Verbraucherzentrale nimmt Imprägniermittel unter die Lupe

Wenn’s draußen regnet und schneit, halten manche Schuhe und Jacken nur dicht, wenn sie mit Pflegemittel imprägniert worden sind. Hierzu werden Sprays, Schäume und Spezialpräparate zum Mitwaschen angeboten. Die Verbraucherzentrale hat die Inhaltsstoffe von 15 gängigen Imprägniersprays unter die Lupe genommen.

Bei zwei von drei Produkten erfahren Kunden auf den Etiketts nicht, ob umwelt- und gesundheitsschädigende Fluorcarbone (PFC) enthalten sind. Sechs von elf Herstellern gaben erst auf Nachfrage der Verbraucherzentrale an, PFC in ihren Pflegeprodukten zu verwenden. Diese Imprägnierstoffe sind wasser-, fett- und schmutzabweisend. Nachteil: PFC reichern sich in Mensch, Tier und Umwelt an. Sie stehen im Verdacht, die menschliche Fortpflanzungsfähigkeit zu beeinträchtigen.

Ökologisch geschützt bei Schmuddelwetter?

Deshalb sollten Käufer auf Alternativen achten: Nur wenige umweltbewusste Hersteller bieten ausdrücklich „fluorcarbonfreie“ oder „fluorfreie“ Imprägniersprays an. „Wer Schuhe, Funktionsjacken und -taschen wasserfest machen will, sollte nur zu Mitteln greifen, die ausdrücklich keine PFC enthalten und eindeutig als ‚fluorcarbonfrei‘ oder ‚fluorfrei‘ gekennzeichnet sind“, empfiehlt die Verbraucherzentrale NRW. Sie appelliert an die Hersteller, komplett auf Fluorchemie zu verzichten und nur Substanzen in Imprägniermitteln zu verwenden, die gefahrlos für Mensch und Umwelt sind.

Tipps zum Schutz vor Nässe

Zum Schutz vor Nässe hat die Verbraucherzentrale diese Tipps:

Nur so viel Schutz wie nötig: Generell sind Imprägniersprays – auch ohne Fluorchemie – keine ökologischen Produkte. Deshalb gilt: je weniger davon, desto besser. Viele Schuhe benötigen keine zusätzliche Imprägnierung. Ob die normale Pflege ausreicht, zeigt ein Schnelltest. Wird ein Wassertropfen vom Schuh nicht aufgesogen, sondern perlt ab, funktioniert der Nässeschutz auch so.

Nicht allen Produktangaben trauen: Wenn eine Imprägnierung erforderlich ist, dann sind Mittel mit Hinweisen wie „PFC-frei“, „Frei von Fluorcarbonen“, „Fluorfrei“ die bessere Wahl. Achtung: „PFOA/PFOS-frei“ beworbene Produkte schließen zwar speziell diese Stoffe aus, sind jedoch nicht frei von PFC. Denn sie enthalten laut Herstellerauskunft kurzkettige Fluorchemikalien. Diese können Mensch und Grundwasser belasten und sind deshalb auch schädlich.

Herstellerangaben unbedingt beachten: Bei allen Imprägniersprays sollten die Anwendungs- und Gefahrenhinweise unbedingt beachtet werden. Die meisten Produkte dürfen nämlich nur im Freien verwendet und auf keinen Fall eingeatmet werden. Viele Imprägniersprays enthalten entzündliche Lösungsmittel. Deshalb sollte ein Kontakt mit heißen Oberflächen oder Feuer vermieden werden.

Wohin mit verbrauchten und angebrochenen Produkten? Leere Spraydosen gehören in die gelbe Tonne – am besten die Metalldose und Plastikdeckel jeweils getrennt. Wer angebrochene oder volle Imprägniersprays wegwerfen will, sollte sie bei der nächsten Schadstoffsammelstelle entsorgen. Mit solchen Labels informieren Hersteller, dass ihre Produkte keine gesundheitsschädlichen Fluorcarbone enthalten.

Autor:

Lokalkompass Iserlohn-Hemer aus Iserlohn

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