Vielfältige Hilfe: Demenz-Info-Tag in Hilden

Wie es sich anfühlt, wenn scheinbar einfache alltägliche Handlungen schwer fallen, das vermittelt der Demenzparcours, der beim Demenz-Info-Tag aufgebaut war. Zum Beispiel sollten Brettspielfiguren durch bloßes Ertasten erkannt werden, an einer anderen Station galt es, eine Acht mithilfe eines Spiegels zu malen. | Foto: Rolf Schmalzgrüber
  • Wie es sich anfühlt, wenn scheinbar einfache alltägliche Handlungen schwer fallen, das vermittelt der Demenzparcours, der beim Demenz-Info-Tag aufgebaut war. Zum Beispiel sollten Brettspielfiguren durch bloßes Ertasten erkannt werden, an einer anderen Station galt es, eine Acht mithilfe eines Spiegels zu malen.
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Fast jeder kennt jemanden, der demenziell erkrankt ist. Zum vierten Mal lud die Stadt zusammen mit Institutionen und Vereinen zum Demenz-Info-Tag ein. Betroffene, Angehörige, Freunde und Interessierte konnten sich so einen Überblick über Hilfsmöglichkeiten verschaffen.

Therapiehund „Hitchcock“ wartete entspannt mit seiner Betreuerin Iris Mörs vor dem Eingang des Bürgerhauses. Regelmäßig besucht der Border Collie Menschen mit Demenz im Dorotheenpark Seniorenzentrum der Graf Recke-Stiftung. „Kommt Hitchcock vorbei, blühen viele Bewohner regelrecht auf. Mit ihm können wir auch Menschen mit einer schweren Demenz erreichen“, erzählte Mörs.

Schätzungen zufolge sind in Hilden 1200 Personen von einer Demenz betroffen. Um die Krankheit, vor allem aber Hilfsmöglichkeiten, stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, gibt es in Hilden alle zwei Jahre den Demenz-Info-Tag.
Im Erdgeschoss des Bürgerhauses war ein besonderer Parcours für die Besucher aufgebaut: An verschiedenen Stationen konnte man ein Gespür dafür bekommen, wie schwierig alltägliche Dinge für jemanden mit Demenz sind. Beispielsweise sollten Fotos mit den vielen einzelnen Schritten, die fürs Kaffeekochen erforderlich sind, sortiert werden.

In der Cafeteria informierten Stadt, Institutionen und Vereine über ihr Angebot. Zum Beispiel die Nachbarschaftshilfe aktiv Hilden (NaH). Der Verein mit etwa 45 Ehrenamtlichen und knapp 100 Mitgliedern bietet seit 19 Jahren schnelle, unbürokratische Hilfe – kostenlos. Zum Beispiel beim Einkafuen, beim Ausfüllen von Formularen oder bei Friedhofsbesuchen.
„Oft gibt es die gewachsene Nachbarschaft nicht mehr. In Mietshäusern wechseln die Bewohner schneller als früher. Und meist arbeiten die Frauen auch, sind also tagsüber nicht zuhause“, sagte Vorstandsvorsitzende Ingrid Benecke. Sie hat eine Schulung besucht, um auch stärker dementiell erkrankte Menschen stundenweise betreuen zu können. „Nicht zuletzt bekommen die Angehörigen so eine Pause.“

Die Vermittlung von Informationen und Kontakten steht bei den „Lotsen im Quartier“ im Vordergrund. Die ersten ehrenamtlichen Ansprechpartner werden ab kommender Woche von Mabel Stickley geschult, die auch Vorstandsmitglied der Alzheimer Gesellschaft Düsseldorf & Kreis Mettmann ist. „Die Resonanz ist gut – gerade eben hat sich noch jemand als Lotse gemeldet“, freute sich Stickley.

Michaela Neisser, Sachgebietsleiterin Soziale Dienste bei der Stadt Hilden, war mit der Resonanz auf den Info-Tag ebenfalls „rundum zufrieden“, auch die Fachvoträge seien gut besucht gewesen. 2016 steht die nächste Seniorenmesse an, der fünfte Demenz-Info-Tag ist für 2017 geplant.

Kontakte:
- Die Nachbarschaftshilfe aktiv Hilden (NaH) ist telefonisch unter 02103-44363 (Ingrid Benecke) zu erreichen. Übrigens: Der Verein freut sich über Unterstützung und sucht unter anderem Ehrenamtliche.
- Wer sich für die Arbeit der Lotsen im Quartier interessiert, ist bei Michaela Neisser, Tel. 02103/72-570, richtig.

Autor:

Janina Krause (Rauers) aus Hilden

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