Agenda News: Schulden und Wahlen – es wird sich nichts ändern

Der größte Teil der Weltgemeinschaft hat sich zum System des Schuldenwachstums entschieden, um Wirtschaftswachstum zu erzeugen. Eine Minderheit zieht das kapitalistische System vor, das auf Investitionen und Sparen setzt.

Hagen, 18.04.2017. Die Schulden sind weltweit auf 330 Billionen US-Dollar explodiert. Das BIP der 187 betroffenen Staaten liegt bei 73, 5 Bio. US$, die Schulden bei 60 Bio.US$ (ARD). Das ist die Schuldenkrise von 60 Bio. USD. Der große Bruder, die globale Krise, steht für weitere 240 Billionen Euro Schulden von Privatpersonen, Banken, Staatsanleihen, Zentralbanken, Notenbanken, EZB, Hedgefonds, Immobilienfonds, Investments und andere.

Dem kann sich Deutschland nicht entziehen. In den Jahren 1950 bis 1968 lebten Deutsche quasi im Schlaraffenland. Die Menschen hielten nach dem Zeiten Weltkrieg zusammen wie Pech und Schwefel. Wiederaufbau und Vollbeschäftigung vollbrachten das „Wirtschaftswunder“. Das Bruttoinlandprodukt ist in dieser Zeit von 249 auf 798 Mrd. Euro (plus 280 %) gestiegen.

Parallel dazu haben sich die Schulden von 9,5 auf 62,4 Mrd. Euro (plus 657 %) erhöht. Mit dem Londoner Schuldenabkommen vom 27. Februar 1953 haben die 3 westlichen Alliierten auf die Rückzahlung von19 Mrd. Euro Schulden verzichtet. Die Schulden konnten auf 62,4 Mrd. Euro begrenzt werden, weil dem Staat außer den erlassenen Schulden jährlich Milliardeneinnahmen aus dem Lastenausgleich und dem Länderfinanzausgleich zur Verfügung standen.

Das hat sich 1969 schlagartig geändert. Politiker, Wirtschaftswissenschaftler, Ökonomen, Wirtschaftsweise, Gewerkschaften, Wirtschaftsinstitute/-verbände, Unternehmen, Lobbyisten und Experten (weiter Entscheider genannt) hatten sich darauf verständigt, Wirtschaftswachstum über grenzenlose Schulden zu finanzieren. Die Schulden des Staates spielten fortan keine Rolle mehr. Seit 1969 haben sich die Regierungen unter Brandt, Schmidt, Kohl, Schröder und Merkel an diesen Leitfaden gehalten und rund 2.150 Mrd. Euro mehr ausgegeben, als der Staat eingenommen hat.

Seit 1969 sind zusätzlich Milliarden aus dem Lastenausgleich, Länderfinanzausgleich und dem Solidaritätszuschlag (Gesamteinnahmen 1 Billionen Euro), in die leeren Staatskassen geflossen. Helmut Kohl hat 1989 die Senkung der Lohnsteuer von 56 auf 42 % auf den Weg gebracht, 1991 die Börsenumsatzsteuer ersatzlos gestrichen und 1997 die Vermögensteuer ausgesetzt. Kohl, Schröder und Merkel haben auf rund 1.300 Mrd. Euro Steuereinnahmen verzichtet. Davon hat sich Deutschland bis heute nicht erholt!

Gerhard Schröder hat mit seiner unternehmerfreundlichen Agenda 2010, die von der Mehrheit der SPD abgelehnt wird, Beschäftigte, Regelsatzempfänger und Rentner benachteiligt. Niedriglöhne, Werkverträge und die Senkung der Bemessungsgrenze für Renten bis 2030 auf 43 % sind ihm zu verdanken. Schröder hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich Deutschland zum Niedriglohn- und Niedrigrentenland Nummer 1 in der Europäischen Union entwickelt hat. Lohn- und Rentenerhöhungen wurden mit Inflationsraten verrechnet.

Aufgrund von Zahlungsversprechen der Regierung(en), werden die Schulden Deutschlands bis 2030 um 4.800 Mrd. Euro auf 7.000 Mrd. Euro steigen. Parallel dazu gehen in Deutschland 20 Millionen Arbeitsplätze verloren. Die Zahl der Rentner wird stufenweise auf 40 Millionen steigen. Das wissen Entscheider: Es interessiert sie offensichtlich nicht, dass die gigantischen Schulden soziale Gerechtigkeit verhindern.

Es ist egal, wer wann und wo regiert, die Menschheit befindet sich mitten in einer neuen Weltwirtschaftskrise. Die Frage ist nur, welches Ereignis die Luftblasen wann platzen lässt? Die Entscheider haben auf die globale Krise keine Antworten, hätten sie Antworten, gäbe es die Menge der Krisen nicht. Es ist geradezu lächerlich, dass Parteien im Wahlkampf Lösungen anbieten wollen, die es weltweit nicht gibt. Ob Schulden oder Wahlen, es wird sich sowieso nichts ändern.

Die Politik verwaltet 2.150 Mrd. Euro Schulden. Eine Minderheit besitzt Privatvermögen von über 12 Billionen Euro und zahlt keine Vermögensteuer. Unternehmen stehen für einen Umsatz von rund 6.060 Mrd. Euro und zahlen keine Umsatzsteuer. Beide Gruppierungen drücken mit Macht auf politische Entscheidungen – zu ihren Gunsten. Wenn Politik Glaubwürdigkeit zurückgewinnen will, wird sie an einer angemessenen Beteiligung aller Gesellschaftsschicht an den Kosten des Staates nicht vorbeikommen.

Agenda 2011-2012 gibt auf weltweit explodierende Schulden und negative Entwicklungen präzise und komplexe Antworten: Bereits im Mai 2010 wurde der Öffentlichkeit im Internet ein Sanierungsprogramm mit einem aktuellen Finanzrahmen von 275 Mrd. Euro zur Diskussion angeboten, das für ausgeglichene Haushalte und Rückführung der Staatsschulden steht. Das Gründungsprotokoll ist als Sachbuch erschienen und aus Authentizitätsgründen in der Staatsbibliothek Berlin hinterlegt.

Dieter Neumann

Autor:

Dieter Neumann aus Hagen

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