Iserlohner Kinderfeuerwehr kommt

Die Leiterin des Floriansdorfes Melanie Timm, CDU-Vorsitzender Fabian Tigges, Dezernent Martin Stolte, Iserlohns Landtagsabgeordneter Thorsten Schick, FW-Leiter Jörg Döring sowie Jenz Erl (v.l.) wollen zusammen eine Iserlohner Kinderfeuerwehr auf den Weg bringen. Foto: Schulte
  • Die Leiterin des Floriansdorfes Melanie Timm, CDU-Vorsitzender Fabian Tigges, Dezernent Martin Stolte, Iserlohns Landtagsabgeordneter Thorsten Schick, FW-Leiter Jörg Döring sowie Jenz Erl (v.l.) wollen zusammen eine Iserlohner Kinderfeuerwehr auf den Weg bringen. Foto: Schulte
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CDU sorgt sich auch um die Kinderbetreuung bei der Iserlohner Feuerwehr

"Bei unserem Silvestergespräch mit der Feuerwehr wurden gleich zwei Punkte deutlich, die den Iserlohner Brandbekämpfern Sorgen bereiten", blickte CDU-Vorsitzender Fabian Tigges zu Beginn kurz auf den Ausgangspunkt zurück.

Von Christoph Schulte

Iserlohn. "Der erste Punkt betrifft die Kinder-betreuungssituation gerade unserer jüngeren Wehrkräfte und der bekommt vor dem Hintergrund der Personalverjüngung zukünftig einen noch höheren Stellenwert", betonte auch Feuerwehr-Chef Jörg Döring. Bei der Berufsfeuerwehr stehe bereits am frühen Morgen um 7.30 Uhr der Wachwechsel für den folgenden 24-Stunden-Dienst an und da könnten seine Mitarbeiter die üblichen Betreuungszeiten in den Kindertageseinrichtungen nicht nutzen.
"Hier müssen wir uns um flexiblere Betreuungskonzepte kümmern", sah auch Dezernent Martin Stolte die Notwendigkeit des Handelns, "deshalb überprüfen wir jetzt verschiedene Alternativen von einem echten Betriebskindergarten über die Installation einer Außenstelle einer bestehenden Kindertageseinrichtung bis zur Einrichtung einer Großtagespflege." Schließlich könne ein solches Angebot einer spezifische Kinderbetreuung durchaus eine (mit)entscheidende Rolle der Nachwuchsgewinnung für die Iserlohner Feuerwehr im harten Wettbewerb mit anderen Kommunen spielen, "denn schließlich klagen inzwischen alle Feuerwehren in der Region über eine zunehmende Unterversorgung mit neuen Kräften".
Das zweite Problemfeld betrifft den jüngsten Feuerwehrnachwuchs. "Tatsächlich gewinnen wir den größten Teil unserer Nachwuchskräfte nach wie vor über die Jugendfeuerwehr", berichtete Jörg Döring. Da sei man momentan mit 40 Mitgliedern auch gut aufgestellt. "Was uns aber zunehmend Sorgen macht, ist die Tatsache, dass die Wartelisten für die Jugendfeuerwehr inzwischen leergefegt sind. Zwar ist ein Großteil der Kinder im Alter fünf bis sieben Jahren nach wie vor fasziniert von allem, was mit der Feuerwehr zu tun hat, doch bevor sie sich dann im Alter ab zwölf Jahren endlich bei uns aktiv in der Jugendfeuerwehr engagieren könnten, sind sie in ihrer Freizeit längst 'belegt' durch andere Interessen wie Musik oder Sport."
Dementsprechend hätten bereits 66 Kommunen in NRW mit der Gründung einer Kinderfeuerwehr auf diese Problematik reagiert. Und das soll nach dem Willen der CDU jetzt auch in Iserlohn passsieren. "Durch die neue Landesregierung wurden die finanziellen Möglichkeiten dazu deutlich erweitert", sagte auch der heimische Landtagsabgeordnete Thorsten Schick Unterstützung aus Düsseldorf zu, "außerdem gibt der neue Erlass zur Flexibilisierung der Offenen Ganztagsschule ganz neue Möglichkeiten, um mit so einem Projekt auch an die Schulen zu gehen. Der Zeitpunkt ist jetzt wirklich günstig, um eine Iserlohner Kinderfeuerwehr auf den Weg zu bringen." Diesen Weg möchte auch die Stadt Iserlohn gehen. "Da die Stadt Träger aller Iserlohner Offenen Ganztagsschulen ist, können wir da natürlich auch Einfluss auf den Lehrplan nehmen und eine Kinderfeuerwehr in die OGS implementieren", so Martin Stolte. Pilotartig soll das Projekt zunächst in zwei bis drei interessierten Schulen angestoßen werden. Dabei soll das Angebot zunächst sehr niederschwellig gefahren werden, denn die echte erste Ausbildung soll auch zukünftig mit dem Eintritt in die Jugendfeuerwher beginnen. "Denkbar sind für mich z. B. Fahrten im Feuerwehrfahrzeug, das spielerische Ausprobieren einer Wasserspritze oder auch spezielle Kleidung oder Helme für die Iserlohns jüngste Brandbekämpfer", blickt Jörg Döring schon mal voraus. Aber natürlich seien auch Ferienaktionen im Floriansdorf denkbar, "denn das bietet natürlich aus pädagogischer Sicht phantastische Möglichkeiten."

Autor:

Christoph Schulte aus Hemer

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