20 Jahre Jazz-Tage, 100 Jahre Altes Helmholtz

Freuen sich gemeinsam auf die Jubiläumsausgabe der Jazz-Tage: Sabine Müller (Stadtwerke Hilden), Christina Dütjer (Stadtarchiv), Beigeordneter Reinhard Gatzke, Kulturamtsleiterin Monika Doerr, Jazz-Tage-Organisator Peter Baumgärtner, Bernd Morgner, stellvertretender Leiter des Wilhelm-Fabry-Museums, VHS-Leiter Niklas Rahn (v.l). und Musikschul-Leiterin Eva Dämmer (vorne). | Foto: Michael de Clerque
  • Freuen sich gemeinsam auf die Jubiläumsausgabe der Jazz-Tage: Sabine Müller (Stadtwerke Hilden), Christina Dütjer (Stadtarchiv), Beigeordneter Reinhard Gatzke, Kulturamtsleiterin Monika Doerr, Jazz-Tage-Organisator Peter Baumgärtner, Bernd Morgner, stellvertretender Leiter des Wilhelm-Fabry-Museums, VHS-Leiter Niklas Rahn (v.l). und Musikschul-Leiterin Eva Dämmer (vorne).
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Gleich zwei Jubiläen mit kulturellem Hintergrund gibt es in diesem Jahr: Die Hildener Jazz-Tage laden zum 20. Mal in die Itterstadt ein. Und das Alte Helmholtz wurde vor 100 Jahren eingeweiht.

Erstmals ist bei den Jazz-Tagen, 2. bis 7. Juni 2015, auch die Hildener Musikschule mit im Boot, die ihre Heimat im Alten Helmholtz hat. Zwei Jubiläen verknüpfen sich: Ein Jahrhundert wird das Gebäude an der Gerresheimer Straße 20 alt, die Jazz-Tage werden seit zwei Jahrzehnten gefeiert.

„Die Jazz-Tage sind längst ein großer, zugkräftiger Magnet“, sagt Kulturamtsleiterin Monika Doerr. Der WDR sendet live aus der Stadthalle, Ausstellungen im Wilhelm-Fabry-Museum und im Kunstraum im Gewerbepark Süd begleiten die Jazz-Tage.

„Ich freue mich besonders über die Kooperation mit der Musikschule“, sagt Peter Baumgärtner, Organisator der Jazz-Tage. Auch, weil dem Jazz manchmal die jüngeren Zuhörer fehlten.

Die Musikschule plant unter anderem Workshops, ein Konzert soll im Rahmen des Festivals im Heinrich-Strangmeier-Saal stattfinden. „Wir wollen das ‚Alte Helmholtz‘ in seiner aktuellen Nutzung als Kultur- und Weiterbildungsstätte bekannter machen“, sagt Musikschulleiterin Eva Dämmer.

Zusammen mit der VHS, die ihren Sitz ebenfalls im Alten Helmholtz hat, lädt die Musikschule am Wochenende des 12. und 13. Septembers zu einer großen Jubiläumsveranstaltung ein.

An dunkle Momente in der Geschichte des Gebäudes wird am 9. November erinnert: Mit Musik, Texten und Bildern werden am 9. November die Novemberpogrome 1938 thematisiert. Damals hatten sich Nazi-Banden zunächst im Saal des Alten Helmholtz‘ versammelt, bevor sie durch die Stadt zogen und Gewalttaten – auch mehrere Morde – an Juden verübten. Mehr zur Geschichte des Gebäudes untenstehend.

Die Stadtwerke Hilden, deren Grundstücksgesellschaft das Alte Helmholtz übernommen hat, plant zum Jubiläum eine Stele, die vor dem Haus aufgestellt werden soll.

Übrigens: Karten für die Jazz-Tage sind ab dem 20. März erhältlich, dann wird auch die Internetseite freigeschaltet.

Geschichte des Alten Helmholtz:
-1912: Architekten-Wettbewerb für einen Schulneubau, den Zuschlag erhält Peter Klotzbach aus Barmen.
- Baubeginn ist im August 1913, ohne Schulmöbiliar belaufen sich die Kosten auf 175.000 Mark.
- Einweihung ist am 26. Januar 1915.
- Am 17. Dezember 1918 wird die Schule durch die Besatzungsmacht für knapp ein Jahr beschlagnahmt, die Freigabe erfolgt am 31. Oktober 1919.
- 1921 wird die Schule umbenannt, Anlass ist der 100. Geburtstag des Naturwissenschaftlers Hermann von Helmholtz.
- Ab 1923 dürfen auch Mädchen die Helmholtz-Realschule besuchen, die ersten Abiturienten verlassen die Schule Ostern 1926.
- 1940 ist Dr. Ellen Wiederhold unter den Abiturienten. Die mittlere Reifeprüfung kann nicht mehr abgelegt werden. Kurz vor Kriegsende wird die Schule als Lazarett genutzt, bevor sie erneut besetzt wird und als Kaserne dient.
- Im Oktober 1945 beginnt der Schulbetrieb wieder, ab 1946 ist es das „Städtische Helmholtz-Gymnasium“.
- 1975 wird die Schule umgebaut, bevor Schüler der Theodor-Heuss-Hauptschule hier untergebracht werden.
- Im September 1987 wird die Schule erstmals als Zweigstelle der Berufsschule vom Kreis Mettmann genutzt.
- Seit Oktober 1998 steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Mit Beschluss am 31. Januar 2001 wird die Schule zum Kultur- und Weiterbildungszentrum, das die VHS, Musikschule, das Stadtarchiv, die Freizeitgemeinschaft Behinderte und Nichtbehinderte sowie den Stadtverband der Sänger beheimatet. Die Stadt wird mit dem Verkauf an die Grundstücksgesellschaft der Stadtwerke Hilden Mieter. Der neue Name „Altes Helmholtz“ ist ein Vorschlag des neuen Eigentümers.
- Das Kultur- und Weiterbildungszentrum wird am 6. November 2004 eröffnet.

Autor:

Janina Krause (Rauers) aus Hilden

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