“Nichts ist unmöglich”

Mario Kania- Klinger ist seit 2015 Mitglied im OTV Endurance Team. Der 42-jährige kommt aus Bottrop und steht im Dienst der Feuerwehr. Getreu seinem Motto "Nichts ist unmöglich" sucht er immer wieder nach neuen Herausforderungen.
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Mario Kania-Klinger meistert Zugspitz Trailrun Challenge
OTV Endurance Teammitglied Mario Kania- Klinger reiste am vergangenen Wochenende zum Zugspitz Trailrun Challenge nach Garmisch- Patenkirchen und lief dort innerhalb von drei Tagen drei Rennen über insgesamt 65,9 Kilometern und 4861 Höhenmetern.
Einen Tag nach seinem erfolgreichen Finish in der Triple Wertung mit einer Gesamtzeit von 10:38,40 Std. und Platz 13 in der Mänerwertung nahm sich der 42-jährige Zeit für ein Interview mit Teamkollegin und Pressewartin Annika Vössing.

Herzlichen Glückwunsch im Namen des gesamten Teams! Wie zufrieden bist Du mit deinen Leistungen am Wochenende?
Vielen Dank. Ich bin sehr glücklich und zufrieden, dass ich diese neue Herausforderung bewältigt habe. Für mich war der Marathon anstrengender als der Zugspitzultralauf über 100km vor 4 Wochen!

Wie hast Du Dich auf diese extreme Herausforderung vorbereitet?
Eine spezifische Vorbereitung gab es nicht. Ich habe weiterhin meine Trainingsumgänge von 70-120 km laufen in der Woche absolviert. Allerdings habe ich des Öfteren die Halde Haniel in mein Training eingebunden und bin diese bis zu 10x rauf und runter gelaufen.

Mit welchem Gefühl bist Du angereist? Was hat Dich im Vorfeld motiviert diese Herausforderung anzunehmen?
Die Vorfreude auf die neue Herausforderung war sehr groß. Frei nach dem Motto "Nichts ist unmöglich" versuche ich öfters meine Grenzen zu erkunden. Zudem mag ich es in den Bergen zu laufen, was sich beim Zugspitz Trailrun optimal verbinden lässt.

Am Freitag began alles mit dem AOK City Lauf durch die Innenstadt von Garmisch- Patenkirchen. Was hast Du dort erlebt? Was war so besonders beim Auftakt der Zugspitz Trailrun Challenge und grenzt ihn von anderen Läufen ab?
Der Citylauf war etwas ganz Besonderes. Die Sportler starteten wie beim Prolog in 20 Sekunden Abständen. Der Kurs führte durch den Kurpark, über Stock und Stein, über Treppen und Spielplätze. Es war einmalig.

Einen Tag später folgte der Marathon “Scott Rock the Top”. Mit welchem Ziel bist Du an das Rennen gegangen?
Das Ziel hieß erst einmal die Ziellinie überqueren. Schade war, dass es nicht komplett auf die Zugspitze und eine Höhe von 2962m ging. Stattdessen endete das Rennen auf der Sonnalpin auf 2560m. Im Endeffekt die richtige Entscheidung, da es beim Zieleinlauf sehr kühl war, regnete und die Sichtweite nicht einmal mehr 20 Meter betrug.

Wie verlief das Rennen für Dich?
Zum Anfang war es mit 28 Grad etwas zu warm, jedoch liefen die ersten 22 Kilometer sehr gut und eigentlich zu schnell. Das machte sich dann ab der dritten Verpflegungsstelle bemerkbar, wo es mir zunehmend schlechter ging. Ich hatte mich bei den vorherigen Verpflegungsstellen nicht genügend verpflegt und so bekam ich einen Hungerast. Dann waren es noch 10 Kilometer mit ca. 1600 Höhenmetern. Es war ein Kampf. Ich bekam oft Krämpfe, musste Pausen einlegen und gehen.

