Aus der Bergbausiedlung zum härtesten Parcours der Welt - Celina und Sandro Atzori wollen bei der RTL-Show "Ninja Warrior" gewinnen

Stark wie zwei: Tochter Celina und Vater Sandro. Foto: privat | Foto: Fotos: Celina Atzori
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  • Stark wie zwei: Tochter Celina und Vater Sandro. Foto: privat
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Kraft, Ausdauer, Körperbeherrschung und ein eiserner Wille: Damit wollen es Celina und Sandro Atzori aus Walsum in die RTL-Show "Ninja Warrior" schaffen. Nur damit kann man in der Sendung den extrem schwierigen Parcours meistern.
Sandro Atzori (49) und Tochter Celina (27) sind durch die erste Fernseh-Staffel 2016 auf den Wettbewerb aufmerksam geworden. Beide sind extrem sportbegeistert und verbringen viel Zeit damit, ihren Körper beim Kickboxtraining fit und leistungsfähig zu halten. Mit Erfolg: Beide tragen den Schwarzgurt, 1. Dan.
Das Wunderbare an ihrer Geschichte: Sie haben vor 20 Jahren gemeinsam mit dem Kickboxen begonnen. Celina war damals gerade erst sieben Jahre alt, Sandro Atzori 29. Jede einzelne Prüfung haben sie zusammen gestemmt und sind bis heute ein traumhaftes Papa-Tochter-Gespann.
Trotzdem erinnert sich Celina, die als medizinische Fachangestellte und Ernährungsberaterin arbeitet, auch an einige Differenzen: „Klar habe ich früher öfter mal beim Training genörgelt, weil ich null Bock hatte“, gesteht sie grinsend. „Ohne Papa hätte sie das sicher nicht bis heute durchgezogen“, ergänzt Mutter Astrid, die selbst regelmäßig ins Fitness-Studio geht. "Ich bin stolz darauf, dass die beiden es soweit geschafft haben. Falls sie weiterkommen, muss aber jeder für sich kämpfen."
Die Idee zur Teilnahme am RTL-Casting kam quasi auf dem Sofa: „Sollen wir da nicht mal mitmachen?“, haben sich Vater und Tochter gefragt und erst mal drüber gelacht. Dann wurde die Bewerbung abgeschickt und schwupps landeten sie beim Casting in Köln.
Tausende hatten sich bei der Show ebenfalls beworben: „Olympiasieger, Hausfrauen, Personal Trainer, alles war dabei“, erinnert sich Sandro Atzori. „Die Stimmung unter den Teilnehmern war sehr freundschaftlich, man hat sich gegenseitig an den Sportstationen unterstützt und angefeuert."
An einer Station mussten die Kandidaten mit Anlauf auf ein Trampolin springen, von da aus direkt über eine 1,60 Meter hohe Mauer und auf der anderen Seite möglichst zentral auf einer aufgemalten Dartscheibe landen. Ungeübte würden wahrscheinlich als Querschläger enden.
Bei einer anderen Übung sollten sie im Sprint an einer Wand hochlaufen und möglichst weit oben anschlagen. „Ich habe es bis 3,60 Meter geschafft, das war ganz ordentlich", erinnert sich Sandro Atzori. Um seine Ausdauer, Kraft und Geschwindigkeit macht er sich keine Sorgen. „Schwierigkeiten hatte ich allerdings bei den Balanceübungen auf immer dünner werdenden, aufrecht stehenden Holzstäben. Dafür muss ich wohl noch üben.“
Beim Balancieren hat sich seine Tochter Celina dagegen super geschlagen. „Ich habe keine Schwächen“, prahlt sie scherzhaft, "leider bin ich nur 1,60 Meter groß, das könnte mir bei einigen Aufgaben im Parcours zum Verhängnis werden. Ich würde aber gern ausprobieren, wie weit man selbst in der Show mit erhöhtem Adrenalinspiegel kommt.“

Vater und Tochter sind Kumpels auf Ewigkeit"

Beim Casting haben beide ein T-Shirt getragen mit dem Aufdruck: „Kumpels auf Ewigkeit“, denn Sandro Atzori ist Bergmann mit Leib und Seele. Schon sein Großvater war Bergmann auf Sardinien. Sein Vater versuchte sein Glück mit Frau und sieben Kindern in Deutschland und verdiente sein Geld auf der Zeche Walsum. 1985 begann auch Sandro dort seine berufliche Laufbahn.
Heute arbeitet er als einer der letzten Kumpel im Ruhrgebiet, bei Prosper Haniel in Bottrop. Er ist stellvertretender Vorsitzender der Industrie-Gewerkschaft Bergbau und Chemie. Doch auch die Tage dieser Zeche sind gezählt. 2019 soll Schluss sein.
Das süße Häuschen in der charmanten Bergbausiedlung in Walsum-Vierlinden wird der Familie Atzori dagegen so schnell keiner nehmen. Mit Unterstützung hat sie ein richtiges Schmuckstück daraus gemacht: „Hier in der Siedlung hilft jeder Nachbar jedem“, weiß Sandro Atzori. „So sind wir Bergleute eben!“
Anfang April entscheidet sich, ob Sandro und Celina Atzori bei der "Ninja Warrior"-Show mitmachen dürfen. Dann kann man ihnen vor dem Fernseher die Daumen drücken.
Einer, der sicher mitfiebert, ist ihr Trainer Pietro D’Amato, der sie von Beginn an trainiert hat. Er ist einer der wenigen Kickboxer, der es bis zum Schwarzgurt, 5. Dan geschafft hat und war bereits Europa- und Vize-Weltmeister.
Der charismatische Trainer führt in seiner Walsumer Sportschule schon Fünfjährige an den Sport heran. Vor den Augen staunender Eltern schafft er es, eine Truppe von 25 Bambini mühelos unter Kontrolle zu halten und gleichzeitig für den Sport zu begeistern. Ein(e) Super-Nanny der neuen Generation.
Von ihm gedrillt, haben die Atzoris sicher gute Chancen, in die RTL-Show einzusteigen. Vielleicht für einige Duisburger ein Grund, mal einzuschalten.

Hintergrund:
Die zweite Staffel der Show "Ninja Warrior Germany" wird im Juni aufgezeichnet und ist im Juli bei RTL zu sehen. Unter tausenden Bewerbern werden zur Zeit 250 Kandidaten für die Show ausgesucht. Laura Wontorra, Jan Köppen und Frank Buschmann moderieren die Sendung. Im Internet kann man sich das spannungsgeladene Finale von 2016 ansehen, um einen Eindruck von den großartigen Leistungen der Teilnehmer zu gewinnen: http://www.rtl.de/cms/sendungen/show/ninja-warrior-germany/videos.html

Autor:

Andrea Niegemann aus Duisburg

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