Essener Handwerk sucht starke Führungsfrauen

Vorstand der Unternehmerfrauen im Essener Handwerk, v. links: Waltraud Schöne, 1. Vorsitzende; Iris Wolfs, Geschäftsführerin; Natascha Kecker, 2. Vorsitzende; Gudrun Weiser, Schriftführerin; Andrea Neuroth und Daniela Kiesendahl, Beisitzerinnen. Foto: privat
  • Vorstand der Unternehmerfrauen im Essener Handwerk, v. links: Waltraud Schöne, 1. Vorsitzende; Iris Wolfs, Geschäftsführerin; Natascha Kecker, 2. Vorsitzende; Gudrun Weiser, Schriftführerin; Andrea Neuroth und Daniela Kiesendahl, Beisitzerinnen. Foto: privat
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Nach einem Jahr im Amt: Vorsitzende im Essener Handwerk zieht Bilanz

Was macht eigentlich Waltraud Schöne, Goldschmiede Schöne, die vor einem Jahr von Unternehmerfrauen der Kreishandwerkerschaft Essen einstimmig als „Boss“ gewählt wurde? Zog der Posten wegen Moos, Macht? Nö. „Das Ehrenamt, wie das Stärken der Stadt macht’s.“ Die Arbeit wurde aber quasi „unterschätzt“. Jetzt Schluss mit Vorsitz? Nie und nimmer… Warum? Der Westanzeiger hakte nach ….

Das gute Klima der Unternehmerfrauen fliegt quasi beim Gespräch sofort rüber. Denn „regieren“, kommandieren will die 58-jährige Waltraud Schöne keinesfalls. Gesprächsbereit ist ebenfalls die 2. Vorsitzende, Natascha Kecker. Beide sind ein Jahr in Amt und Würden. Sie wollen was für Essen bewirken.

Schöne: „Ich habe den Posten mir nicht so arbeitsintensiv vorgestellt.“
Kecker bestätigt: „Das stimmt. Das Amt macht uns aber auch sehr viel Spaß. Bisher haben wir aus den einzelnen Veranstaltungen - circa 36 größere- viel für die Betriebe mitgebracht.“

Welche Veranstaltungen?
Schöne: „Unser 1. Seminar war direkt ein Highlight „Jetzt rede ich – Keine Angst vor Smaltalk“, Management-Beratung mit Referentin Diplom-Psychologin Ina Wohlgemuth. Uns wurde die Angst als Neulinge vor großem Publikum genommen. Höchst interessant ebenfalls das Thema „Frauen lernen Führen“ – 8-tägiges Seminar in Dortmund. Sehr lehrreich. Wir haben sehr viel für die Führung der Betriebe mitgenommen. Eine Chance, die Kompetenzen zu erweitern, mehr persönliche Zufriedenheit in der Berufsrolle zu erleben.“
Kecker: „Für die Persönlichkeitsentwicklung finde ich das sehr wichtig.“
Schöne: „Der Knaller war ein Besuch der vietnamesischen Unternehmerfrauen mit 15. Mio. Mitgliedern (!). Wahnsinn! Wir zählen dagegen nur 47. Bei denen ist jeder Betrieb erfasst, jedes Mitglied. Dort kümmert man sich auch darum, dass Frauen auf eigenen Füßen stehen; von ihrer Arbeit leben können.“

Wer suchte die Themen aus?
Schöne: „Manche wurden vom Landesverband vorgegeben oder durch Eigeninitiative, Image-Werbung, die wir dann beschlossen. Spannend war auch der Messe-Besuch „Mode, Heim & Handwerk. Wir waren drei Tage am Stand der Kreishandwerkerschaft vertreten.“
„Interessant auch das Thema: Kann man Glück lernen, ausgerichtet von der IKK classic Duisburg.“

Wie lernt man denn Glück?
Kecker, Schöne: „Indem man es genießt und sich Zeit nimmt. Glück kann schon das Lächeln eines Kindes sein oder der freundliche Blick des Ehemanns, der des Meisters im Betrieb.“

Weitere Veranstaltungen?
Schöne: „Luft ablassen konnten wir Unternehmerfrauen auch beim „Runden Tisch“ in Düsseldorf, Landtag, mit Vertretern aller Parteien. Wir machten einfach mal klar, welche Unterstützung Frauen brauchen, die als berufstätige Mütter in Betrieben mitarbeiten – wie KiTa, Offener Ganz-Tag. Klimawechsel dann in Berlin – vier Tage Besuch bei Petra Hinz, Bundestagsabgeordnete, mit Einblick in ihren Arbeits-Alltag.“

Gibt’s was gegen Stress?
Schöne: „Der Wellness-Tag, Zeche Helene, bot Yoga und mehr. Auch für das leibliche Wohl, für kleine Pölsterchen, wurde gesorgt bei der Pralinenherstellung mit Konditormeisterin der Kreishandwerkerschaft.“

Wohl der leckerste Termin. Also auch Lustreisen?
Schöne: Nein, immer arbeitsintensive Reisen, weil wir auch noch teilweise von unterwegs die Betriebe leiten. Das Handy reist immer mit.“

Was sagt der Ehemann zur häufigen Abwesenheit seiner Frau im Geschäft?
Detlef Schöne: „Sie hat sich das ja ausgesucht. Natürlich stelle ich sie für die Zeiten gerne frei. Sie bringt immer was Positives in Gesprächen mit.“
Schöne, Kecker: „Man muss investieren, um Früchte zu ernten.“

Welche Ziele für Essen sollen erreicht werden?
Schöne: „Dass wir noch mehr Mitglieder für unsere tollen Veranstaltungen begeistern können. Denn das Essener Handwerk braucht starke Frauen in der Führung. Wir stärken die Frauen in den Betrieben und Unternehmen, so dass Handwerksmeister sowie die Kunden davon wieder profitieren. Angesprochen sind selbständige Frauen oder mitarbeitende Partnerinnen. In Essen gibt es circa 1500 Innungsbetriebe.“

UnternehmerFrauen im Handwerk:
Erste Veranstaltung:
18.2., 2014, 19 Uhr: „Die richtige Strategie im Verkauf – Referent Peter Vogel,
Metzgerei Gronau, Rüttenscheider Straße 92, Essen.

Interesse? Waltraud Schöne, Telefon 0201/743546, e-mail: waltraud.schoene@goldschiede-schoene.biz - Veranstaltungskalender, Planungsstand 2014: www.ufh-esen.de

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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