Essstörungen: Projekt soll aufklären

Der Lions Club engagiert sich zur Aufklärung in Sachen Essstörungen.
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Stelzenläufer machen am Samstag, 1. Juli, in der Hagener Innenstadt auf eine gefährliche Problematik aufmerksam: Essstörungen.

Um Jugendlichen mit Essstörungen zu helfen und auf die wachsende Problematik und Ursachen aufmerksam zu machen, hat sich aus verschiedenen Initiativen und Gruppen - unter Federführung der AWO Suchtberatung in Kooperation mit der Kommunalen Drogenhilfe der Stadt Hagen - durch die Initiative des Lions-Clubs Hagen-Mark, eine Veranstaltungsgemeinschaft gebildet.

Häufig treten Essstörungen bei Jugendlichen in der Pubertät auf. Sie können Menschen in dieser Lebensphase völlig aus der Bahn werfen und die Persönlichkeitsentwicklung nachhaltig beeinflussen. Der Öffentlichkeit soll dies im Jahr 2017 als Schwerpunktthema vermittelt werden.

Im Mai haben die Aktionswochen begonnen, jetzt sollen weitere Veranstaltungen folgen, um Jugendliche, Eltern, Lehrer und weitere Multiplikatoren auf das Thema aufmerksam zu machen und um Betroffenen Hilfe anzubieten zu können.

Übersicht:

- Workshop: Essstörungen aus Ernährungspsychologischer Sicht
Am 3. Juli findet der Workshop mit Frau Reich-Souflet im Haus Harkorten/Belle Maison statt: „Achtsamkeit beim Essen ist Body-Mind-Arbeit, genießen, achtsam sein heißt, erspüren, erfahren. Bewusstes Essen fördert den Genuss. Unsere Sinneswahrnehmung ist durch Überreizungen, Überangebote, Übertreibungen, negative Gedanken und durch neurotische Ängste desorientiert.
Das Thema Essen ist ein Konflikt-Thema und häufig überlagert durch negative Erfahrungen. Und genau das ist der Grund für die Bedeutsamkeit und Wichtigkeit der eigenen Wahrnehmung. Was könnte Körperarbeit in der Ernährungspsychologie bedeuten? Ich lade Sie zu einer kleinen Reise in unserer Ernährungssprache ein.“

- Theaterstück „Food Diaries“
Das Stück ist laut Angaben der Autorin für Jugendliche ab der 8. Klasse (13/14 Jahre) geeignet, ohne Altersbeschränkung nach oben. Die Autorin schreibt über das Stück: "Authentisch ist, was die beiden Schauspielerinnen den Zuschauern präsentieren. Realistisch in der Brutalität der Aussagen, schockierend in der Darstellung, humorvoll in der Distanz zur Erkrankung. In Monologen werden die Geschichten mehrerer Frauen erzählt, in stummen Szenen verstärkt sich die Intensität des Augenblicks. Heidy de Blum möchte die Zuschauer teilhaben lassen an der kranken und engen Welt einer Essgestörten. Und sie möchte etwas mitteilen: es gibt einen Weg heraus aus diesem zerstörerischen Kreislauf. Das ist die eigentliche Botschaft des Stückes."
Es gibt zwei Aufführungen. Die erste Aufführung findet am 4. Juli um 19.30 Uhr im Lutz statt. Im Anschluss findet eine Podiumsdiskussion unter Leitung von Werner Hahn mit namhaften Experten statt: Herr Prof. Dr. Herpertz (Universitätsklinik Bochum), Frau Dr. Blankenburg Kliniken Herdecke, Frau Breer- Marks (Ernährungsberaterin Hagen). Am 5. Juli folgt eine weitere Aufführung um 12 Uhr im Lutz.

- Infostände:
Am 4. Juli werden vor und nach der Theatervorstellung Informationsmaterialien zum Mitnehmen zur Verfügung gestellt. Die Mitarbeiterinnen der AWO Suchtberatung, der Kommunalen Drogenberatungsstelle, der Frauenberatungsstelle, und von Belle Maison stehen für Fragen der Theaterbesucher zur Verfügung. Ebenso wird Frau Breer-Marks (Ernährungsberaterin) Ihre Angebote präsentieren.

