moers festival: Programm ohne Konjunktiv

Reiner Michalke erklärte Künstler den "Falschen Alarm". | Foto: privat
  • Reiner Michalke erklärte Künstler den "Falschen Alarm".
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Den unruhigen Zeiten zu Trotz, verkündeten Carmen Weist, Vorsitzende des Aufsichtsrats der Moers Kultur GmbH, Carolin Pook, „Improviser in Residence 2016“ und Reiner Michalke, künstlerischer Leiter der moers festival, vergangenen Donnerstag das Programm.

Freitag, der 13. Mai, wird der erste Tag des moers festivals sein. Welch schicksalhaftes Datum für ein Festival, dessen Stattfinden bis jetzt noch nicht geklärt ist. Trotzdem betont Weist: „Ich spreche jetzt nicht mehr im Konjunktiv, sondern sag, es wird stattfinden.“

Eröffnet wird das Festival von der aktuellen „Improviser in Residence“ Carolin Pook: „Reiner hat mich gefragt, was ich schon immer mal machen wollte. Ich hab mich gefühlt, wie ein Kind im Süßigkeitenladen.“ Herauskommen wird ein Stück mit acht Geigerinnen, in dem Pook sowohl Schlagzeug als auch Geige spielt.
Das weitere Programm liest sich wie das Who-is-Who der Jazzszene: „Nach Pook wird Jóhann Jóhannsson auf der Bühne stehen. Schon lange habe ich versucht, den isländischen Künstler nach Moers zu bekommen und jetzt ist es mir gelungen“, so Michalke. Die amerikanische Band „No BS! Brass Band“ schließt den Freitagabend ab.

Der zweite Festivaltag wird vom Subway Jazz Orchestra eröffnet, bevor Kaja Draksler & Susana Santos Silva die Bühne betreten. Pook freut sich sehr auf die beiden Künstlerinnen: „Das Zusammenspiel der beiden ist sehr besonders.“ Vor der Pause treten Maja Osojnik & Patrick Wurzwallner auf die Bühne.
Um 20 Uhr hat Michalke eine Künstlerin nach Moers geholt, der er schon „permanent Einladungen ausgesprochen“ habe, Carla Kihlstedt. Pook teilt Michalkes Begeisterung: „Vor zehn Jahren im Studium habe ich die Platten von Kihlstedt rauf unter runter gehört.“ Zusammen mit Kihlstedt tritt Jeremy Flower auf. Darauf folgt ein kubanisches Klaviertrio, das Michalke mit den Worten ankündigt: „Da ist richtig Alarm angesagt!“ Die Sprache ist vom Harold López-Nussa Trio. Auch Pook schwärmt von der besonderen Energie des Trios. Der letzten Künstlerin des Abends ist Michalke nach eigenen Angaben „vier Jahre intensiv auf die Palme gegangen“, bevor es jetzt geklappt hat und sie nach Moers kommt: Cassandra Wilson & Harriet Tubman.

Der Sonntag beginnt mit Tim Isfort und einem „Zapptet“. Neben Isfort werden auch alte bekannte, wie Hayden Chisholm, „Improviser in Residence 2015“, zusammen mit ihm auf der Bühne stehen. Vor der Pause spielen „The Liz“ und „Medusa Beats“. Den zweiten Abschnitt eröffnet David Virelles, der mit seiner Musik den afroamerikanischen Wurzeln auf de Grund geht, so Michalke. Den nächsten Act „Warped Dreamer“ kündigt Pook mit den Worten an: „Aus deren Musik besteht im Prinzip die DNA des Festivals“. Da mit der Festivalhalle die Möglichkeit besteht, länger zu spielen, werden „Dawn of Midi“ und „Moon Hooch“ den Ausklang am Sonntag bestreiten.

Der letzte Festivaltag beginnt, so Michalke, humorvoll: „Das Lisbon Underground Music Ensemble spielt leichte Musik, die sehr gut hörbar ist.“ Bevor es zum letzten Musicact des Festivals geht, spielen „Amok Amor“, deren Energie, so Pook „mitten in die Fresse geht“. Den Abschluss des Festivals bilden Becca Stevens und Jacob Collier, Michalke bezeichnet dieses letzte Konzert als stimmigen Abschluss: „Wie ein leckeres Tiramisu zum Dessert!“

Neben der Festivalhalle wird es zudem wieder Nachtkonzerte und Morning-Sessions in der Röhre geben. Eine weitere Besonderheit werden zudem drei Konzerte in der wieder neueröffneten Stadtkirche sein. Auf die Frage, ob eine gewisse Unruhe bei den Künstlern bezüglich der aktuellen Situation entstanden ist, antwortet Michalke: „Ich habe denen gesagt, dass es ein „False Alarm“ war, also eine Fehlmeldung.“

Autor:

Sarah Dickel aus Moers

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