"Theo" aus der eigenen Feder

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STADTSPIEGEL-Mitarbeiterin Petra Eck hat kürzlich Jennifer Hülser besucht und den nachstehenden Bericht über die "Autorin" geschrieben.

Diese Frau sprüht vor Ideen. „Beim Proben für das eine Stück hab ich schon das zweite im Kopf“, gesteht Jennifer Hülser. Die stellvertretende Regisseurin der Volksbühne Grürmannsheide setzt auf hauseigene Autorenarbeit.
„Ich hatte immer ein Faible fürs Organisieren“, lacht sie, „schon in der Schule war das so“. Am Anfang stand ein Kurzstück („Urlaub mit Hindernissen“), 2006/2007 zum Tag der offenen Tür des Theatervereins entstanden, dann gab es „Ein Geschenk für den Weihnachtsmann“, doch hauptsächlich wurden natürlich immer noch von einem Theaterverlag „entliehene“ Stücke gespielt. „Aber einmal“, erinnert sich Jennifer Hülser,„standen uns nicht so viele Spieler zur Verfügung, das passende Stück für die gegebene Anzahl an Spielern fehlte einfach.“ Ein (kurzzeitiger) Problemfall für denTheaterverein, ein Sprungbrett für Jennifer Hülser. Die schneiderte den schauspielernden Zwillingen im Volksbühne-Team kurzerhand die Komödie „Ich glaub ich seh doppelt“ auf den Leib. „Von der Grundidee bis zum Tippen hat‘s nur drei Tage gedauert“. Das Stück wurde in einem weiteren (Doppel-)Sinn zum Erfolg: zunächst vor heimischem Publikum, anschließend auch bei einem Theaterverlag, der das Stück in seinen Bestand aufgenommen hat. „Ich habe die Rechte an den Verlag abgetreten. Demnach können nun auch andere interessierte Theatervereine das Stück über den Verlag beziehen und selbst aufführen. Was natürlich auch ein paar Tantiemen einbringt.“ Dieses Los wird wohl auch dem neuen Hülser-Streich blühen: „Theo und die Frauen“ - ein Lustspiel um den 40-jährigen Theo, der noch zu Hause wohnt und endlich an die Frau gebracht werden soll. Ins Spiel kommen das Hausmädchen Annabell, die Prostituierte Chantal Chateau und die esoterisch angehauchte Typberaterin Eleonore Dünnfrack (gespielt von Jennifer Hülser selbst). Ganz zu schweigen von einem Zuhälter, einem Elektriker ... bis zum Happy End ist das Chaos zwischen Lieben und Leiden perfekt. „Ich liebe Verwechslungsgeschichten“, freut sich Jenni Hülser schon auf unterhaltsame Saalbau-Abende (5. und 6. November).
Und Jenni Hülser wäre nicht Jenni Hülser, wenn ihr nicht schon ein neues Stück im Kopf herumschwirren würde. „Der fast perfekte Hausmann“ komme demnächst auf das Publikum zu, soviel verrät sie schon einmal. Anregungen aus den Medien brauche sie kaum, so Hülser, „die schönsten Geschichten schreibt doch das Leben selbst. Erst ist da so eine Idee, noch nicht so plastisch ... aber dann sehe ich schon die ,Bilder‘, wie ich mir eine bestimmte Szene auf der Bühne vorstelle“. Meistens abends - wenn die Söhne Aaron (10 Monate) und Jannik (8 Jahre) versorgt sind, aber so oft es geht auch nachmittags - wird fleißig getippt - für ein 90-minütiges Stück braucht es rund 45 DINA 4-Seiten. Zudem muss reichlich Zeit für die Proben eingeplant werden. Doch Jennifer Hülser geht das leicht und mit Begeisterung von der Hand - erst recht, seit sie die Stücke für „ihre“ Volksbühne in Eigenregie erstellt: „Es ist halt was ganz Besonderes - etwas Eigenes zu präsentieren, das vorher noch auf keiner Bühne zu sehen war.“

Autor:

Rainer Tüttelmann aus Iserlohn

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