- Abend-Sommerfest Belle Maison
Am 2. September findet ein Fest mit einem vielseitigen Programm mit Bezug zum Thema auf dem Gelände von Haus Harkorten statt.

- Interaktives Ausstellungsprojekt „Klang meines Körpers“ der Werkstatt Lebenshunger e.V. unter Schirmherrschaft von Dr. Vera Geisel für SchülerInnen ab 13 Jahren, Ev. Jugendhilfe, Bergstraße 121
„Das interaktive Ausstellungsprojekt berührt und sensibilisiert auf wertschätzende und respektvolle Weise für ein gesamtgesellschaftliches Thema“. Schüler werden von speziell geschulten Fachkräften durch die Ausstellung begleitet und erhalten (durch auf die Altersgruppen abgestimmten Übungen) Gelegenheit, sich individuell mit Suchtverhalten und Essstörungen auseinanderzusetzen.
Zudem werden Eltern- und Angehörigenführungen durch das neu entwickelte Elternmodul „Klang meines Körpers“ angeboten. Auch Fachkräfte erhalten Gelegenheit, die Ausstellung kennenzulernen.
Ein Besuch ist vom 4. bis zum 15. September buchbar. Die Ausstellung spricht die Besucher mit persönlichen Bildern, Texten und ausgewählten Musikstücken direkt an. Alltägliche Probleme, Ängste sowie Wünsche und Sehnsüchte von Betroffenen werden erlebbar gemacht. Auf diese Weise werden Besucher berührt und bewegt.

- Kreative Präventionsprojekte zum Thema „Innenansichten“
Zwischen September und Dezember können sich SchülerInnen nochmals mit dem Thema Essstörungen kreativ auseinandersetzten. Sie werden ihre Gefühle, Wünsche zu dem Thema - kurz ihre Innenwelten - mit Hilfe von Fotos zum Ausdruck bringen. Der Fotograf Achim Schwingel lädt zum Fotoshooting ein. Für eine auf die Zielgruppe abgestimmtes und passgenaues Präventionsprojekt kann von den Schulen gebucht werden.

- Infostand in der Zentralbibliothek zur Thema Essstörung
In Kooperation mit der Stadtbücherei wird am 21. Oktober, zwischen 10 und 14 Uhr im Rahmen der Infobörse der Stadtbücherei auf das Thema Essstörungen aufmerksam gemacht, es werden Infomaterialien verteilt und für Fragen der Besucher beantwortet. Die Aktion dient dazu, auf den Bücherturm mit Literatur rund um das Thema Essstörungen in der Bücherei hinzuweisen.

- Büchertisch in der Buchhandlung Thalia
Zeitgleich mit den Theaterstücken findet man hier Literatur und Medien rund um das Thema Essstörungen.

- Ausstellung der Arbeiten von Schülern, Betroffenen und Angehörigen sowie Abschlussveranstaltung
Eine Rückschau auf die gesamten Wochen sowie die fotografische Präsentation der Schülerarbeiten (Kunstobjekte), die im Rahmen der Projektarbeit hergestellt wurden, werden im Dezember im Kunstraum der Rathausgalerie ausgestellt.

Kooperationspartner des Projektes:
Kinder- Jugend- und Familienberatungsstelle „Rat am Ring“, Frauenberatung Hagen, Werkstatt Lebenshunger; Bezirksjugendarbeit des Fachbereichs Jugend- und Soziales, Kinderschutzambulanz der ev. Jugendhilfe Iserlohn/Hagen, Wildwasser Hagen, Lutz-junge-bühne-Hagen, Käthe-Kollwitz-Berufskolleg, Theodor-Heuss-Gymnasium, Erziehungs-, Familien- und Lebensberatung Zeit Raum, Belle Maison, Suchtkoordinator der Stadt Hagen, Stadtbücherei, Buchhandlung Thalia, Frau Breer-Marks.

Ein Teil der Aktionen wird gefördert durch das Hilfswerk des Lions-Club Hagen Mark aus der Adventskalenderaktion 2016.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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