25 Jahre Beratung für Flüchtlinge - Feierstunde Flüchtlingsrat

Foto: Bild: Kreis Unna

25 Jahre Flüchtlingsrat Kreis Unna - Umfrage unter Ehrenamtlichen

Genau dort, wo vor 25 Jahren der Flüchtlingsrat gegründet wurde, feierte die aus Ehrenamtlichen bestehende Hilfesorganisation jetzt ihr Jubiläum. Flüchtlinge aus Yugoslawien, die vor dem Bürgerkriegsterror Schutz suchten, waren anfangs die Zielgruppe. Rund 300 Unterstützer hatte der Rat, der aus dem Arbeitskreis Asyl, gegründet Mitte der 80er, hervorging schon im April 1991.

„Das ehrenamtliche Engagement, das ich in den letzten Monaten beobachten durfte, hat mich zutiefst berührt“, erklärte Landrat Michael Makiolla anlässlich einer Feierstunde vor rund 170 Gästen in der Aula des Hellweg-Berufskolleg. Die angemessene Unterbringung und Betreuung der Flüchtlinge hätte der Kreis Unna ohne die Unterstützung der rund 1.500 Aktiven der Ehrenamtsinitiativen nicht geschafft. Zum Jubiläum des Flüchtlingsrates erschien auch NRW-Integrationsminister Rainer Schmelzer. Er stellte das Engagement der Freiwilligen in den Fokus seiner Rede und dankte dem Rat als „wertvollem Akteur zwischen Flüchtlingen, Behörden und Ehrenamt.“ Unterbringung und Integration der oftmals traumatisierten Menschen stellten die haupt- und ehrenamtlich Tätigen vor besondere Herausforderungen. Das Kommunale Integrationszentrum im Kreis Unna (KI) sei ein wichtiger Bestandteil der Integrationsinfrastruktur. Nur durch Teilhabe der Flüchtlinge an Bildung, Arbeit und Gesellschaft sei Ausgrenzung zu vermeiden. Konkret erhalte der Kreis Unna etwa für die Koordination der Unterbringung und Integration von Flüchtlingen im Rahmen des KOMM-AN.NRW-Programms zusätzlich 1,5 Vollzeitstellen sowie 165Tsd. Euro für Sach- und Betriebskosten.

Gutes Gesprächs-Klima im Kreis Unna

Glückwünsche des NRW-Flüchtlingsrates überbrachte NRW-Vorstand Frank Thomas Wortmann. Er beschrieb aber auch große Probleme zwischen Behörden und Ehrenamtlichen. Dem begegnet Anne Nikbin, Geschäftsführerin des Kommunalen Integrationszentrum: „Im Kreis Unna sind wir über die Fragestunde ständig in Kontakt mit Behörden und haben die Ausländerrechtliche Beratungskommission.“ Dank kurzer Informationswege zwischen Kreis-Verwaltung und Flüchtlingsarbeit habe man hier nie den Eindruck gehabt, „es werde schief auf den Flüchtlingsrat geschaut. Wir haben im Kreis Unna alles möglich gemacht, was getan werden musste.“ Viele Initiativen hätten sich hier auf den Weg gemacht, die Gesprächsbereitschaft sei groß. Benachbarte Flüchtlingshilfen etwa in Hamm seien sehr erstaunt über die Möglichkeit des Gesprächs mit Ausländerbehörden.

Derzeit legt der Flüchtlingsrat ein besonderes Augenmerk auf die Ehrenamtler. Per Fragebögen wird ermittelt, was ihr Bedarf an Veranstaltungen ist. Anne Nikbin:“Damit können Planungen gemacht werden zu Behördenthemen oder Fragestunde mit der Ausländerbehörde.“ Zudem sollen Fragestunden zum Thema Arbeit organisiert werden. Eine Hauptaufgaben sind Beratungen und Informationen rund um die sprachliche und soziale Integration der Flüchtlinge. Dazu arbeitet der Flüchtlingsrat mit 140 Schulen, 200 Kindertageseinrichtungen, Jugendeinrichtungen, rund 50 Jugendreferenten, 53 Migrantenselbstorganisationen und 18 Integrationskursträgern im Kreisgebiet zusammen. Das Kinder mit Migrationshintergrund beschult werden, auch dafür hat sich in den 90er Jahren der Flüchtlingsrat Unna stark gemacht. Heute liegt die Quote der Abgänger ohne Schulabschluss bei etwas über fünf Prozent. Der größte Teil erreicht den Haupt-oder Fachoberschulabschluss. Regelmäßig finden Informationsveranstaltungen rund um die Integrationsarbeit statt, über 750 Beratungen wurden seit der Gründung durchgeführt.

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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