Euregio Realschule: zwei Gesichter schauen in die Zukunft

Am Montag ging es in der Mensa der zu gründenden Euregio Realschule Kranenburg nicht nur ums neue Logo. | Foto: Tim Tripp
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Kranenburg. Sie soll kommen. Das ist beschlossene Sache. Seit vielen Monaten sind die Mitglieder des Trägervereins der privaten „Euregio Realschule Kranenburg“ nun damit beschäftigt, das Antragsverfahren vorzubereiten. Am Montag wurde der Stand der Dinge vorgestellt.

In der Mensa der ehemailgen Hanna-Heiber-Hauptschule, die künftig die Euregio Realschule Kranenburg beherbergen soll, stellte zunächst Dirk Willmesen das neue Logo vor. Zwei Gesichter, eins grün, eins blau, schauen in eine gemeinsame Zukunft. „Das Blau steht für den Rhein, das Grün für die Landschaft“, zeigte Willmsen. Darunter der Schriftzug „Euregio Realschule Kranenburg“. „Weniger ist mehr“, befand Willmsen. Das „einfache und ausdrucksstarke“ Logo müsse von einem Profi überarbeitet werden. Uli Falk, Leiter eines Gymnasiums in Düsseldorfs, hat die Gründung einer Ersatzschule schon hinter sich. „Ich lebe hier, deshalb engagiere ich mich“, so Falk.

Schulkonzept vorgestellt

Wie sieht das vorläufige Schulkonzept aus? Wer arbeitet mit der zu gründenden Realschule zusammen? Wie steht es um das Antragsverfahren und die Bewerbung einer Schulleiters? Diese Fragen wurden am Montagnachmittag in der Mensa der zu gründenden Euregio Realschule Kranenburg beantwortet. In der neuen Schule soll sowohl dem niederländischen als auch dem deutschen Lehrplan Genüge getan werden - ein Unterfangen, das so wohl einmalig in Nordrhein-Westfalen ist.

Doch für die Gemeinde Kranenburg ist das ein Konzept, das sich anbietet. Immerhin sind mehr als 20 Prozent der Einwohner Niederländer. Die meisten von ihnen schicken ihre Kinder allerdings nicht auf eine deutsche Schule, sondern bevorzugen den Besuch einer Schule in den Niederlanden. Unter anderem hier soll die neue, private Realschule nun eine Lücke füllen. Horst Baranowski, seit 15 Jahren als Lehrer in den Niederlanden tätig, machte auf die Möglichkeiten, aber auch die Schwierigkeiten eines deutsch-niederländisch integrierten Systems aufmerksam. „In den Niederlanden gehören Klasse fünf und sechs beispielsweise zur Grundschulzeit. Wir müssen passende Übergänge gewährleiten.“ Unterschiede gebe es auch in der weiterführenden Schule ab Klasse neun. Unterricht in zwei Sprachen, auf Fächer bezogen sei das eine. „Was lernen die Kinder beispielsweise in Geschichte? Die Deutschen sicher mehr über Bismarck, die Niederländer mehr zum Handel.“ Untypisch sei, dass Deutsch und Niederländisch als gleichberechtigte Unterrichtssprachen nebeneinander stünden.

Wohnortnahe, weiterführende Schule

Uli Falk, Leiter eines Gymnasiums in Düsseldorf, stimmte überein, dass eine wohnortnahe, weiterführende Schule in Kranenburg dringend erforderlich sei.
Angedeiht ist, die Schule als gebundene Ganztagsschule zu gründen. An drei Tagen in der Woche wird bis 15 Uhr unterrichtet, außerschulische Partner sollen ins Schulleben einbezogen werden.

Rechtsanwalt Janbernd Wolfering, Anwaltskanzlei Petermann, Wolfering, Schäfer, Düsseldorf, hat den juristischen Part unter sich. Er gehe davon aus, dass der Antrag noch im Sommer gestellt werden könne. Er lobte das Kranenburger Engagement und die pragmatische Herangehensweise. Er hoffe, dass das Verfahren im Herbst abgeschlossen sein könne. „Dann würde das Anmeldeverfahren zeitgleich mit den öffentlichen Schulen laufen können.“

Autor:

Annette Henseler aus Kleve

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