Mit dem "Schwarzen Blitz" durch die Nacht

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Es wurde Zeit, das Jahr ist bald rum und wir waren heuer noch nicht in der Weinstube in Wachtendonk auf 'n Schoppen Roten und 'n Handkäs' mit Musik. Wir, das sind mein ehemaliger Arbeitskollege und ich, Huhn. Seit ca. 25 Jahren machen wir diese Radtour in unregelmäßigen Abständen. Ja, Männer müssen auch mal quatschen!
Gestern sollte es dann wieder sein. Das Wetter war gut, trocken, aber der Wind blies mir genau auf die Zwölf. Höchststrafe, egal, es gibt ja auch noch den Rückweg!
Jeder von uns hatte ca. 23 km Anreise mit dem Fahrrad, gegen 18 Uhr trafen wir ein. Der Kollege kam von Tegelen/NL über Hinsbeck, ich über Aldekerk aus Kamp-Lintfort.
Unsere guten Vorsätze gegen 20 Uhr noch im Hellen nach Hause zu fahren wurden dann doch noch um eine halbe Stunde gebeugt. Und so bahnte sich der "Schwarze Blitz" dann in der Dunkelheit seinen Weg sehr direkt durch Bruch, Wald, Feld und Flur über Nieukerk nach Kamp-Lintfort.
Ruhig war's, von Weitem hörte man nur leises, dumpfes Geräuschwerk, Autos stachen in der Ferne mit ihren Lichtkegeln die Nacht auf, irgendwo beleuchtete Häuser und Höfe erzeugten einsame Lichtpunkte in der Landschaft, ein Bauer erntete noch sein Feld, Fledermäuse flogen über meinem Kopf und es war eine herrliche Stille in der Landschaft, die sonst der Tag überdeckt mit seinem lauten Schrei'n.
Tief durchatmen, Eindrücke mitnehmen, aufsaugen, Puls normal, Maisfelder ziehen an mir vorbei. Einfach g...! Eine Phase im Meer der Ruhe in dem nur die stillen Stimmen tönten.
Der Rückenwind trieb nach vorn und hatte an diesem Abend schon einen milden Herbsttouch während der Kamin von der Müllverbrennung in Kamp-Lintfort schon fern wie ein Leuchtturm die Richtung forderte. Ein letzter Kraftakt und die Schaephuysener Höhen waren bezwungen. Noch abschließend ein kurzer, stiller Rundblick; denn morgen muss ich wieder neu zu meinem Tag zurück!
Um 22:15 Uhr war es geschafft. Zu Hause, der "Schwatte" war müde, das Huhn auch.
Bis zum nächsten mal, vielleicht noch einmal in diesem Jahr?

Autor:

Elmar Begerau aus Kamp-Lintfort

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