ViaBuy Prepaid-Guthabenkarte - lieber nicht!

Unter einer Prepaid-Guthabenkarte wird allgemein eine Karte verstanden, die mit Geld aufgeladen wird und man mit dem Guthaben einkaufen kann. Ein Überziehen der Karte ist nicht möglich. Wenn das Guthaben 50 Euro beträgt, kann man nicht für 100 Euro damit einkaufen.
Genauso hat sich das auch ein junger Mann gedacht und sich diese Karte besorgt.
Im Internet wurde die Karte sehr positiv bewertet, zumindest auf den ersten Blick - Testsieger, keine Probleme, alles bestens usw.
Vielleicht hätte er besser auch noch einige andere Seiten besuchen sollen.

Die Karte war nun also in seinem Besitz, noch keine Gebühr von 90 Euro (für 3 Jahre) bezahlt, kein Guthaben vorhanden.
Er bekommt eine schriftliche Mahnung von ViaBuy, die Karte wäre mit 1.100 Euro durch einen Online-Einkauf belastet worden. Der junge Mann sollte sofort 1.175 Euro bezahlen, was er nicht konnte. Sofort wurde Anzeige wegen Betrug gestellt und ein Haftbefehl erlassen. Er kam in Untersuchungshaft, sein Anwalt meinte, die könne bis 5 Wochen dauern und bezahlen muss er ja trotzdem. Das er die Karte überhaupt nicht benutzen konnte ohne Guthaben und eigentlich noch nicht freigeschaltet war wegen der fehlenden Gebühr interessierte ViaBuy überhaupt nicht. Auch eine eidesstattliche Erklärung des jungen Mannes, das er die Karte nicht benutzt habe, war für ViaBuy nicht von Interesse.
Freunde und Familie haben die fälligen nun 1.250 Euro zusammenbekommen und ihn nach 3 Tagen aus der U-Haft freigekauft, sonst hätte er evtl. auch noch seinen Arbeitsplatz verloren.

Wieso hat ViaBuy überhaupt die Abbuchung durchgeführt?

Neue Karte, Gebühr noch nicht bezahlt, 0 Euro Guthaben.

Wie kann es sein, das ViaBuy diese Karte mit 1.100 Euro belastet hat? Sie hätte es nicht zwingend müssen. Mit der Karte des jungen Mannes wurde nicht eingekauft, sondern mit der Kartennummer, (ist mir letztes Jahr mit meiner neuen VISA-Card auch passiert - wurde alles geregelt).
Der Onlinehändler hätte sich dann mit dem tatsächlichen Käufer auseinandersetzen müssen, er hatte wohl erst die Ware versandt und dann die Abbuchung vornehmen lassen.

ViaBuy hat die Prepaid-Guthabenkarte nicht als solche behandelt oder sie versteht unter dieser Karte was anderes wie der deutsche Normalbürger.
Der junge Mann hat die Karte natürlich sperren lassen, die Kartengebühr ist ja nun auch bezahlt und er versucht, jetzt zu kündigen. Der Firmensitz ist übrigens in England.
Der junge Mann hat Anzeige gegen Unbekannt gestellt.

Fazit:
Diese Prepaid-Guthabenkarte von ViaBuy kann man nicht weiter empfehlen, trotz vieler Lobeshymnen. Eine Guthabenkarte, die von ViaBuy maßlos überzogen wird, entspricht nicht dem eigentlichen Zweck dieser Karte.

Update 06.03.2017
Der Anwalt hat mehrere Mails und Schreiben geschickt, alles wurde bisher von Viabuy ignoriert.
Update 30.03.2017
Von ViaBuy kam eine weitere Rechnung in Höhe von 289 Euro für Bearbeitung.
Die wird nach Rücksprache mit dem Anwalt natürlich nicht bezahlt. Bearbeitung wofür? ViaBuy hat bisher absolut nichts getan, um den Online-Betrug aufzuklären.

Autor:

Wolfgang Neumann aus Moers

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