Finaltraum platzte wegen unzureichender Chancenverwertung


CERS-Women's-Cup, Halbfinale: US Coutras (F) - ERG Iserlohn 4:1 (1:0)

(tg) Aus der Traum vom Finale, die ERG Iserlohn musste sich dem französischen Meisterteam aus Coutras nach tollem Spiel mit 1:4 geschlagen geben. Das Resultat gibt die Kräfteverhältnisse jedoch völlig falsch wieder, die Iserlohnerinnen bestimmten über weite Strecken das Geschehen. „Wir haben etwas den Start verschlafen, waren ab der 10. Minute aber das klar bessere Team. Allerdings haben wir zu viele Chancen nicht genutzt und das wurde uns am Ende zu Verhängnis. Melanie Kirmse hat im Tor ein tolles Spiel gemacht und uns lange auf das Finale hoffen lassen“, analysierte ERGI-Trainer Quim Puigvert die Partie, in der somit letztlich die beiden Weltmeisterinnen in USC-Diensten den Ausschlag gaben: Julie Lafourcade und Adeline Leborgne.


Den besseren Start erwischten die Französinnen, die den kleinen Vorteil hatten, bereits im Vorjahr im Final-Four-Halbfinale gestanden zu haben – und somit wussten, dass die ersten Minuten schon entscheidend sein können. Julie Lafourcade jedenfalls nutzte das Überraschungsmoment, um schon in der vierten Minute das 1:0 zu markieren.

Der Schock musste beim deutschen Meister erst einmal verdaut werden. Doch auch in deren Reihen stehen viele Spielerinnen mit ausreichend internationaler Erfahrung. Und in der Summe überwog diese fortan gegenüber Coutras, ab der 10. Minute bestimmten die ERG-Spielerinnen klar das Geschehen. Chance um Chance wurde mit viel Einsatz und Kampfgeist herausgearbeitet, doch USC-Torfrau Teresa Bernadas ließ sich einfach nicht überwinden.

Dies galt indes auch für ERG-Schlussfrau Melanie Kirmse, die sich inzwischen bestens auf die Finten von Julie Lafourcade und Adeline Leborgne eingestellt hatte und mit ihren Paraden den Rückstand eng hielt. Der Lohn für die ganzen Mühen stellte sich schließlich in der zweiten Hälfte ein: Maren Wichardt zeigte bei einem ihren fast schon zahllosen Vorstöße endlich die gewohnte Konsequenz und glich zum 1:1 aus (33.).

Damit war alles wieder offen – jedoch nur für ganze vier Minuten. Dann schlug die mit allen Wassern gewaschene Julie Lafourcade zum zweiten Mal zu und verschaffte Coutras erneut den Vorteil einer knappen Führung. Wieder mussten die Sauerländerinnen die richtige Balance zwischen Risiko in der Offensive und Bedachtsamkeit in der Verteidigung suchen, nun jedoch ohne weiteren Erfolg. Zwar sah es ganz danach aus, dass die ERG den erneuten Ausgleich schaffen würde, doch mitten in deren stärkste Phase stand Adeline Leborgne goldrichtig und schob zum 3:1 ein (44.).

Die restlichen Minuten reichten den Iserlohnerinnen nicht mehr, auch wenn sie alles auf in die Waagschale warfen und zwei Minuten vor dem Ende bereits Melanie Kirmse zugunsten einer fünften Feldspielerin auf die Bank setzten. Das französische Tor blieb wie vernagelt, zwei Sekunden vor dem Ende traf Adeline Leborgne schließlich noch einmal ins verwaiste Iserlohner Tor zum viel zu hohen 4:1-Endstand. Damit ist das Ziel für die kommende Saison 2015/16 schon jetzt gesteckt: Wieder ins europäische Final-Four - und dann auch ins Finale!

US Coutras: T. Bernadas, E. Roux; J. Lafourcade (2), A. Casaril, M. Heng, C. Beney, A. Leborgne (2), A. Gil, S. Droheut.- ERG Iserlohn: M. Kirmse, S. Pothöfer; M. Wichardt (1), F. Neubert, K. Neubert, L. La Rocca, S. Runge, B, Schulte, N. Schulte. - Schiedsrichter: J. Lopez / T. Martinez (ESP).

Torfolge: 1:0 (4.) J. Lafourcade, 1:1 (33.) M. Wichardt, 2:1 (37.) J. Lafourcade, 3:1 (44.) A. Leborgne, 4:1 (50.) A. Leborgne. - Zeitstrafen: Coutras 0 min – Iserlohn 0 min - Teamfouls: Coutras 6 – Iserlohn 9.

Autor:

Tim Graumann aus Iserlohn

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