„Großer Zapfenstreich“ - Was ist das und wie verhalte ich mich richtig?

Der Zapfenstreich hat seinen Ursprung in der frühen Neuzeit. Wenn der Offizier mit einem Trommler oder einem Pfeifer durch die Gaststuben ging, schlug er auf die Fässer. Die Wirte durften dann nichts mehr zapfen und damit bekamen die Soldaten den mehr oder weniger dezenten Wink: „Jetzt ist Ende mit dem Trinken, geht in euer Zelt schlafen. Ab jetzt ist Nachtruhe.“

Im militärischen Bereich ist der „Große Zapfenstreich“ eine besondere Zeremonie, um große Persönlichkeiten eine besondere Ehrung zukommen zu lassen. Verabschiedungen von Bundespräsidenten zum Beispiel. Entstanden in der heutigen Form ist der Große Zapfenstreich am 12. Mai 1838 zu Ehren des russischen Zaren Nikolaus I und wurde in Berlin aufgeführt.

Der Große Zapfenstreich wird bei einem Schützenfest zu Ehren des neuen Schützenkönigs zelebriert. Dabei ist die Bevölkerung immer herzlich willkommen. Mir fiel allerdings bei einigen Schützenfesten auf, dass am Ende dieser feierlichen Zeremonie ich an einigen wichtigen Akteuren merkte, dass sie irritiert waren. Die Erklärung dafür erhielt ich bei einem Gespräch mit dem Dirigenten des Drevenacker Jugendblasorchesters Paul Gregoor, nachdem ein “Großer Zapfenstreich“ zur Verabschiedung unseres Altbürgermeisters Hermann Hansen durchgeführt wurde. Das Publikum applaudiert aus Unwissenheit meistens zu früh, wenn der Große Zapfenstreich noch gar nicht beendet ist. Während des gesamten Zapfenstreiches darf nicht applaudiert werden. Dies war mir auch neu. Zu meiner Entschuldigung kann ich lediglich sagen, dass ich auch nicht in der Bundeswehr gedient habe. Außerdem erfuhr ich bei einer anderen Unterhaltung, dass sich zwischen dem Schützenthron und der Kompanie keine Bürger (auch keine professionellen Fotografen) aufhalten dürfen.

Aber wann beginnt der richtige Zapfenstreich und wann ist dieser zu Ende?

Der große Zapfenstreich beginnt mit dem Kommando: „Großer Zapfenstreich - Stillgestanden!“

Mit der Nationalhymne ist der große Zapfenstreich noch nicht zu Ende.

Der große Zapfenstreich endet erst mit der Abmeldung beim Schützenkönig: „Ich melde den großen Zapfenstreich ab.“

Ich wünsche Allen einen ungestörten Genuss beim nächsten „Großen Zapfenstreich“.

Autor:

Adelheid Windszus aus Hünxe

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