Vom Terror in Paris direkt rein ins Eheglück

Das glückliche Paar machte ein Selfie an der Seine. Wenige Stunden später brach der Terror aus.
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  • hochgeladen von Astrid von Lauff

Michael Röser und seine Frau Kathrin waren der Hölle in Paris vor acht Tagen ganz nah. Doch nach dem Terror begann für sie das Eheglück.
„Noch heute kann ich es kaum fassen, wie nah wir an der Katastrophe waren“, so der gebürtige Velberter. „Meine Frau und ich waren unmittelbar vor den Anschlägen an den Orten der Bombenanschläge.“
Ein Geburtstagsgeschenk seiner Frau war der Wochenend-Trip in die „Stadt der Liebe“. „Wir haben uns Freitagmorgen in den Schnellzug nach Paris gesetzt und den Tag in vollen Zügen genossen. Notre-Dame, Louvre, Eiffelturm, Centre Pompidou, Place de la Republique – kaum zu glauben, was sich kurz danach in der Innenstadt abgespielt hat. „Allein unserer Müdigkeit haben wir es zu verdanken, dass wir zur Zeit der Anschläge in unserem Hotelzimmer waren und das Fußballspiel anschauten.“
Erst konnte sich das junge Ehepaar, das sich gestern das Ja-Wort im Schloss Borbeck gab, keinen Reim auf das Geschehen im Stadion machen, da sie in ihrem Hotel ausschließlich französische Fernsehsender empfangen konnten. „Doch dann wurde auf allen Sendern berichtet und es war schnell klar, welches Ausmaß diese Terroranschläge hatten.“ Freunde, Familie und Arbeitskollegen suchten per Handy direkt Kontakt mit den Rösers und wollten wissen, wie es ihnen ginge. „Für uns war schnell klar: Wir werden unsere Reise abbrechen.“

Schon im Juni entging das Paar einem Terroranschlag knapp

Dass das relativ reibungslos klappte, wundert den Frischvermählten heute noch. „Der Ausnahmezustand wurde ausgerufen, die Grenzen dicht gemacht, doch man spürte die Hilfsbereitschaft, alle waren kooperativ. Am Samstag um 12 Uhr saßen wir wieder im Zug auf dem Nachhauseweg.“ Hundertschaften, Polizei mit Maschinengewehren im Anschlag, Sicherheitsabsperrungen, das alles seien Bilder, die man erst mal im Kopf habe und das Gefühl „der direkten Bedrohung, denn die Opfer hätten wir sein können.“
Und das nicht zum ersten Mal: Die Rösers waren schonmal nah dran am Terror, als nämlich im Juni diesen Jahres ein Terrorist an einem tunesischen Strand Amok lief und auf hilflose Touristen schoss, saßen die Beiden im Flieger dorthin.
„Ja, das alles verunsichert. Doch wenn sich die Lage wieder beruhigt hat, wollen wir unsere Reise in die ,Stadt der Liebe‘ wiederholen. Und unsere Flitterwochen lassen wir uns auch nicht nehmen. Da geht es nach Spanien“, freut sich das frisch vermählte Paar.

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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