Weihnachts- und Neujahrsgruß des Kranenburger Bürgermeisters

Bürgermeister Günter Steins

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

am Ende des Jahres 2015 schauen wir zurück auf dramatische Veränderungen in einer globalisierten Welt, die durch Konflikte, Kriege und flüchtende Menschen gekennzeichnet ist. Informationen sind über das Internet an jedem Ort direkt verfügbar und so ist es nicht verwunderlich, dass sich notleidende Menschen in lebensbedrohlichen Lagen auf den Weg nach Europa in eine bessere Zukunft machen.

Für Europa und Deutschland war die Globalisierung bisher eher vorteilhaft, denn unser Wohlstand gründet sich zu einem großen Teil auf Außenhandelsüberschüsse. Nun wird es darauf ankommen, ob die in Europa viel zitierte „Wertegemeinschaft des christlichen Abendlandes“, die für ein funktionierendes Europa notwendige Solidarität und das humanistische Menschenbild Bestand haben. Jeder kann an seinem Platz und nach seinen Möglichkeiten dazu einen Beitrag leisten.

Die humane Unterbringung der Flüchtlinge war bisher eine Herausforderung, die wir dank der großen Unterstützung aus der Bevölkerung mit Besonnenheit meistern konnten. Ich danke allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die durch Spenden und durch ihren persönlichen Einsatz zur Bewältigung dieser Aufgabe beigetragen haben. Insbesondere die persönlichen Kontakte zu den Menschen, die nach langer und verzweifelter Flucht hier erst einmal Ruhe und Sicherheit gefunden haben, dienen dem gegenseitigen Verständnis.

Bisher mussten wir die Flüchtlinge nicht in Schulen, Turnhallen, Baracken oder gar in Zelten unterbringen. Mein Ziel ist es, das auch künftig zu vermeiden! Das setzt voraus, dass die Zahl der uns zugewiesenen Flüchtlinge nicht in gleichem Maße weiter steigt, wie das 2015 der Fall war. Gemeinsam mit 215 Bürgermeistern aus NRW habe ich deshalb ein Schreiben des Städte- und Gemeindebundes NRW unterstützt, mit dem die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidentin des Landes NRW darauf hingewiesen wurden, dass die Aufnahmekapazität für eine humane Unterbringung von Flüchtlingen vor Ort in den Städten und Gemeinden nicht endlos ist.

Das Projekt „Private Euregio Realschule“ befindet sich nach einem erfolgreichen Start nun auf der Zielgeraden. Der Vertrag zur Übertragung des Gebäudes der ehemaligen Hanna-Heiber-Schule wurde im Okt. mit der Euregio-Realschule in Kranenburg geschlossen. Die Gemeinde wird bis zum 31.7.2016 die Betriebsbereitschaft aufrechterhalten, so dass der privat organisierte Schulbetrieb nach staatlichen Vorgaben pünktlich zum 1.8.2016 aufgenommen werden kann.
Die Betriebsgenehmigung wurde zwischenzeitlich beantragt, die Aufbauorganisation des Trägervereins „Euregio Realschule Kranenburg e.V.“ schreitet mit Riesenschritten voran und erste Anmeldungen liegen bereits vor. Mit der privaten Realschule besteht ab 2016 wieder ein vielversprechendes Schulangebot der Sekundarstufe I in Kranenburg.

Ich bin davon überzeugt, dass diese Schule ein Erfolgsmodell sein kann, das den Erwartungen mehr als gerecht werden wird. Darüber hinaus ist die privat geführte Schule in der gemeinsamen Schullandschaft als bilinguale Schule ein Baustein, der bisher fehlte und der jetzt den Eltern, auch über die Gemeindegrenzen hinaus, bei der Auswahl der geeigneten Schulform eine pädagogisch interessante Alternative bietet. Im Rückblick auf die allgemeine Schulentwicklung der letzten Jahre, die zu einem völlig veränderten Schulwahlverhalten führte, verbinde ich mit der Gründung der privaten Euregio Realschule die Hoffnung, dass möglichst viele Eltern die sich daraus ergebenden Bildungschancen für ihre Kinder erkennen und nutzen mögen.

