Bald Namen für Tore und Wege - KGV "Zum Viereck"

Trauben aus eigenem Anbau werden schon mal zu Wein vergoren. Albert Preuß, 2. Vorsitzender und „Mädchen für alles“, testet den Fortschritt am Gärröhrchen.
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  • Trauben aus eigenem Anbau werden schon mal zu Wein vergoren. Albert Preuß, 2. Vorsitzender und „Mädchen für alles“, testet den Fortschritt am Gärröhrchen.
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Es sind so viele, dass sie jetzt Namen erhalten sollen. Aus vier Teilen besteht die Fläche des Kleingartenvereins „Zum Viereck“ an der Virchowstraße in Massen, durch Strassen und Radwege getrennt. „Eingangstore und auch die Hauptwege benennen wir bald nach Gründungsmitgliedern und verdienten Ehemaligen“, erklärt Marcel Grassat. Als Gartenbauberater unterstützt er die Laubenpieper bei der Bewirtschaftung ihrer Parzellen. „Zum Viereck“ setzt verstärkt auf ökologisch verträgliche Anbauformen.

Im früheren „Massener Loch“, einst Acker mit Straße und Abstellfläche für Baumaterial, legten ab 1986 etwa ein Dutzend Hobbygärtner ihre ersten Gärten an. Der Verein war zwei Jahre zuvor auf Anregung von Barbara Krümmel gegründet worden. Den Ausbau der Anlage mit Wasser- und Stromversorgung trieb die Stadt Unna voran. Bis auf die Abgrenzungen der Wege und Grundstücke konnte die Anlage rasch genutzt werden, nachdem auch der Boden aufgelockert wurde.  Die Pacht war sehr gering, denn anfangs fehlten noch die Lauben. Später wurde eine Hainbuchenhecke gepflanzt, die bis heute die Anlage abgrenzt. Bis in die 90er Jahre wurden Feste und Aktivitäten auch gemeinsam mit Angehörigen der englischen Armee aus Massen gefeiert. Ab Mitte der 90er Jahre auch im Vereinsheim an der Virchowstraße. 

Warteliste

Alle 38 Parzellen sind heute vergeben, umfassen rund 350 bis 400 qm. Die anteilige Nutzung als Gemüse- und Obstanbaufläche bzw. Gartenland wird etwas lockerer gesehen. „Das Gesetz sagt nur aus, dass Gemüse und Obst angepflanzt werden müssen“, sagt Grassat. „Wir schauen schon Mal in die Gärten rein.“ In den letzten fünf Jahren habe sich das Durchschnittsalter verringert in Richtung 40 bis 45 Jahren. Der Verein legt viel Wert auf Mischung seiner Struktur. Und hat viel mit Werbung gemacht. Interessenten landen auf der Warteliste. Grill- und Partygärtner lehnt der Verein eher ab.

Werbung

Anders als viele andere Vereine hat „Zum Viereck“ einen Internetauftritt. Wieder belebt wurde das Osterfest, jetzt mit Kinder-Olympiade. Jüngst geplant ist eine Kooperation mit der Feuerwehr. Einige der Parzellen sind von Wildbewuchs überaus stark betroffen, der Boden kaum nutzbar. „Dort könnte die Feuerwehr Übungen durchführen“erklärt Marcel Grassat. Zudem ist mit den örtlichen Schulen eine Vogelhausbau-Aktion vorgesehen. Auch ein Insektenhotel soll in der Anlage eingerichtet werden. Etwa 2 bis 3 Meter breit mit verschiedenen Materialien. Das Vereinsheim steht Mitgliedern intern zur Verfügung. „Es soll mehr für den Verein bereit stehen als für Externe.“ 75 Mitglieder hat der Verein heute. Einige ältere Paare sind nicht mehr aktiv.

Mikroklima

Zu den Besonderheiten der Kleingartenverein „Zum Viereck“ zähle, dass sie angesichts ihrer Größe positive Effekte auf das Stadtklima habe. „Im Sommer ist es hier deutlich kühler, die Luft besser als in der Stadt.“ Zudem werde die Artenvielfalt gefördert. Unter Schutz stehende Insekten seien hier wieder heimisch und auch Fledermäuse sind öfter gesehen worden. „Man arbeitet auch ökologisch hier“, erklärt Grasssat. Wie man Hügelbeete und Mischkulturen anlegt lernen interessierte Kleingärtner in Kursen des Landesverbandes.

Namengebung

Um die Orientierung zu erleichtern und vor allem um verdienten Mitgliedern ein Andenken zu schaffen, werden in Zukunft die Hauptwege beschriftet. Seit 1984 sind noch zwei Gründungsmitglieder dabei. „Wir freuen uns auf viele Kinder in der Anlage“, so Katrin Grassat. Belebung sei das Wichtigste. Katrin Grassat ist aktiv in der Frauengruppe, die seit 25 Jahren besteht. Bei den Treffen stehen der Austausch über Fragen des Gartenbaus, Basteln und Handarbeiten auf dem Programm.

Der eigene Kleingarten ist nicht nur für die Pächter im KGV „Zum Viereck“ der Ausgleich zum Berufsleben. „Man tut etwas für die Umwelt und redet nicht drüber“, so Marcel Grassat. Zwischen den Stauden ist man sein eigener Herr. Bei allen Pflichten bleibe genügend Raum für Idividualität.

Autor:

Stefan Reimet aus Holzwickede

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