"Wir haben viel vor": Austausch mit dem Vorstand der Werbegemeinschaft "Wir Kaiserswerther"

Es tut sich etwas in Kaiserswerth - und insbesondere bei der Werbegemeinschaft „Wir Kaiserswerther e.V.“, die mit neuem Schwung ins neue Jahr gestartet ist. Vorerst für die nächsten zwei Jahre übernahm Achim Niemeyer (Zweirad Niemeyer), der schon viele Jahre im Beirat tätig war, kürzlich als Vorstandsvorsitzender die Leitung - natürlich ehrenamtlich. Unterstützt wird er von Schriftführer Dietmar Hoffbauer (Tafeltraum) und Kassenwart Klaus Ludwig (Käse-Ludwig). Rund 40 Mitglieder gehören dem Verein „Wir Kaiserswerther“ derzeit an. Der Lokalkompass traf Achim Niemeyer und Dietmar Hoffbauer am Kaiserswerther Markt, um über die Aktivitäten im laufenden Jahr zu sprechen.

Lokalkompass: Wie sind die ersten Monate Ihrer ,Amtszeit' verlaufen?
Achim Niemeyer: "Ich muss vorwegnehmen, dass es sehr schwierig war, die Vorstandsposten neu zu besetzen. Die meisten Mitglieder sind einfach in ihrem Geschäft oder anderweitig zu stark eingebunden. Doch wir haben es geschafft, den kompletten Vorstand plus Beirat umzustrukturieren und auf ein insgesamt zehnköpfiges Gremium zu vergrößern.
Der regelmäßige Austausch unter den Mitgliedern ist wichtig – daher treffen wir uns regelmäßig. Denn wir wollen für Kaiserswerth einiges auf die Beine stellen. Einen guten Auftakt bildete schon das Sterne-Gewinnspiel, welches in der Weihnachtszeit ins Leben gerufen wurde."

Welche aktuellen Projekte sind derzeit geplant?
Dietmar Hoffbauer: „Unser Onlineauftritt - www.kaiserswerth.de - bekommt derzeit einen neuen, modernen Schliff. Er wird aktuell mit einem zentralen Kalender mit Terminen und Veranstaltungen, geschichtlichen Informationen über den Stadtteil, einem Branchenverzeichnis und der optimierten Nutzung auf Mobilgeräten - auf den neuesten Stand gebracht. Dafür zeichnet sich Alexander Hartmann (Beisitzer des Vereins und Geschäftsführer von prexma Limited, Agentur für Internet und Marketing) verantwortlich.
Achim Niemeyer: "Heute Tischtennis, morgen Lauftreff, übermorgen tritt die Big Band des Theodor-Fliedner-Gymnasiums auf und Samstag Trödelmarkt im Kinderhaus: Wir wollen die Kaiserswerther tagesaktuell informieren und die jeweiligen Organisationen und Vereine flächendeckend berücksichtigen.“

Warum ist die Werbegemeinschaft für die Kaiserswerther Geschäftsleute so wichtig?
Achim Niemeyer: "Wir sehen uns als Interessenvertretung aller Kaufleute, Geschäftsinhaber, Bürofirmen, Banken, aber auch für die Privatleute, etwa Hausbesitzer, im Stadtteil.
Dietmar Hoffbauer: „Der lokale Einzelhandel ist für Kaiserswerth und viele andere Stadtteile ungeheuer wichtig, aber man muss auch am Ball bleiben.“

Welche Rolle spielt das Thema E-Commerce bei Ihnen?
Achim Niemeyer: „Das Onlinegeschäft ist heutzutage nicht mehr wegzudenken, auch wenn sich das eine oder andere Mitglied unseres Vereins vor dieser Entwicklung noch scheut. In diesem Zusammenhang ist es mir jedoch unverständlich, wie manche Online-Händler ihre Produkte zu Dumpingpreisen verschleudern, teilweise weit unter Einkaufspreis. Ich weiß nicht, woher diese Waren stammen sollen.“
Dietmar Hoffbauer: „Vor ein paar Jahren hat die Plakataktion ,buy local - Ohne uns würde was fehlen', an dem die Schaufensterscheiben eine Zeit lang in Kaiserswerth zugeklebt waren, hohe Wellen geschlagen.“

Wie binden Sie Ihre Kunden in Zeiten des Internet-Shoppings?
Achim Niemeyer: „Generell denke ich, dass es sich auf die Kunden immer positiv auswirkt, wenn man sein Geschäft mit Leib und Seele führt und sich durch etwas Besonderes, wenn möglich ein Alleinstellungsmerkmal, sowie den guten, persönlichen Kontakt und professionelle Beratung hervorhebt. Seit einiger Zeit biete ich zum Beispiel in meinem Geschäft handgefertigte ,my Boo'-Fahrräder aus Bambus an, die ökologisch, sozial und fair vermarket werden.“

Was zeichnet den Stadtteil Kaiserswerth aus? Warum geht man hier einkaufen und nicht etwa in der Düsseldorfer Innenstadt?
Dietmar Hoffbauer: "Kaiserswerth ist nur indirekt mit der Düsseldorfer City zu vergleichen. Hier gibt es keine großen Kaufhäuser sondern viele kleinere, meist inhabergeführte und liebevoll gestaltete Geschäfte, in denen man gerne stöbert und einkauft. Hier kennt man sich, genießt den Service und das Persönliche in gepflegter Atmosphäre.
Gerade in den vergangen Jahren hat sich in Kaiserswerth viel getan, etwa nach der Umgestaltung des Klemensplatzes. Die ,Kaiserswerther Meile' bietet viel Abwechslung - und auch Kultur.
Was wäre zudem denkbar, um den Düsseldorfer Norden zu stärken?
Achim Niemeyer: „Die Werbegemeinschaften im Norden sollten an einem Strang ziehen und sich untereinander austauschen. Auch wenn es noch Zukunftsmusik ist, wäre auch eine gemeinsame Internetplattform gut umsetzbar.“

Auf welche Termine können sich die Kaiserswerther oder Besucher des Stadtteils in diesem Jahr freuen?
Achim Niemeyer: "Der jährliche Büchermarkt und Kunsthandwerkermarkt, die zeitgleich mit dem Kartoffelfest stattfinden, stehen in diesem Jahr am 8. und 9. September auf dem Programm. Ob ein Verkaufsoffener Sonntag parallel an diesem Wochenende genehmigt wird, steht allerdings noch in den Sternen. Die Gewerkschaft ver.di hat bereits mehrfach erfolgreich gegen diese geklagt. Planungs- und Rechtssicherheit haben wir daher erst im April.“
Dietmar Hoffbauer: „Natürlich steht auch der Weihnachtsmarkt fest für uns auf der Agenda. Und wir haben noch einen ganz besonderen Grund zum Feiern, denn unsere Werbegemeinschaft wird 30 Jahre alt. Und dieser runde Geburtstag soll gefeiert werden, wo - haben wir noch nicht gänzlich ausgeklüngelt. Aber ein Fest in der Kaiserpfalz oder auf dem Spielplatz am Kaiserswerther Markt sind im Gespräch.“

Vielen Dank für das Gespräch.