"Omchen" Hilda Hetscher feierte 100. Geburtstag

Hilda Hetscher mit Bürgermeisterin Imke Heymann. Foto: Pielorz
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Hilda Hetscher sitzt in ihrem gemütlichen Zimmer und blickt sich um. Viele Menschen sind gekommen, überwiegend Familie. Und Bürgermeisterin Imke Heymann. Alle gratulieren der alten Dame, die 100 Jahre alt wird. Am 26. September 1917 wurde sie als Hilda Bleuel in Niederschlesien geboren. 1945 kam sie nach Ennepetal.

Bis vor einem Jahr wohnte sie an der Voerder Straße nahe der Postagentur. Nun lebt sie „kontrolliert“ in ihrem neuen Zuhause an der Buchenstraße am Büttenberg und wird von Enkel Stefan und von der FAN versorgt. Den Enkel hat sie auch großgezogen und er kann viel erzählen. Kochen und Backen sei immer die Leidenschaft der Oma gewesen. „Ihr Makkaroni-Salat ist legendär. Ich musste immer die Makkaroni brechen. Mit Äpfeln und Bananen wurde der Salat gemacht. Wenn sie diesen Salat gemacht hat, war die grüne Schüssel sehr schnell leer“, erzählt er. Die einzelnen Zutaten, aus denen der Salat besteht, weiß er genau. Die Mengenangaben in der Zusammenstellung sind eher das Problem. „Das weiß auch Oma nicht mehr. Da hilft wohl nur ausprobieren“, lacht er. Zu etwa 75 Prozent, so seine Vermutung, habe er das ursprüngliche Geschmackserlebnis schon erreicht…
Auch den selbstgemachten Streuselkuchen und den Gulasch weiß die große Familie, die sich um „Omchen“ versammelt hat, sehr zu schätzen. Zur Familie gehören Tochter Gisela, vier Enkel, Manfred, Stefan, Silvie und Antje sowie vier Urenkel, Marcel, Sven, Anja und Bernd. Der Ehemann der Jubilarin, Georg, ist schon im August 1989 verstorben – kurz vor der Hochzeit von Enkel Stefan.

Weltbester Makkaroni-Salat

„Omchen“ Hilda ist übrigens die erste in der Familie mit diesem gesegneten Alter. Ein besonderes Rezept scheint es aber nicht zugeben. „Sie raucht nicht, sie trinkt keinen Alkohol und sie ging früher immer um 20 Uhr ins Bett. Nur beim ,Tatort‘ hat sie eine Ausnahme gemacht“, berichtet die Familie. Ob das ihr Lebenselixier ist, daran darf man zweifeln. Als Bürgermeisterin Imke Heymann eintrifft, machen noch andere Vorschläge die Runde. „Die älteste Bürgerin in Ennepetal ist, glaube ich, 107. Sie trinkt sehr viel Milch“, weiß das Stadtoberhaupt zu berichten. Ein geschlagenes Ei mit Schnaps und das jeden Morgen kommt als weiterer Vorschlag. Bäähh! Wahrscheinlich liegt die Wahrheit ganz woanders: eine Familie, die sich um das „Omchen“ kümmert, Zufriedenheit und vielleicht sind es auch die Gene. Wer weiß das schon?
Jetzt verbringt Hilda Hetscher den Tag gern mit Fernsehen. Sie hat auch einen Balkon und schaut von dort ins Grüne. Früher hat sie leidenschaftlich gern Briefmarken gesammelt, bevorzugt aus der DDR. Und natürlich viel gearbeitet. Sie hat beruflich Ersatzteile für die Bahn gefertigt, später Busse des Reiseunternehmens Heringhaus gereinigt. Daneben habe sie ihre ältere Schwester Walli, die von Geburt an taubstumm war, 12 Jahre gepflegt.
Und wer weiß: Zum 101. Geburtstag hat Enkel Stefan vielleicht das Geheimnis um den Makkaroni-Salat endgültig gelöst. Ein Jahr Zeit hat er ja jetzt. (anja)

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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