Trinkwasser in Gefahr - Kreis verhängt Grundwasser-Nutzungsverbot in Haltern-Sythen

Wie der WDR heute berichtet, wird der Kreis Recklinghausen im März das Grundwasserbrunnen-Nutzungsverbot in Haltern-Sythen ausdehnen.

Jahrzehntelang haben die Reste der ehemaligen Sprengstofffabrik auf dem Gelände der ehemaligen WASAG-Chemie Giftstoffe aus der Sprengstoffproduktion ins Grundwasser abgegeben. Nun wird offen darüber berichtet, dass die Schadstofffahne etwa 2050 den Bereich der Trinkwasserförderung erreichen wird.
Aufzuhalten ist sie nicht.

In der zurückliegenden Sitzung des Umweltausschusses im Kreistag Recklinghausen wurden die Ausschussmitglieder, ähnlich wie es schon im Fall der PAK-Verseuchung in Herten gewesen ist, zwar über die geplante Erweiterung des Verbotsbereiches informiert, dass das Ganze nun aber so schnell gehen würde, davon war so nicht die Rede. Ebensowenig von den aktuellen Meßwerten, die möglicherweise auf die von Gelsenwasser vorgenommenen Testungen zurückgehen - die dem Ausschuß aber auch nicht zur Verfügung gestellt wurden.

Es ist sicher klug, vor der aktuellen Pflanzperiode ein Nutzungsverbot auszusprechen. Es ist sicherlich klug, wenn alle Bürger, die sich in der "Wanderzone" der Giftwasserfahne befinden, von der Grundwassernutzung verabschieden.

Für uns "andere" im Kreis Recklinghausen heißt das aber: unser Trinkwasser ist gefährdet. Gelsenwasser versorgt immerhin eine Million Menschen mit dem Wasser des Halterner Stausees. Es bleibt abzuwarten, was genau passieren wird, wenn die kontaminierte Grundwasserfahne ins Trinkwasserfördergebiet gelangt.
Nach derzeitigem Stand der Technik setzt man auf den Verdünnungseffekt. Fakt ist jedoch: das Gift wird ins Trinkwasser gelangen. Die Sünden der Industrie des frühen 20. Jahrhunderts holen uns allmählich überall im Ruhrgebiet ein.

Autor:

Sascha Köhle aus Herten

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