Olympia-Countdown, Teil sechs: Hockey-Schiedsrichter Christian Blasch aus Mülheim leitet das olympische Hockyturnier

Hockey-Schiedsrichter Christian Blasch aus Mülheim an der Ruhr ist beim olympischen Hockey-Turnier im Einsatz. | Foto: Nicole Trucksess
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Im sechsten Teil des Olympia-Countdown auf lokalkompass.de geht es diesmal nicht um einen Top-Athleten, sondern um einen Top-Schiedsrichter. Denn ohne Sie fänden die Olympischen Spiele in London gar nicht erst statt. Christian Blasch ist einer der Weltbesten seiner Zunft. Daher ist der Mülheimer auch für die Olympischen Sommerspiele in London nominiert worden. Eine Medaille wird der 37-Jährige allerdings nicht gewinnen. Dennoch ist das olympische Turnier für Deutschlands besten Hockeyschiedsrichter ein echtes Highlight.

Von Ruhrtext

„Ich war noch bei keinem Turnier, das so professionell organisiert sein wird wie jetzt in London. Das gilt für alle Bereiche vom Tagesablauf bis zum Equipment“, sagt Christian Blasch. Dabei hat der Saarner bereits eine Menge internationaler Erfahrung auf dem Buckel. Neben 370 Bundesligaspielen hat er bereits über 100 internationale Spiele geleitet. Das Turnier in London sind seine dritten Olympischen Spiele. 2004 in Athen war er erstmals dabei. Damals galt für ihn noch das Motto: „Dabei sein ist alles.“ „Ich habe auch viel Sightseeing gemacht und mir andere Sportarten angesehen.“
Vier Jahre später ging der Mülheimer dann bereits mit einer ganz anderen Ernsthaftigkeit an die Sache heran. Aufgrund seiner guten Leistungen empfahl er sich für die Endrundenspiele. „Ich glaube, ich hätte durchaus auch das Finale bekommen können“, schätzt der 37-Jährige heute. Da sich im Endspiel aber Deutschland und Spanien gegenüberstanden, musste der Referee mit dem Halbfinale und dem Spiel um Platz drei vorlieb nehmen. „Ich habe immer etwas Pech, dass die deutsche Mannschaft seit Jahren immer vorn dabei ist. Da kommt es oft vor, dass ich die entscheidenden Spiele dann nicht leiten darf“, sagt Christian Blasch mit einem Schmunzeln. Auch in London würde er im Sinne der DHB-Truppe gerne auf das Endspiel verzichten.

In London würde Blasch gerne zugunsten der deutschen Hockeymannschaft auf das Finale verzichten

Mit dem Pfeifen hat der Mülheimer bereits mit 16 Jahren begonnen. „Bei Turnieren war es damals üblich, dass jeder einmal pfeifen musste. Dann habe ich zufällig eine Einladung für einen Lehrgang bekommen und dann ging alles sehr schnell“, beschreibt Christian Blasch seine Anfänge als Hockeyschiedsrichter. Zwei Jahre später leitete Blasch bereits sein erstes Bundesligaspiel.
Bei seinem Heimatverein, dem HTC Uhlenhorst, greift der 37-Jährige heute auch noch selbst zum Schläger. In der Altherrenmannschaft spielt er gemeinsam mit ehemaligen Größen wie „Calle“ Fischer. „Das ist auch sehr wichtig für mich, damit man das Ballgefühl behält“, sagt Blasch.
Der Job als Hockeyschiedsrichter birgt allerdings auch seine Tücken. „Ein Großteil meiner Urlaubstage geht in jedem Jahr für das Pfeifen drauf“, erklärt Christian Blasch, der theoretisch noch bis zum 47. Lebensjahr Hockeyspiele auf hohem Niveau leiten darf. Allerdings will er auch genügend Rücksicht auf seine Familie nehmen. Schließlich möchte er auch den Anfang der Hockeykarriere seines zweieinhalb Jahre alten Sohnes live miterleben. Der Filius ist schon oft auf der Anlage des HTC Uhlenhorst unterwegs und besitzt bereits seinen ersten Schläger. Die sportliche Laufbahn ist also vorgezeichnet. Die Frage ist nur noch: mit oder ohne Pfeife?

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Autor:

Lokalkompass Essen-Kettwig aus Essen-Kettwig

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