleiht diesem Begriff eine neue Dimension.

"Lüppertz und seine Rotlicht-Affäre" betitelt gar RP-Online just seinen "Malerfürst-ging-über-Rot-Beitrag", der ebenfalls einer gewissen Schadenfreude und Ironie nicht entbehrt.

Nun untersucht die Staatsanwaltschaft diese "Affäre".

Info:

Markus Lüpertz ist ein herausragender Verteter der neuen deutschen Malerei. Er leitete von 1988 bis 2009 als Rektor die Düsseldorfer Kunstakademie. "In der Öffentlichkeit stilisiert er sich als exzentrischer Maler, der seinen eigenen Geniekult betreibt." (Zitat Wikipedia)

Autor:

Marjana Križnik aus Düsseldorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.