Eindeutiges Votum für den Erhalt des Stadtteiltreffs Menden-Nord

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In der Diskussion über die Zukunft des Bösperder Kinder- und Jugendtreffs beziehen die in der IGB vertretenen Vereine eindeutig Stellung. Vier denkbare Varianten standen zur Diskussion:
Variante 1 -Die vier Mendener Treffs bleiben erhalten bei erweiterten Öffnungszeiten und Einstellung einer weiteren Vollzeitkraft. Dazu wird vorgeschlagen, die 2011 ermittelte Einsparsumme von
241.000 € zu überprüfen, Einsparmöglichkeiten in anderen Bereichen zu finden, nach zusätzlichen Geldquellen zu forschen und stadtweit kooperative Nutzungsmöglichkeiten zu überdenken.
Variante 2 -Status Quo
Variante 3 -Der Bösperder Treff wird geschlossen und von den Vereinen übernommen.
Variante 4 -Aufgeteilte Nutzung des Treffs, eine Variante, die am Abend erstmals vorgestellt wurde:
ein Teil als Jugendtreff, ein Teil an die IGB einschl. der Vereine und ein Teil für eine
Gruppe des Kindergarten, mit entsprechenden Umbauten.

Die Varianten 3 und 4 wurden von den Anwesenden strikt abgelehnt. Die Vereine sehen sich nicht in der Lage –wie in Variante 3 angedacht-, den Treff zu übernehmen und in Eigenregie zu führen. Die vielen Ehrenamtlichen können neben ihren wichtigen Aufgaben in den Vereinen und kirchlichen Gruppen unmöglich solch eine komplexe Aufgabe noch zusätzlich stemmen. Auch eine aufgeteilte Nutzung des Treffs –wie in Variante 4 überlegt- wird als nicht praktikabel und nutzbringend für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen angesehen.
Deshalb fordern die Diskussionsteilnehmer einhellig eine dauerhafte Lösung für eine funktionierende Kinder- und Jugendförderung wie in Variante 1 dargestellt. Hierzu wird es unumgänglich sein, die Wiederbesetzungssperre aufzuheben und die Öffnungszeiten auf mindesten drei Tage in der Woche festzusetzen. Die IGB fordert die Mendener Politiker auf, sich gemeinsam für die bestmögliche Lösung einzusetzen und zu zeigen, dass sie sich auch für den Stadtteil Nord (Bösperde, Halingen, Schwitten) einsetzen. Gerade in Bösperde machen sich Ärger und Unverständnis breit, da sich die Bürger hier vernachlässigt fühlen und den Eindruck haben, ein Sterben auf Raten werde seitens der Verwaltung und der Politik in Kauf genommen.
In der Versammlung wurde ganz deutlich darauf hingewiesen, dass Bösperder Bürger und Vereinsmitglieder den Erweiterungsanbau am Jugendtreff in Eigenleistung erstellt, Planung und Bauaufsicht übernommen und der Stadt Menden 115.000 DM erspart haben. Im letzten Jahr ist ohne nennenswerte finanzielle Belastung der Stadt eine tolle Grillhütte am Treff erbaut worden.
Wie hatte Bürgermeister Fleige noch 2011 auf einer Bürgerversammlung in Bösperde auf die bange Frage, ob der Jugendtreff vor der Schließung stehe, geantwortet: Doch nicht der Bösperder Treff, in dem so viel Herzblut der Bösperder Bürger steckt. Aber nicht nur der Treff ist ein Beispiel für die unermüdliche Selbsthilfe der Bösperder. Die DJK hat beim Bau des Sportplatzes, bei der Umgestaltung des umliegenden Geländes inklusive Parkplatz, beim Umbau des ehemaligen Platzwarthauses in ein schmuckes Vereinsheim mit zusätzlichen Umkleidekabinen und Duschen, beim Anbau eines Aufenthaltsraumes an der Sporthalle selbst Hand angelegt und in Eigenleistung der Stadt eine Menge Kosten erspart. Der Turnerbund hat sein Faustballfeld und die Vereinshütte ohne finanzielle Belastung der Stadt geschaffen. Die Freunde Maroeuil pflegen und gestalten den Maroeuiler Platz zur Freude der Bewohner des Ortsteils. Alle Vereine in der IGB beteiligten sich aktiv bei der Neugestaltung des Ehrenmals und pflegen es auch weiterhin.
„Was aber ist der Grund, warum jetzt über eine Schließung des Treffs nachgedacht wird“ wurde die Frage von Ralf Reimann (DJK) gestellt. „In Bösperde ist das soziale Umfeld in Ordnung und es gibt wenig Ärger mit Jugendlichen“. Diese im Raum stehende Äußerung rief ungläubiges Staunen und Kopfschütteln hervor. Wie lange wird sich aber dieses soziale Umfeld halten, wenn der Treff geschlossen wird und die Jugendlichen keine Anlaufstelle mehr haben und auf der Straße rumlungern?
„Vielleicht sind wir aber in Bösperde einfach auch nur zu leise. In anderen Ortsteilen haben sich die Bürger auf die Hinterbeine gestellt und haben sich laut gegen die Beschlüsse von Politik und Verwaltung gewehrt. Und das scheint mehr Eindruck zu machen und zum Erfolg zu führen, als die leise und konstruktive Zusammenarbeit mit Stadt und Politik“ merkt Gerhard Schulz an.
Die anwesenden Vertreter von FDP, Grüne und CDU sicherten ihre Unterstützung zu und wollen bei der nächsten Sitzung des Ausschusses für Kinder- und Jugendarbeit am 13. Februar den Antrag der IGB unterstützen..

Autor:

Annegret Freiberger aus Menden (Sauerland)

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