50 Jahre Bundesliga: BVB, Schalke, Leverkusen, Gladbach und Fortuna

Die Ehre gebührt dem Titelverteidiger: Mit einem Heimspiel gegen Werder Bremen eröffnet Borussia Dortmund am Freitag die 50. Spielzeit der Bundesliga. Mit der frühzeitigen Verpflichtung von Marco Reus, dem derzeit vielleicht stärksten deutschen Fußballer, hat der BVB eine deutliche Kampfansage in Richtung München geschickt.

Nach der Rekordausbeute von 81 Punkten am Ende der Saison 2011/12 peilt die Mannschaft von Jürgen Klopp den Titelhattrick an. Dieses Kunststück gelang bisher nur dem FC Bayern (1972-74, 85-87, 99-2001) und Borussia Mönchengladbach (1975-77). Nur vier Titel gingen seit 1994 nicht nach München oder Dortmund. Sollte der BVB 2013 seine sechste Meisterschaft seit 1995 gewinnen, wäre der Verein aus dem Osten des Ruhrgebiets nach dem Rekordmeister der erfolgreichste Titelsammler der Bundesligageschichte.

Schalke wartet auf den ersten Titel

Keine 30 Kilometer weit entfernt warten sie noch immer auf die erste Bundesligameisterschaft. Vier Minuten durfte sich der FC Schalke 04 am letzten Spieltag der Saison 2000/01 als Titelträger fühlen, doch dann traf der Schwede Patrick Andersson für die Bayern zum 1:1 beim Hamburger SV und die Gelsenkirchener damit mitten ins Herz. Am Ende fehlte Königsblau ein mickriger Punkt zum Gewinn der Schale. Angesichts der heftigen Emotionen, die vor elf Jahren im Parkstadion frei wurden, verkommen drei spätere Vizemeisterschaften der Schalker fast zu Fußnoten. Noch zweimal dem FC Bayern (2005 und 2010) und dem VfB Stuttgart (2007) musste der Vortritt gelassen werden. Der Meisterschale sollte der FC Schalke nie wieder so nahe kommen wie im Frühjahr 2001.

Sollte es in der Saison 2012/13 nicht zum von erwarteten Zweikampf zwischen Bayern München und Borussia Dortmund kommen, trauen nicht wenige Experten den Schalkern den ersten großen Wurf seit Gewinn des UEFA-Pokals 1997 zu. Huub Stevens war schon vor 15 Jahren der Verantwortliche auf der Trainerbank, der Holländer weiß also, wie man sich Trophäen sichert.

Wo stehen Leverkusen, Gladbach und Fortuna?

Um den Titel des ewigen Zweiten bewirbt sich auch Bayer Leverkusen. Fünfmal wurde der Werksclub vom Rhein seit 1997 Vizemeister. Sollte sich der Höhenflug unter Trainer Sami Hyypiä fortsetzen – unter dem Finnen holten die Leverkusener 14 Punkte aus den letzten sechs Bundesligaspielen – könnte die Mannschaft erneut in der Spitzengruppe mitmischen. Ein dritter Titel nach dem Gewinn des UEFA-Pokals 1988 und dem DFB-Pokal 1993 ist jedoch nicht unbedingt zu erwarten.

Auch nicht von Borussia Mönchengladbach. Der Verein hat zwar viel Geld in die Hand genommen, um die Abgänge von Reus, Dante und Neustädter zu kompensieren. Dass die neuen Rädchen Luuk de Jong (FC Twente Enschede), Alvaro Dominguez (Atletico Madrid) und Granit Xhaka (FC Basel) noch nicht so richtig greifen, demonstrierte am vergangenen Dienstagabend das 1:3 gegen Dynamo Kiew in der Qualifikation zur Champions League. Seit 1977 wartet der Verein auf seine sechste Meisterschaft, seit 1995 auf einen Pokaltriumph in Berlin.

Weitaus bescheidener sind die Ansprüche von Fortuna Düsseldorf. Nach 15-jähriger Abstinenz vom Fußballoberhaus kann es für die Landeshauptstädter nur um den Klassenerhalt gehen. Für die 95er ein gewohntes Los: Mehr als zwei dritte Plätze (1973 und 74) waren für den Meister von 1933 in der Bundesliga nicht drin. Erfolgreicher waren die Düsseldorfer mit zwei Siegen im DFB-Pokal (1979 und 80). Wie sich die Meisterschale anfühlt, weiß in Düsseldorf nur der Trainer. Norbert Meier gewann den Titel 1988 als Spieler vom SV Werder Bremen.

Text: Elmar König

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