Das Auenland ist so nah

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Exkursion durch die Urdenbacher Kämpe

Nicht nur Neuseeland hat sein Auenland auch Düsseldorf kann damit aufwarten. Die Landeshauptstadt hat sogar eine der letzten nicht eingedeichten Auen am Niederrhein. Hier setzt der Strom regelmäßig seine Gewalt unter Beweis. Wie Mensch und Natur alles im Fluss halten, wird unter dem Titel „AuenBlicke – Auen entwickeln und Auen erleben“ in der Urdenbacher Kämpe professionell dem Interessierten nahe gebracht.

Riesige Pfützen auf dem Wanderparkplatz in Urdenbach. Eine kleine Gruppe, bis auf einige wenige den Witterungsverhältnissen angepasst, wartet auf das Startzeichen des AuenErlebnisBegleiters Daniel Rossol. Der Regen hat sichtlich Spuren auf dem Wanderweg in die Urdenbacher Kämpe hinterlassen. Daniel Rossol ist trotz der widrigen Umstände guter Dinge. Er ist Geoökologe und selbst von diesem Stück Auenland fasziniert. „Ich möchte in meinen Führungen der Frage nachgehen, wie die Urdenbacher Kämpe zu dem wurde, was sie heute ist“, erklärt Rossol. Am Punkt „..nicht weit vom Stamm..“ lässt uns der AuenErlebnis-Berater wissen, dass ungefähr 900 Obstbäume auf den Wiesen der Kämpe wachsen. „In den 1990er Jahren wurde festgestellt, dass 1926 schon sehr große Obstbäume hier standen“, erzählt er. Der alte Baumbestand wird von den Mitarbeitern und Freiwilligen der Biologischen Station Haus Bürgel geschnitten und gepflegt. Allein 50 verschiedene Apfel- und Birnensorten sind hier zu finden. Außerdem gibt es vereinzelt Pflaumenbäume, ganz selten Kirschbäume, weil diese den sehr feuchten Boden nicht mögen. Haus Bürgel bietet nicht nur „Apfelverkostungen“ an, sondern man hier sogar einen herrlichen Apfelbrand erstehen.

Das Bett des Vater Rheins

Im weiteren Verlauf erfährt die Gruppe was es mit zum Rhein parallel laufenden Flutrinnen auf sich hat. „Der dynamische Fluss bildet diese Rinnen bei Hochwasser, die für die Auen typisch sind“, legt Rossol dar. Anhand einer Karte erklärt er, wie oft die Kämpe und in welchem Bereich das Hochwasser des Rheins die Ebene durchflutet. In diesem Zusammenhang verweist der Geoökologe wie oft der Rhein in den Jahrhunderten sein Bett verändert hat. So stand Haus Bürgel zur Römerzeit auf der linken Rheinseite oder der Bogen des Rheins sich viel weiter östlicher befand. “Heute wird der Rhein gemanagt“, so der AuenErlebnisBerater.
Beim zweistündigen Marsch durch die Auenlandschaft Urdenbacher Kämpe kann man etwas über die Überlebenskünstlerin „Weide“ erfahren oder sich am Strand des Rheins mit der Geologie des Flusses befassen. Aber auch wie sich Stelzpappeln entwickelt haben.

EU und Land fördern

Die Leiterin der Biologischen Station Haus Bürgel, Elke Löpke, zeigt auf, was mit dem Projekt „AuenBlicke“ angestrebt wird. „Wir beabsichtigen, das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Urdenbacher Kämpe ökologisch aufzuwerten und für den Besucher besser erlebbar zu machen“, meint die wissenschaftliche Leiterin. Dafür wurden 900.000 Euro investiert, die zum Teil von der EU und zum Teil vom Land NRW getragen wurden. Neben der Ausbildung von Auenerlebnisbegleitern, sind an bestimmten Stellen Infotafeln errichtet, Stehlen aufgestellt und Überflutungskarten angelegt worden. Die Exkursionen finden einmal im Monat statt. Die Anmeldungen können direkt bei daniel.rossol@gmx.de oder über die Internetadresse www.biostation-D-ME.de erfolgen.

Autor:

Peter Frank aus Düsseldorf

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