Etwas mit der Hand anfertigen, um es zu begreifen
„Kinder müssen etwas mit der Hand anfertigen, um es zu begreifen“, sagt Manfred Webel. Der Paderborner Künstler war eine Woche lang an der Gocher Hauptschule in seinem Element. Zusammen mit Fünftklässlern wurde gesägt, gestrichen und genäht.
Christian Schmithuysen
Seit mehreren Jahren findet mit dem 50-jährigen Bildhauer ein einwöchiges Projekt statt, bei dem das Museum Goch mit im Booot sitzt. „Gerade Schüler weiterführender Schulen haben häufig einen reduzierten Kontakt zum Museum“, verweist Museumspädagogin Jasmin Schöne nicht zuletzt auf den eng gestrickten Stundenplan. „Hinzu kommt bei Hauptschulen, aus unserer Erfahrung, oft die Sorge, ob man sich trauen kann mit Klassen den Ausflug in eine Institution zu machen, in der man davon ausgeht, dass es stets leise zu gehen müsse und in der nichts angefasst werden darf.“ Das sieht bei dem Projekt ganz anders aus. Von Anfang an waren die 19 Schüler der 5a mit Freude bei der Sache. Durften die Jungen und Mädchen doch mit Handsäge, Akkuschrauber oder Schraubzwinge ihre handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Und auch Nähen und Streichen standen auf dem Programm. Zuvor wurde jedoch erst einmal geplant. Holzbänke, Hocker und andere Sitzgelegenheiten sollten entstehen. „Das hat auch viel mit Mathe zu tun“, freut sich Klassenlehrerin Stephanie Küttner über den Nebeneffekt.
In der Pausenhalle ausgestellt
Am Ende der Woche wurden die Werke in der Pausenhalle vorgestellt. Künstler, Lehrer und Schüler waren mit ihrer Arbeit zufrieden. Auch Jasmin Schöne, die die ganze Woche vor Ort war, zeigt sich angetan: „Alles bleibt in der Schule und kann vielseitig verwendet werden, ob als Bühne oder sogar als Puppentheater.“ Und ein Wiedersehen mit den Kindern gibt‘s auch. Die Fünftklässler werden demnächst das Museum Goch besuchen.
Fotos: Steve
Autor:Christian Schmithuysen aus Goch |
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