Vor 1150 Jahren erstmals erwähnt

Freuen sich auf die Jubiläumsfeiern in ihrer Gemeinde: Bürgermeister Rainer Weber (links), Klaudia Gärmer, Benedikt Koenen und Franz-Josef Hetjens (rechts).
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"Wir sind stolz darauf, eine der ältesten fränkischen Siedlungen zu sein", verweist Bürgermeister Rainer Weber auf eine historische Urkunde. Darin wurde Uedem am 5. Oktober 866 zum ersten Mal erwähnt.

Christian Schmithuysen

1150 Jahre später soll dieses Ereignis groß gefeiert werden. Seit anderthalb Jahren trifft sich deshalb die Arbeitsgruppe "Ortsjubiläum - 1150 Jahre Uedem", um gleich mehrere Veranstaltungen zu planen und vorzubereiten. Als Vorbild dient den Vertretern aus Politik, Verwaltung, Kirche, Heimatvereinen und Werbering das große Stadtfest von 1994. Damals feierte Uedem die Verleihung der Stadtrechte aus dem Jahre 1319. "Wer erinnert sich nicht gerne an den Festumzug in historischen Kostümen durch die Gemeinde", blickt Rainer Weber zurück. Der Bürgermeister warnt aber zugleich vor allzu hohen Erwartungen."Ganz so groß werden die Feierlichkeiten diesmal aber wohl nicht ausfallen." Rund 18.000 Euro lässt sich der Gemeinderat das Vergnügen kosten. Hinzu kommt eine Ausfallbürgschaft von 5.000 Euro. Weitere 63.000 Euro kommen für die Planung und Rekonstruktion der Stadtmauer hinzu. Wobei man bereits mitten im Geschehen ist.
"Viele Bürger haben den Wunsch an uns herangetragen, die Stadtmauer nachzubauen", sagt Benedikt Koenen aus der Verwaltung und Mitglied der Arbeitsgruppe. "Doch dafür mussten wir erst mal auf die Suche nach alten Überresten gehen." Tatsächlich wurden im letzten Jahr unter der Erde alte Fundamente entdeckt. Zwar ließ sich daraus nicht genau erschließen, wie hoch die Mauer damals war (man vermutet knapp vier Meter). Aber der Verlauf ist ersichtlich. Auf einer Strecke von zwölf Metern wird die Stadtmauer zurzeit wieder aufgebaut. Die feierliche Enthüllung der Rekonstruktion findet zum Start der Jubiläumsfeierlichkeiten am Sonntag, 1. Mai, statt. Der Tag beginnt um 11 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst im Viehpark. Danach wird die "neue, alte" Stadtmauer der Öffentlichkeit übergeben.
Weiter geht's am 28. und 29. Mai. Dann verwandelt sich der Platz an der Hohen Mühle zu einem historischen Markt. Ein erfahrener Veranstalter gewährt an 25 Ständen einen Einblick in das mittelalterliches Leben. Heimische Gruppen wie Reiterverein, Böllerschützen oder Messdiener sind ebenfalls vertreten. Zudem bevölkern Gaukler, Soldaten und Musiker das Gelände. Nach einer Sommerpause plant die Gemeinde in Kooperation mit dem Werbering am Samstag, 3. September, ein Open-Air-Konzert auf dem Marktplatz. Die Liveband24 möchte dabei dem Publikum richtig einheizen. Am Sonntag, 4. September, findet dann der Tag der Vereine im Ortskern statt. Jung und Alt erhalten dabei nicht nur einen Einblick in die Vereinsarbeit. Es gibt auch ein buntes Rahmenprogramm vom Kartoffeldruck bis zum Kinderschminken.
Und auf was dürfen sich die Uedemer am 5. Oktober, den Tag der ersten urkundlichen Erwähnung freuen? "Das bleibt noch ein Geheimnis", macht es Benedikt Koenen spannend. "Aber ist verspreche: Es gibt eine Überraschung geben."

Hintergrund

Der Name „Uedem“ wird zum ersten Mal am 5. Oktober 866 urkundlich erwähnt, als Gaugraf Ansfried sein Eigentum im Hattuariergau, nämlich die in der Uedemer Mark (in odeheimero marca) gelegene Rodungssiedlung villa Geizefurt, dem Kloster Lorsch im Rheingau übertrug. Die Orginalkopie der Urkunde liegt im Stadtarchiv Würzburg.

Autor:

Christian Schmithuysen aus Goch

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