Die Gemeinde Kranenburg bleibt auch im nächsten Jahr schuldenfrei. Wenn die Grundsteuer für das Einfamilienhaus, die Abwasser- und Regenentwässerungsgebühr, die Abfallentsorgungsgebühr und die Straßenreinigung als Paket gesehen würde, dann müsste der 4-Personen-Haushalt im nächsten Jahr dafür 15,50 € weniger zahlen.

Wie angekündigt, wurde der ausgebaute Hettsteeg und der Radweg zwischen Groesbeek und Kranenburg entlang der Bahngleise für den grenzüberschreitenden Verkehr freigegeben. Der Gemeinderat hat für das nächste Jahr die Erarbeitung eines Radwegekonzeptes beschlossen, mit dem wir uns auf den Weg zu einer fahrradfreundlichen Gemeinde machen werden.

Am 12. Dezember ging in Paris der Weltklimagipfel zu Ende. Zum ersten Mal wurde von allen Ländern anerkannt, dass es zu einer deutlichen Reduzierung des CO2-Ausstoßes keine Alternative gibt. Die fortschreitende Klimaerwärmung wird von niemandem mehr ernsthaft in Frage gestellt und das Jahr 2015 wird voraussichtlich das wärmste Jahr seit Aufzeichnung der Klimadaten werden. In diesem Zusammenhang dürfte es spannend werden, zu welchem Ergebnis die Umwelt- und Artenschutzgutachten im Hinblick auf den Windpark im Reichswald kommen. Spannend und interessant dürfte auch die öffentliche Diskussion im weiteren Verfahrensverlauf werden, wenn Pro und Kontra unter Berücksichtigung der aktuellen Erkenntnisse abzuwägen und Entscheidungen zu treffen und zu begründen sind. Es ist auf jeden Fall ein Thema, das uns unter dem Aspekt der nachhaltigen Entwicklung der Gemeinde alle angeht.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
wie im vergangenen Jahr wird auch das Weihnachtsfest 2015 für einige Kinder in unserer Gemeinde besonders schön. Im Rahmen der „Rathaus-Weihnachtsbaum-Wunschaktion“ hatten wir 67 Kinder¬wunsch¬zettel an dem Weihnachtsbaum im Foyer des Rathauses befestigt. Innerhalb weniger Tage waren alle Zettel abgenommen und die Geschenke eingeliefert. Allen Bürgerinnen und Bürgern danke ich herzlich für ihre Mithilfe.

Dank sage ich auch denen, die mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit und persönlichem Engagement dazu beitragen, das Leben vieler Mitmenschen angenehmer zu gestalten. Das gilt für die Arbeit im Verborgenen ebenso wie für die vielfältige Arbeit in Vereinen auf sportlichem, karitativem und kulturellem Gebiet und am „runden Tisch“.

Herzlich bedanke ich mich bei allen Wählern, die sich am 13. September 2015 an der Bürgermeister- und Landratswahl beteiligt haben. Über das Ergebnis habe ich mich sehr gefreut und bin dankbar, mein Amt als Bürgermeister unserer schönen Gemeinde Kranenburg bis 2020 ausüben zu dürfen.

Für das neue Jahr wünsche ich allen Bürgerinnen und Bürgern ein besinnliches, fried¬volles und gesegnetes Weihnachtsfest und für das Jahr 2016 Gesundheit, Glück und Wohlergehen.
Mit diesen Wünschen verbinde ich die herzliche Einladung zur traditionellen Neujahrswanderung in Kra¬nen¬burg am 10. Januar 2016.

Kranenburg, im Dezember 2015

Ihr
Günter Steins
-Bürgermeister-

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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