Nierenhof: Bürgerinitiative kämpft weiter um den Erhalt der Grundschule

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Rege Diskussion bei gut besuchter Infoveranstaltung zur Standortsicherung der Grundschule in Nierenhof

"Erst stirbt die Schule... dann der ganze Stadtteil?" Unter diesem Motto haben die Mitglieder einer Bürgerinitiative - bestehend aus Mitgliedern des Bürgervereins Nierenhof mit ihrem Vorsitzenden Stephan Simmet sowie aus Mitgliedern der Schulpflegschaft der Max & Moritz Schule mit ihrer Vorsitzenden Tanja Högström - zu einer Infoveranstaltung in den Kirchsaal der Evangelischen Kirchengemeinde Nierenhof eingeladen. Über 260 Bürger sind der Einladung gefolgt, um nähere Informationen zur drohenden Schließung der Max & Moritz Schule an der Kohlenstraße und der angeschlossenen Schwimm- und Turnhalle zu erfahren.

"Die Stadt Velbert hat im Rahmen des Schulentwicklungsplanes eine Prüfung veranlasst, da alle Schulen sanierungsbedürftig sind", weiß Högström. "Nach heutigem Erkenntnisstand wird favorisiert, den Schulstandort in Nierenhof und somit auch die Turnhalle und das Lehrschwimmbecken ersatzlos zu schließen." Somit entfalle nicht nur der Schulbetrieb, sondern auch alle Aktivitäten der Sportvereine.

Gespräche mit Vertretern der Verwaltung

Das wolle man so nicht akzeptieren, Ende Mai hatten Vertreter der Initiative daher ein Gespräch mit Bürgermeister Dirk Lukrafka, Gerno Böll, Fachbereichsleitung Bildung, Kultur und Sport, sowie mit dem Abteilungsleiter Schulverwaltung Reinhard Mickenheim. "Der Bürgermeister hat uns mitgeteilt, dass es erst einmal keine Beschlussvorlage der Verwaltung in dieser Sache für den Rat geben werde, da zunächst noch einmal alle Fakten, vor allem aber auch die Zahlen genau geprüft werden", so Tanja Högström. "Außerdem seien wir aufgrund von anderweitigen Problemen in der Prioritätenliste etwas nach hinten gerutscht."

Folgen für den gesamten Ortsteil

Doch die Befürchtung bleibt: "Sollte die Schule in Nierenhof ersatzlos geschlossen werden, stirbt nicht nur die Schule, sondern der ganze Stadtteil." Eine freie Schulwahl wäre nicht mehr möglich, so die Mitglieder der Initiative, die Kinder müssten schließlich lange Fußwege in Kauf nehmen, falls ihre Eltern nicht die Möglichkeit haben, sie mit dem Auto zur Schule zu fahren. Und: Vereine können in Nierenhof keine Sportkurse mehr anbieten. "Die Neubaugebiete verlieren dann auch ihre Attraktivität", so Högström zu den weiteren befürchteten Folgen.

Zur Erinnerung: Bereits im Jahr 2015 hatte sich eine Elterninitiative gegründet, die das Gutachten intensiv geprüft und ein neues Konzept erarbeitet hat, das der Stadt und den Parteien vorgestellt wurde. Die Schulstandorte Nierenhof und Hüserstraße sollten in einem Neubau mit neuester Mutimediatechnik am Fellerhof zusammengefasst werden, inklusive neuer Multifunktionshalle, welche wieder an Vereine vermietet werden kann. "Dieses Schulgebäude wäre sowohl für die Kinder aus Nierenhof als auch für die aus Bonsfeld leicht zu erreichen. Außerdem wurden in dem Konzept bereits die Individualisierung und die Inklusion durch barrierefreie Zugänge bedacht."

Schulausschuss-Sitzung am 11. Juli im Velberter Rathaus

Nach der Vorstellung dieses Konzepts mit allen Daten und Fakten, kam es bei der Infoveranstaltung zu einer angeregten Diskussionsrunde, in der deutlich wurde, wie viel Bereitschaft der Bürger vorhanden ist, um sich für den Erhalt des Schulstandortes in Nierenhof einzusetzen. "Wir werden als nächsten Schritt nach den Sommerferien zu einer Podiumsdiskussion einladen", informiert die Schulpflegschaftsvorsitzende. Dazu seien nicht nur alle Bürger eingeladen, sondern auch alle Politiker der Velberter Parteien sowie der Bürgermeister. "Wichtig ist jedoch zunächst die nächste Schulausschuss-Sitzung am 11. Juli im Velberter Rathaus", weiß Högström. Da es sich hierbei um eine öffentliche Sitzung handelt, hoffen sie und die weiteren Mitglieder der Bürgerinitiative auf eine große Beteiligung aller interessierten Bürger und Eltern.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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