Hast du während des Rennens jemals ans Aufgeben gedacht?
Nein. Aufgeben war nie ein Thema. Trotz der vielen Pausen wollte ich einfach nur ankommen.

“Scott Rock the Top” ist der härteste und höchste Marathon in Deutschland. Was fasziniert Dich daran?
Ich suche täglich nach neuen Herausforderungen. Nach dem Zugspitzultratrail brauchte ich eine neue Herausforderung. Ein Rennen, was alles von mir abverlangte.

Die 42,195 Kilometer beinhalteten 3809 Höhenmeter. Welche Technik hast Du entwickelt die vielen Höhenmeter zu bewältigen?
Ich habe versucht gleichmäßig zu laufen. Innerlich habe ich jede 100 Höhenmeter gefeiert. Das motiviert zusätzlich, da man dem Ziel auch im Kopf näher kommt.

Nach 7:46,36 Std. hast Du das Ziel erreicht. Was für ein Gefühl war das?
Ich war sehr froh dieses Rennen geschafft zu haben. Gleichzeitig fühlte ich mich sehr leer und ausgepowert, denn die 42,195 Kilometer hatten es in sich.

Am Sonntag dem dritten Tag, folgte das dritte Rennen. Was hat Dich bei der Auswahl zwischen 10 km und Halbmarathon angetrieben, dass Dich für die längere Distanz zu entscheiden?
Mit der Entscheidung war es einfach. Da ich mich zum Triple angemeldet hatte, blieb mir gar keine andere Wahl als die 22,3 Kilometer lange Strecke in Angriff zu nehmen.

Woher hast Du die Kraft und Energie genommen nochmal 22,3 Kilometer mit 1032 Höhenmeter zu bewältigen?
Das war gar nicht so leicht, denn als ich morgens aufgestanden bin hatte ich Schwindelgefühle und wollte eigentlich gar nicht starten. Das verbesserte sich dann aber Stück für Stück. Sicherheitshalber bin ich zum Arzt gegangen. Er hat mir grünes Licht gegeben und so bin ich dann doch gestartet. Die Zeit war absolut zweitrangig. Das Zeitlimit von 5,5h hätte ich wohl auch mit Wandern geschafft. Als der Startschuss fiel, bin ich ersteinmal locker am Ende des Teilnehmerfeldes mitgelaufen. Dann ging es immer besser. Als ich auf der Strecke eine kurze Gehpause einlegte, musste ich mir die Worte " Mario, das ist Trailrunning und nicht wandern" anhören. Das hat mich zusätzlich motiviert. Es lief immer besser und ich machte bis zum Ziel noch viele Platzierungen gut.

Was war Dein erster Gedanke als Du nach dem Halbmarathon über die Ziellinie gelaufen bist?
Ich war einfach glücklich, dass ich starten konnte und alles gut uberstanden hatte.

Was war der für Dich schönste Augenblick während der gesamten 3 Tage?
Der wohl schönste Moment des gesamten Wochenendes war als ich das Finisher- Shirt überstreifen konnte. Ich war einfach glücklich und werde dieses Souvenir immer mit viel Stolz und Begeisterung tragen.

Würdest Du ein zweites Mal starten?
Gar keine Frage. Ich werde wieder starten und meine guten Erinnerungen auffrischen.

Welche Herausforderungen stehen als nächstes bei Dir an?
Am 15.8 wollte ich beim Mauerweg über 160 Kilometer starten. Da ich aber im Juli des vergangenen Jahres eine schwere Hüft- Operation hatte, habe ich diese Herausforderung gecancelt und mich für den Wupperberger Marathon im September entschieden. Anschließend möchte ich Ende Oktober den Marathon in Frankfurt laufen. Für nächstes Jahr sind der Zugspitzultra und 4 Trails geplant. Für 2017 habe ich mir den Transalpine, ein Lauf aus 8 Etappen im Team, vorgenommen. Dafür bin ich jetzt natürlich auf der Suche nach einem Partner.

Autor:

Annika Vössing aus Oberhausen

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